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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Di 12 Aug 2014 - 9:45
Jack beobachtete, wie Will einen Augenblick seinen Blick erwiderte und dann zögerlich antwortete. Jack brauchte einen Moment, bis er begriffen hatte, was Will gerade eben gesagt hatte, dann nickte er leicht und lächelte. "Sehr gut", sagte er, schrieb das Wort an die Tafel. "Man könnte das E auch als Ehrgeiz sehen, aber Erkennen ist ein guter Stichpunkt! Außerdem braucht ein Mover natürlich noch andere Eigenschaften, wie zum Beispiel Autorität, aber das wären die wesentlichen Vier." Jack griff nach seinem Stuhl und setzte sich wieder. Er atmete tief durch, versuchte an Unterricht zu denken, an seinen Schüler vor sich. Er blickte Will an, sah ihm jedoch nicht direkt in die Augen. Er musterte sein junges Gesicht, die blauen Augen und die blasse Haut. Und er konnte nicht aufhören, zu denken, sich selbst gegenüber zu sitzen. Nach einigen Sekunden blickte er hinab auf Wills Block und überlegte kurz. "Ich weiß, dass das Ganze nicht gerade spannend ist und du weißt ja schließlich, was ein Mover ist, sonst hättest du dich nicht für diese Ausbildung entschieden. Du hast mich gestern zum Beispiel über die Infizierten gefragt oder auch über meine Einsätze. Wenn du noch weitere Fragen hast, kannst du die gerne stellen", sagte er ruhig. Und Jack hatte sich sichtlich beruhigt, er konzentrierte sich auf Will, nicht auf sich selbst. Und er vergaß für einen Moment, was vor und nach dem Unterricht geschah. Vielleicht lag es ihm auch einfach viel mehr, zu improvisieren und mit Will zu reden. Schließlich wollte er ihn auch besser kennenlernen, um ihm letztendlich etwas beibringen zu können.
Mikeyla Admin
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Mi 13 Aug 2014 - 0:25
Sou, bin auch (endlich) hier angekommen x'D nochmal sorry an dich, Silviada, dass du wiederkommst du erstmal - wie üblich - auf meine Antwort warten musst -.-' ___
Bella bemühte sich, den entschlossenen Schritt bezubehalten und nicht ins Zögern zu geraten - ein Zögern würde sowohl einen komischen Eindruck auf Dean machen, als auch lautere Geräusche ihrer Schritte verursachen. Draußen, wie viele Surviver das Gelände außerhalb der Schule nannten, war es nie gut, unentschlossen zu sein. Ganz im Gegenteil sollte man genau wissen was man tut und will um nicht in eine unerwartete Situation zu kommen, die böse ausgehen könnte. Die junge Figherlehrerin wandte sich kurz zu Dean, um zu sehen ob er ihr folgte, dann drehte sie sich wieder nach vorne und untersuchte die Umgebung mit ihren Ohren und Augen. Es war still, nur das leise Donnergrollen aus der Ferne und das unruhige Rascheln der Bäume und Sträucher, die anscheinend das kommende Gewitter zu spüren schienen, war zu hören. Es war fast schon eine unruhige Stille, die über dem Wald lag, und alles in diesen stillen Dunst legte, den man fast schon als böses Ohmen betrachten konnte. Völlige Geräuschlosigkeit war nie vorteilhaft für einen Fighter der nicht in der gewohnten Umgebung war. Jeder Schritt könnte ein Geräusch machen und somit einen der Infiziereten auf den Plan rufen - nicht wirklich gesund für einen Fighter, der alleine unterwegs war. Doch Bella war nicht alleine unterwegs, Dean war bei ihr, doch das beruhigte sie nicht sonderlich. Sie vertraute ihm nicht. Bella vertraute den wenigsten Menschen - wenn es überhaupt einen Menschen gab, in dessen Hände sie ihr Leben legen würde. Und nun war es Dean, mit dem sie Nachforschungen über die Infizierten betreiben wollte, ein Junge, den sie weniger als einen Tag kannte, kaum einschätzen konnte und dem sie nicht über den Weg traute - wie den meisten Schülern. Es war nicht so, dass Bella ihre Schüler hasste, aber keinem von ihnen schenkte sie genug Zuneigung oder Vertrauen, alsdass sie ihnen irgendetwas anvertrauen würde - schon gar nicht ihre Gesundheit oder das Leben irgendeines Menschen. Meschenleben waren zu kostbar um sie einfach in irgendwelche Hände zu legen. Sein es die eines Kämpfers oder die eines kleinen Mädchens. Keiner konnte so ohne weiteres die Bürde tragen, für jemanden verantwortlich zu sein und schon gar nicht, wenn dieser Jemand vielleicht umkam. Diese Schuld würde sich ein Leben lang an den Träger der Verantwortung klammern und ihn eines Tages mit in den Tod reißen. Bella wäre fast zusammen gezuckt, als ein Vogel hecktisch aus dem Gebüsch zu ihrer Linken aufflatterte und in den Himmel stob, weil sie zu nah an ihm vorbeigelaufen war. Verdammt, wo war sie nur wieder mit ihren Gedanken! Es konnte doch nicht angehen, dass sie hier draußen, der wohl gefährlichste Ort für einen Menschen, so unaufmerksam war und ihr eigenes Leben in Gefahr brachte. Sie hatte die Verantwortung für ihre Schüler und würde sie nicht lebend zurückkehren, wäre das eine Katastrophe. Wieder sah die junge Fighterlehrerin sich um - diesmal hatte sie Erfolg. Zwischen den Büschen entdeckte sie drei Gestalten, die sich umruhg umsahen: Prisco, Max und Aisha. Gott sein Dank, sie hatten sie gefunden! "Da sind sie...", murmelte sie, eher zu sich selbst als zu Dean.
Silviada
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Mi 13 Aug 2014 - 6:48
Kein Problem ^^ Jetzt muss ich nur mit allen meinen 3 Charas antworten...
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Will fühlte sich langsam aber sicher unwohl unter Jacks Blick. Er musterte ihn, als müsse er sich jeden der Gesichtszüge des Jüngeren einprägen oder als habe Will einen entscheidenden Fehler begangen. Die Muskeln in seiner Hand zogen sich zusammen; sie spannte sich an. Er selbst sah Jack nicht direkt in die Augen, spürte nur den beständigen, festen Blick auf sich. Das beklemmende Gefühl in ihm wuchs. Was bedeutete das? Will wusste selbst nicht genau, wie er dieses Gefühl zuordnen sollte, ob es körperlich oder seelisch war, ob es an Jack lag oder an ihm selbst...
Sein Lehrer saß direkt vor ihm, den Blick immernoch auf Will geheftet,die ausgesprochene Frage hing im Raum zwischen ihnen. Und Will musste gar nicht lange überlegen. "Du meintest ein Mover ist ein Anführer, er führt einen der anderen Ränge an. Wenn er jetzt beispielsweise in einem Auftrag die Fighter anführt und sie in einen Hinterhalt oder eine Kampfsituation kommen... Angenommen sowohl Fighter als auch Mover haben eine Taktik... Wer ist in diesem Fall höher gestellt? Ich meine... Fighter werden ja auch dazu ausgebildet sich Taktiken zu überlegen und schnell zu reagieren. Außerdem können sie doch eine wirkliche Kampfsituation und ihre eigenen Fähigkeiten weitaus besser einschätzen als ein Mover, oder?" Will dachte bei dieser Frage an Prisco und hätte er Dean gekannt, hätte sein erster Gedanke bei dieser Frage vermutlich ihm gegolten...
Prisco hörte Max hinter sich, als sie ihn anwies stehen zu bleiben. Er hatte es auch gehört. Einen Schrei, leise, dumpf, mehr gurgelnd als spitz. Er wirbelte zu Max herum, den Blick in die Ferne gerichtet. Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass das keinesfalls ein Tier gewesen war und, dass das zweifellos aus der Richtung gekommen war, die Dean und AIsha zuvor eingeschlagen hatten... Bella hatte gemeint, sie sollten kein Risiko eingehen, wenn sie auf Infizierte trafen. Bedeutung: Renn um dein Leben, wenn du einen siehst... Aber das gerade eben... hörte sich ganz und gar nicht gut an... Es hörte sich nach Kampf an. Allerdings bedeutete Bellas Anweisung ebenfalls, dass sie sich von ihnen fernhalten sollten. Was aber tun, wenn andere Schüler von ihnen angegriffen wurden? Eine Fangfrage... Und wer garantierte ihnen, dass Bella den Kampfschrei gerade gehört hatte? Prisco war hin und hergerissen. Auf der einen Seite stand Bellas Befehl, auf der anderen Site jegliche Prinzipien der Fighter un somit auch seine... Er sah Max an. "Du hast Bella gehört. Wir sollen Infizierten aus dem Weg gehen... Und wenn einer es schaffen kann sich gegen einen Infizierten zu behaupten... Dann traue ich es Dean noch am ehesten zu. Und außerdem wollte Bella ihn ja noch testen, was bedeutet, sie ist bei ihm in der Nähe und kann den beiden sofort zu Hilfe kommen.", selbst in Priscos Ohren klang es mehr wie eine Beschwichtigung, dass alles in Ordnung sein würde, dass Bella die Sache schon unter Kontrolle hatte. "Aber, wenn ich noch einen Schrei höre, hält mich nicht einmal Bellas Befehl hier zurück." Er drehte sich wieder weg. Ein paar Sekunden später ertönte jedoch ein nächster Schrei. Prisco wirbelte erneut herum. Die innere Zerrissenheit flammte erneut auf. Er sah zu Max. In ihren Augen konnte er sehen, dass auch sie angespannt war. Sie wussten beide, dass sie kämpfen mussten, dass es ihre Pflicht war ... oder besser 'wäre', denn ihre Befehle lauteten anders. Ihr Befehl war es kein Risiko einzugehen... Also erwartete Bella von ihnen, sich zurückzuhalten, nicht einzugreifen. Prisco verharrte regungslos. In seinem Inneren fochten beide Seiten den Kampf aus, aber kein klarer Sieger kam aus ihm hervor. Er musste sich auf Bella verlassen. Darauf, dass sie die beiden anderen unterstützen würde, denn Befehl war Befehl... Aber was, wenn dieses Nicht-Eingreifen den beiden das Leben kostete? Prisco wusste nicht, wie lange er nur so dagestanden hatte - Max hatte sich ebenfalls nicht gerührt - bis neben ihnen das Gebüsch raschelte und etwas daraus hervorbrach. In Sekundenschnelle war das Schwert gezogen und auf die Gestalt vor ihm gerichtet. Klein, zerzauste Haare, außer Atem... Aisha. "Aisha!", das Schwert verschwand genauso schnell, wie er es gezogen hatte. "Alles okay?" Sie zitterte leicht, vermutlich weil sie gerannt war und sah ihn an. Sie war bleich und kein Wort kam ihr über die Lippen. "Wo ist Dean?", fragte Prisco langsam, den Blick halb auf Aisha halb auf das Unterholz gerichtet. Aber noch immer kam kein Laut über ihre Lippen. Prisco sah zu Max, dann wieder zu Aisha. "Wir sollten zur Schule zurück.", meinte er schließlich, doch keiner der drei rührte sich. Er wusste danach nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis erneut das Gebüsch leicht raschelte; jedoch deutlich leiser. Eine Gestalt, schlank, zierlich mit blonden Haaren trat aus dem Unterholz, noch bevor Prisco reagieren konnte. Seine Hand lag zwar noch auf seinem Schwertgriff, aber gezogen hatte er es nicht. Bella. Und hinter der Fighterlehrerin kam eine zweite Gestalt. Größer, mit breiteren Schultern, eine Gesichtshälfte blutüberströmt. Prisco erkannte sie sofort. Dean.
Dean folgte Bella schweigend. Er spürte noch immer das Blut auf seiner Haut, warm und klebrig. Es lief seinen Hals hinab, tränkte seinen T-Shirtkragen. Sie kämpften sich beide durchs Unterholz, Dean blieb mehr als einmal mit der Schulter an einem tieferen Ast hängen. Natürlich stets mit der linken Schulter... mit welcher auch sonst... Er glaubte kaum, dass man eine bessere Spur legen konnte, als die, die er hier gerade mit seinem eigenen Blut markierte, aber es war schließlich Bella, die den Weg suchte, nicht er... Er konnte nicht anders, als ihr hinterher zu trotten, in der Hoffnung die anderen bald zu finden. Wenn möglich noch in einem Stück... und hoffentlich auch alle drei zusammen. Nicht, dass Aisha noch hier irgendwo im Wald herumstreunte, denn die Chance sie zu finden, bevor die Wolken brachen stand bei ungefähr ...5%. Bella zuckte vor ihm leicht zusammen, als ein Vogel neben ihnen aufstob. Dean war sich sicher, dass sein vater sie dafür heftigst zurechtgewiesen hätte, wäre sie seine Tochter, aber so... Er verzichtete lieber darauf, etwas zu sagen... "Da sind sie...", hörte er leise Bellas Stimme vor sich. Sie schien eher weniger zu ihm zu reden, mehr zu sich selbst... Dann traten sie durch die Büsche. Prisco, Max und Aisha tauchten vor ihnen auf, Prisco halb sein Schwert ziehend, Aisha mit dem Rücken zu ihm. Er hob den Blick, sah in die Wolkenformationen, die sich drohend zusammenwallten und weiter hinten pechschwarz wurden.
"Bella.", Priscos Stimme durchschnitt die Luft, als er die Fighterlehrerin erkannte. Sein Blick traf auf Dean, der knapp hinter ihr stand, das Blut, das immernoch aus seiner Wunde lief, rollte seinen Hals herab. "Was ist mit dir passiert, Dean?", der Schwertkämpfer zog die Brauen zusammen, seine Stimme klang beinahe geschockt und Dean war nur froh, dass seine linke Schulter hinter Bellas Kopf weitestgehend verborgen war. "Nichts.", antwortete Dean, bevor Bella dazu kam auch nur Luft zu holen. "Wir sollten zur Schule zurück. Während einem Gewitter ist mit ihnen nicht zu spaßen.", der letzte Satz war eher an Bella gerichtet. Sie wusste bestimmt, wen er damit meinte. Dann wandte er sich ab und steuerte Richtung Schule. Hinter sich hörte er es bereits grollend donnern. Höchste Zeit zum Rückzug.
Lulu
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Mi 13 Aug 2014 - 9:32
Jack Beobachtete Will, während dieser offensichtlich seinem Blick auswich. Er benahm sich anders als gestern. Nicht wesentlich, aber irgendwie doch. Hatte er Angst vor seinem Lehrer? War Jack so respekteinflößend? Der Ältere versuchte, Wills Blicke zu deuten, irgendetwas darin zu erkennen. Er schien sich unwohl zu fühlen, wie er versuchte, Jack nicht direkt in die Augen zu sehen. Außerdem wirkte er angespannt, als fühle er sich irgendwie eingeschüchtert oder als wäre ihm das Ganze mehr als unangenehm. Seine blasse Hand war verkrampft und schloss sich etwas fester als zuvor um den Bleistift, sodass seine Knochen hell hervortraten. Der Lehrer fuhr sich durch das dunkle Haar und hörte Will zu, der gerade die Stimme erhob. Und ja, auch darin war eine gewisse Unruhe zu hören. Als Will verstummte nickte Jack leicht, um ihm zu verstehen zu geben, dass er verstand. „Das ist eine gute Frage. Als Mover der Fighter ist man Anführer, ja. Fighter lernen in ihrer Ausbildung hauptsächlich, sich zu wehren, zu kämpfen und zu töten. Dafür brauchen sie Taktiken. Und natürlich auch nicht nur für den Zweikampf, auch um in Gruppen anzugreifen. Aber die Aufgabe, Taktiken durchzusetzen und zu entscheiden, bleibt bei dem Mover. Ich schätze du weißt, wie eigensinnig Fighter sein können, deshalb führt das selbstverständlich nicht immer zu einer guten Lösung. Als Mover lernst du aber auch über Angriffstaktiken und sonstige Manöver, weshalb ein Mover der Fighter sich auf seinem Gebiet auch gut auskennt und deshalb auch die Entscheidungen trifft. Fighter lernen deswegen auch Taktiken in Gruppen anzugreifen, um in Situationen, in denen kein Mover oder anderer Befehlshaber anwesend ist, und in Ausnahmefällen zu entscheiden. Verstehst du?“, erklärte er, sah Will freundlich und fragend an. Er hatte versucht, langsam zu reden, doch irgendwie war er noch immer durch den Wind und zusammenhängende Sätze zu sprechen war generell nicht unbedingt eine seiner Stärken. Andere zu ermutigen, ja das konnte er, er konnte kurz und knapp alles erklären, doch ausschweifende Erklärungen… nein, das war wirklich nicht sein Ding. Als ein Donnergrollen aus der Ferne in dem kleinen Raum und schließlich auf dem Flur nachhallte, sah der Lehrer kurz auf und blickte zu dem kleinen, verbarrikadierten Fenster. Durch die schmalen Schlitze zwischen den dicken Holzplatten, die von außen gegen die Mauer genagelt oder geschraubt zu sein schienen, konnte man einen sparsamen Blick nach draußen werfen. Der Himmel hatte sich so langsam immer mehr verdunkelt, dass Jack nicht bemerkt hatte, wie es auch im Gebäude immer dunkler geworden war. Der Ältere warf einen prüfenden Blick auf seinen Schützling. „Da zieht wohl was auf. Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er ernst, aber mit warmer, tiefer Stimme.
Mikeyla Admin
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Mi 13 Aug 2014 - 13:48
Bella s kalter Blick wanderte durch die Runde. Prisco, halb sein Schwert ziehend stand er da, erleichtert sie zu sehen, Max, noch immer angespannt jedoch ebenfalls beruhigt, dass Bella nun vor ihnen stand und Aisha, noch immer außer Atem aber wohlauf. Das war noch einmal gut gegangen! Wäre sie vielleicht wenige Minuten später gewesen, wäre Aisha wohl nicht mehr - Dean hätte es noch eher geschafft. "Bella!", unterbrach Prisco ihren Gedankengang. "Was ist mir dir passiert, Dean!" Der zweite Satz hatte einen deutlich besorgten Unterton und er erinnerte Bella an vorhin, als sie mit Dean auf der Lichtung gestanden hatte, umringt von erledigten Inifzierten, und mit einem Schrecken feststellen mussten, dass irgendetwas nicht stimmte. Fast überkam Bella dieses Gefühl wieder, doch sie drängte es energisch zur Seite. Sie musste sich nun konzentrieren, träumen konnte sie heute Nacht auch noch - obwohl sie dann wohl der übliche Traum vom Tod ihrer Eltern heimsuchen würde. Bella war es gewohnt, diesen Traum Nacht für Nacht zu haben, doch jedes Mal fühlte sie sich danach genauso wie damals: Alleingelassen und hilflos. Nun war sie es nicht mehr, denn sie hatte gelernt sich zu verteidigen. Bella hing vielleicht nicht an ihrem Leben, doch sie hatte sich damals geschworen nie wieder so hilflos zu sein und alles dafür zu tun, um weiterzuleben! Und das musste sie nun. Weiterleben und diese schreckliche Welt Tag für Tag erdulden - nunja bis vor wenigen Minuten war die Welt eher ermüdend langweilig gewesen. Nun war es Dean, der sie aus ihren Gedanken riss. "Nichts.", antwortete er Prisco und fügte kurz darauf hinzu: "Wir sollten zur Schule zurück. Während einem Gewitter ist mit ihnen nicht zu spaßen." Dieser letzte Satz war zweifellos für sie bestimmt, auch wenn er sich nicht direkt an sie gewandt hatte. Bella konnte es an Deans Tonfall hören, dass er mit ihr sprach. "Er ist in Ordnung!", sagte sie forsch zu Prisco und wedelte mit einer unwirschen Geste in Richtung Deans Gesicht. "Nichts was ihn umbringt." Es war der selbe Tonfall in dem sie Dean vorher mitgeteilt hatte, dass er bestanden hatte - kalt und distanziert, wie immer. Bella war fast schon froh, dass sie ihre gewohnte Selbstbeherrschung wieder hatte, sie kam sich schrecklich verletzlich vor, wenn sie aus dem Konzept geriet und die übliche kalte Haltung nicht mehr zur Schau stellte. Nun wandte sie sich an Dean und nickte ihm bloß einmal zu, als Zeichen, dass sie ihm recht gab. "Aber zuerst...", kündigte sie an. "...müssen wir noch etwas klären: Der Angriff von eben wird nicht an die große Glocke gehängt, klar? Das Kollegium wird davon erfahren, aber an Schüler wird diese Information nicht weitergegeben - schon keine Einzelheiten!" Bellas Blick ruhte einen Moment auf Aisha und huschte dann zu Dean weiter. "Gut, dass wir das geklärt haben!", fügte sie hinzu, ohne eine Antwort zu erwarten. Das Donnern über ihren Köpfen war nun beinahe so laut, dass man Bellas Stimme kaum noch verstehen konnte - höchste Zeit zur Schule zurückzukehren! "Beeilt euch, es ist nicht Vorteilhaft für uns, wenn wir im Regen durch den Wald laufen. Es könnten Fußabdrücke zurückbleiben!" Mit diesen Worten, und einem kurzen Seitenblick auf Dean, drehte sie sich um und folgte dem Pfad der sie zurück zur Schule bringen würde...
Ronasca
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Mi 13 Aug 2014 - 20:36
Aisha
Sie konnte nicht einschätzen, wie lange sie stumm bei Max und Prisco gestanden war, ohne irgendwas zu erklären. Aber die vorherigen Kampfgeräusche hatten wohl ihre eigene Sprache gesprochen. Langsam ließ der Schmerz in ihrer Hand nach und es wurde leichter, ihn einfach nicht zu beachten. Ihre Augen waren auf den Wald gerichtet, als würde sie erwarten, dass jede Sekunde ein Infizierter von dort kam. Und diese Vorstellung war, solange sie hier draußen waren, vermutlich gar nicht so unrealistisch. Als Aisha heute Morgen losgegangen war, hatte sie nicht gedacht, bald zum zweiten Mal in ihrem Leben einem Infizierten gegenüber zu stehen. Doch damit hätte das Mädchen wohl rechnen müssen, den in der Ausbildung zum Fighter war soetwas früher oder später unvermeidlich. Was wesentlich verwunderlicher war, war, dass sie eine Horde Infizierter überlebt hatte. Nicht durch Können - vermutlich eher durch Deans Schutz, seine Anweisungen und eine große Portion Glück. Doch erst jetzt wurde ihr wirklich bewusst, dass Dean wegen ihr fast gestorben wäre und ein schlechtes Gewissen machte sich bemerkbar. Und obwohl sie es nicht nach außen hin zeigte, ließ es sich nicht so leicht wegwischen. Umso erleichterter war sie, als Bella und Dean zusammen zu ihnen traten. Man konnte bei dem Jungen nicht sagen, er sei unverletzt - er sah absolut nicht gut aus - aber er lebte. Die Wahrscheinlichkeit, dass er auch noch leben würde, wenn sie bei ihm geblieben wäre, wäre wohl nicht so gut gewesen. Es war richtig gewesen, seinen Anweisungen, wie vorher ausgemacht, zu folgen. Bellas Blick ruhte einen Moment lang auch ihr, als sie sagte, dass die anderen Schüler nichts davon erfahren sollten. Aber das war wohl keine sonderlich große Schwierigkeit, denn Aisha erzählte sowieso fast nie etwas, also fühlte sie sich nicht wirklich angesprochen, nickte aber. Dann ging sie, zusammen mit allen anderen, auf dem Pfad zur Schule zurück.
Lulu
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Mi 13 Aug 2014 - 22:48
Dan S Finger trommelten unruhig auf der Tischplatte vor ihm irgendeinen Rhythmus. Er hatte das Kinn in die andere Handfläche gestützt und starrte auf das Fenster, das vor Angriffen von außen gesichert war und durch das nicht ein Strahl natürlichen Lichtes drang. Im Raum war es dunkel geworden, sehr dunkel. Dan konnte seine eigene Handschrift auf dem kleinen Notizblock vor ihm nicht einmal wirklich mehr lesen und auch Lucy, die ein Stück entfernt neben ihm saß, konnte er nur noch verschwommen erkennen. Das war eine große Schwachstelle der Menschheit. Im Dunkeln war sie blind. Dans Finger blieben nun ruhig auf dem Tisch liegen, nur für einige Sekunden, in denen er mit den Augen den Raum absuchte, irgendetwas zu suchen schien, dann stand er abrupt auf und blickte zu seiner Mitschülerin. „Wir sitzen schon über anderthalb Stunden hier, ich werde jetzt nach Thamar suchen gehen!“, erklärte er nervös und aufgebracht zugleich, sah in das junge Gesicht des Mädchens und nickte dann, ohne ihre Antwort wirklich verstanden zu haben. Er war zu aufgeregt um irgendetwas zuzuhören. Vielleicht lag es am Donner, der immer wieder in den Gängen der Schule nachhallte und seinen gesamten Körper erzitterte. Nein, Gewitter mochte Dan nicht. Wirklich nicht. Eigentlich überhaupt gar nicht. Mit eiligem Schritt ging er um seinen Schritt herum, warf noch einen Blick auf den leeren Tisch seines Lehrers und verließ dann das Klassenzimmer. Hastig sah er in beide Richtungen, in die der Gang führte. Einmal zur Haupttür, die so verbarrikadiert war, dass er sich manchmal vorkam, wie ein Gefangener, und dann in die andere Richtung. Mehrere Türen führten in die anderen Klassenräume und in einige andere Zimmer, die nicht genutzt wurden. Thamars Raum musste sich im zweiten Stock befinden, neben dem der Fighter. Dan übersprang jede zweite Stufe, als er die Treppen hinauf rannte. Wieder ertönte der schaurige, tiefe Donner, der Mark und Bein erschütterte. Der junge Speaker schloss die Augen, sobald er das nächste Stockwerk erreicht hatte. Er griff nach dem Geländer rechts neben sich und umklammerte es. Sobald das Grollen von draußen wieder verklungen war, lief Dan weiter. Er blieb an einer halb geöffneten Tür stehen, spähte durch den Spalt in den kleinen Raum, doch es war nichts anderes als ein kleines Lager, in dem einige alte Bücher und Waffen aufbewahrt wurden. Manchmal fragte der Schüler sich, warum die Lehrer diesen Raum nicht abschlossen, sodass die Schüler sich nicht am Eigentum der Schule vergreifen konnten und für einen Moment war er so überrascht davon, dass den Schülern wirklich vertraut wurde, dass er die Tür hinter sich schloss. Thamars Zimmer war das gegenüberliegende, das neben dem der Fighter, wie er es vermutet hatte. Er hatte leise geklopft, dann etwas lauter und als immer noch keine Antwort gekommen war, war er eingetreten. Nun warf er einen flüchtigen Blick in den Raum. Er war nicht sonderlich groß, mit hellen, verschmutzten Wänden ohne Tapete, einem Feldbett, einem Stuhl und mehreren Taschen in der Ecke neben der Tür. Der Speakerlehrer war ein ordentlicher Mensch, das wusste jeder, doch diese Ordnung war wirklich verblüffend. Decke und Kissen waren ordentlich auf der Matratze gefaltet, genauso wie einige Shirts und eine Hose, die auf dem Bett lagen. Ansonsten sah das Zimmer eher leer und irgendwie traurig aus. Und von Thamar fehlte jegliche Spur. Nach und nach sah Dan in anderen Zimmern nach. Bei den Fightern, in dem anderen Schülerzimmer, in dem auch er schlief, dem Raum, der als Bibliothek genutzt wurde, auch wenn nur wenige Bücher in den Regalen standen, und schließlich sogar in der Kantine und in den Übungsräumen der Fighter. Nicht einmal Bella oder ihre Schüler konnte er finden und vermutete, dass sie wohl draußen trainierten. Auch wenn das bei diesem Wetter vermutlich nicht mehr lange dauern würde. Also setzte sich Dan einfach auf eine schmale Dank in der Trainingshalle und wartete. Bella war diejenige, der er als erstes erzählen würde, dass Thamar nicht zum Untericht erschienen war und dass er sich Sorgen machte. Vielleicht wussten ja Bella oder Leeroy über seinen Verbleib Bescheid. Kurz bereute er es, Lucy allein gelassen zu haben, doch die Trainingshalle war viel heller und das Donnergrollen war hier nicht so laut, sodass er sich dort so oder so wohler fühlte und das schlechte Gewissen schnell in Vergessenheit geriet.
Silviada
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Mi 13 Aug 2014 - 23:22
Will hätte sich am liebsten irgendwo verkrochen. Jacks Blick lag immer noch nur auf ihm, schien ihn auszuwringen, zu zerquetschen wie eine Ameise. Und das war... nun ja mehr als unangenehm, wie man sich vorstellen kann. Er hörte die Antwort seines Lehrers, dass ein Mover sich in solchen Fällen durchsetzte und Fighter mehr oder minder also nur die Spielfiguren waren...Wenn man es sich genau betrachtete, stimmte das sogar. Die Fighter waren der Rang, der am häufigsten vertreten war und sie wurden vom Mover herumgeschoben, beinahe willenlos und mussten sich seiner Taktik unterwerfen... Was, wenn die Taktik des Movers falsch war? Wenn er seine Krieger falsch einschätzte und sie so in ihren Tod führte? Es konnte immer sein, dass eine einzelne Person sich irrte, übergelaufen war oder eine Situation falsch einschätzte oder falsch deutete... Was dann? Die Fighter mussten dann diesen Preis zahlen... Außerdem... ein einzelner Mover konnte sich wohl kaum in einer Gruppe von sturen, eigensinnigen und selbstsicheren Fightern durchsetzen. Will schaffte das ja kaum bei Prisco allein! Und jemanden wie Bella konnte man sicherlich auch nicht einfach herumschieben wie eine Schachfigur. Auch mit aller Autorität der Welt nicht! Will glaubte, er hatte seine Gedankengänge laut ausgesprochen, aber beschwören wollte er es lieber nicht...
Ein grollender Donner, tief und polternd, hallte durch das Gebäude wie das Brüllen eines wilden Tieres. Will glaubte sogar, bereits die ersten Regentropfen gegen die Außenwand schlagen zu hören und fragte sich das erste Mal, ob hinter dem verbarrikadierten Fenster wohl eine Scheibe angebracht war...
Da war er wieder. Der Blick. Jacks Augen schienen ihn auf jeden Zentimeter zu prüfen. „Da zieht wohl was auf. Ist alles in Ordnung bei dir?“ Der letzte Satz war scheinbar ein bedeutungsloses Anhängsel, keineswegs von irgendeiner Wichtigkeit. Aber Will erkannte die Wichtigkeit, den Ernst in Jacks Stimme. „Es... es geht schon. Ich...“, er stockte und seufzte leicht. „... Nein... Nicht wirklich.... Aber ich komm damit... ich komm damit schon irgendwie klar.“ Er wusste ja selbst kaum, was wirklich los war. Wie sollte er es dann bitte seinem Lehrer erklären...
„Er ist in Ordnung! Nichts, was ihn umbringt.“, Dean hörte die Kälte in Bellas Stimme. Ihre Hand schlug ihm fast ins Gesicht, als sie harsch ihre Worte unterstrich. Er sagte nichts, aber er dachte sich seinen Teil. 'Nichts was ihn umbringt'? Das hatte sich vorhin aber ganz anders angehört... Da hatte sie fast Sorge gehabt, er könnte daran verbluten... Vermutlich wollte sie aber vor ihren restlichen Schülern die Wand aus Eis aufrechterhalten, erzählte ihnen deswegen nichts genaueres.
Er hatte sich schon abgewandt, als die Fighterin erneut die Stimme erhob: „Aber zuerst müssen wir noch etwas klären: Der Angriff von eben wird nicht an die große Glocke gehängt, klar? Das Kollegium wird davon erfahren, aber an Schüler wird diese Information nicht weitergegeben - schon gar keine Einzelheiten!“ Sie schien keine Antwort zu erwarten, denn schon Sekundenbruchteile später meinte sie: „Gut, dass wir das geklärt haben.“ Bella wandte sich bereits ab: „Beeilt euch, es ist nicht vorteilhaft für uns, wenn wir im Regen durch den Wald laufen. Es könnten Fußabdrücke zurückbleiben!“ Doch bevor sie einen Schritt machen konnte, ertönte Priscos Stimme hinter ihr: „Wenn wir es nicht erwähnen sollen, Bella... Was ist dann mit ...“, er wies zweifelnd in Deans Richtung. „...Dean passiert? Ist er gegen nen Baum gelaufen? In der Gegend gibt es keine wilden Tiere, die ihn hätten angreifen können...“ Prisco klang zweifelnd und Dean musste zugeben... Das war ein guter Punkt ... „Gegen einen Baum gelaufen?“, ...auch, wenn es vielleicht ein bisschen weit hergeholt war...
Lulu
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Do 14 Aug 2014 - 0:07
Jack Warf einen Blick in den Gang, als er Schritte hörte, konnte jedoch niemanden erkennen. Dann wandte er sich wieder an Will, der sich unter seinem Blick zu winden schien, als wäre er das Schlimmste auf der gesamten Welt. „Es... es geht schon. Ich...“, fing Will stotternd an und seine Stimme klang zittrig, als er seufzte. „... Nein... Nicht wirklich.... Aber ich komm damit... ich komm damit schon irgendwie klar.“ Jack fand, dass es nicht im Geringsten so klang, als würde er mit irgendetwas klarkommen. Was war mit dem Jungen los? Er konnte mit ihm reden, das musste ihm doch klar sein. Auch wenn sie sich erst seit geschätzten 26 Stunden kannten, war er jetzt sein Lehrer und Will hatte nicht zu Jack aufzusehen. Nein, Jack wollte viel mehr, dass er ihn wirklich als Vertrauensperson sah. Doch wie Will es so mied, ihn anzusehen, wurde Jack ebenfalls Zunehmens unruhiger. Hatte er wirklich Angst? Vor Jack? Ein wenig absurd kam es dem Lehrer schon vor, wenn er sich so daran erinnerte, wie er vor vier oder fünf Jahren, als er in Wills Alter gewesen war, noch gewesen war. Ängstlich, immer verkrampft und verschlossen. Doch vor seinem Lehrer hatte er keine Angst gehabt, eher Respekt. Vielleicht ein wenig Angst… Jack verwarf den Gedanken daran, dass er selbst gewesen war, wie Will nun. Und das wünschte er Will nicht. Er sollte nicht dieselben Fehler machen wie sein Lehrer. „Du kannst es mir sagen, Will“, sagte er ernst, doch er lächelte. Es war ein ehrliches Lächeln, freundlich und aufmunternd, aber nicht glücklich. Ein kurzes Schweigen entstand, in dem nichts außer einem leisen Donnergrollen und ersten, feinen Regentropfen zu hören war, die irgendwie beruhigend wirkten, wie sie an der Wand prasselten.
Silviada
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Do 14 Aug 2014 - 4:52
Will konzentrierte sich auf den Regen, der von außen gegen die Wand trommelten, auf den lauten Donner, auf alles, nur nicht auf Jack vor sich. Er war sich bewusst, dass sein Lehrer ihn bestimmt immer noch anstarrte, wie irgendeine exotische Pflanze... Und das ließ Jack nicht unbedingt weniger einschüchternd wirken... Im Gegenteil. Zwar nicht unbedingt angsteinflößend, aber langsam fühlte Will sich mehr und mehr wie ein in die Enge getriebener Wolf. Jack hatte gerade beinahe etwas bedrohliches, wie er den Jüngeren ansah. Nicht, als wolle er ihn gleich auffressen... eher anders bedrohlich. Oder vielleicht doch? "Du kannst es mir sagen, Will.", ein ehrliches aber ernstes Lächeln erschien auf dem Gesicht seines Lehrers, aber wirklich glücklich wirkte es nicht...
Will wusste ja selbst nicht einmal, was genau mit ihm los war, wie sollte er es dann Jack erklären? Er wusste ja nicht einmal, ob das Gefühl körperlich war oder seelisch oder wer der Grund dafür war. "Ich weiß selbst nicht genau, was los ist.", er stützte den Kopf auf die Hände. Wieder entstand ein Schweigen, dann hob Will den Kopf und sah Jack direkt in die Augen. Der Ältere starrte ihn immernoch aus grauen Augen an. Es wirkte wie ein Raubtier, das seine Beute fixierte. "Warum starrst du mich eigentlich an, als würdest du mich jeden Moment auffressen wollen?", Will wusste nicht, ob das jetzt eingeschüchtert klang. In jedem Fall klang es verschreckt, zumindest leicht. Aber dieses ewige Starren von Jack hatte auch etwas bedrohliches, etwas angsteinflößendes...
Mikeyla Admin
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Do 14 Aug 2014 - 23:44
Bella blieb so aprubt stehen, dass einer ihrer Schüler fast in sie hineingelaufen wäre - sie beachtete es gar nicht. Prisco hatte ein gutes Argument gebracht: Was war mit Dean passiert? "... gegen einen Baum gelaufen?", schob Prisco hinterher. Bellas reche Augenbraue hob sich leicht als sie mit den Lippen Priscos eben gesagte Worte formte, jedoch nicht dabei sprach. Das war lächerlich! Das Kollegium und einige Schüler wussten sehr wohl wer Dean war oder hatten von seinen Fähigkeiten gehört, zumindest, das was man über ihn sagte - allein die Tatsache, dass er ohne Begleitung hier zur Schule gekommen war ohne zu sterben, war mehr als nur ein kleiner Beweis seiner kämpferischen Leistung. Weder Lehrer noch Schüler würden diesen Köder schlucken. "Nein!", antwortete Bella und drehte sich so würdevoll wie es ihr möglich war, um. "Ich habe Prisco ausversehen in einem Testkampf verletzt, die Wunde stammt somit von einem meiner Messer. Keiner wird sich die Wunde genaugenug anschauen können um andere Schlüsse zu ziehen. Ich werde dafür sorgen, dass er nicht zur Krankenschwester muss!" Das war deutlich. Sie hatte sich gegenüber den anderen Schülern gerade vor Dean gestellt, noch dazu alle Schuld auf sich genommen und versprochen, Dean nicht zu Mrs Prove zu schicken. ~Vielleicht war es doch keine gute Idee, mit ihm auf Erkundungstour gehen zu wollen... Ich werde viel zu nett zu ihm!~, schoss es ihr durch den Kopf doch sie verdrängte den Gedanken energisch. "Sonst noch Fragen?"
Silviada
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 0:15
Dean blieb stehen, als Bella hinter ihm antwortete. Wenn das so weiterging würden sie in wenigen Minuten im strömenden Regen in die Schule patschen dürfen... "Nein! Ich habe Dean ausversehen in einem Testkampf verletzt, die Wunde stammt somit von einem meiner Messer. Keiner wird sich die Wunde genau genug anschauen können um andere Schlüsse zu ziehen. Ich werde dafür sorgen, dass er nicht zur Krankenschwester muss!", Bella klang bestimmt, als sie das sagte. Dean hob beide Augenbrauen mit einem Ruck an, als er realisierte, was sie gerade gesagt hatte. Zum einen bezweifelte der junge Winchester in seinem Inneren, dass Bella es mit ihren Messern schaffen würde ihm auch nur eine Schnittwunde zuzufügen. Vielleicht eine kleine, aber in keinem Fall fünf! Bzw. zehn, wenn mann die Schulter noch einberechnete. Infizierte hatten klauenartige Händeund jeder Finger hatte einen Striemen hinterlassen. Prisco sprach seine Gedanken in diesem Bezug laut aus, als hätte er sie gehört: "Im Testkampf verletzt? Fünf mal? Und alles an so ziemlich derselben Stelle? Da muss unser Neuling aber echt miserabel kämpfen um sich so von dir malträtieren zu lassen.", Prisco sah Bella zweifelnd an. "Da ist ein Raubtier fast wahrscheinlicher... Sie leben hier normalerweise nicht, also erwartet man kaum hier auf ein angriffslustiges Wildtier zu treffen. Es hat ihn überrascht... Außerdem glaube ich kaum, dass du bei den anderen Lehrern durchkriegst, dass ein verletzter Schüler nicht behandelt wird. Wenn Mrs. Prove davon Wind bekommt...", Prisco machte eine abschätzende Geste. Er hatte noch gut im Gedächtnis, wie die Krankenschwester tickte... Ein bisschen zu gut...
Mikeyla Admin
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 0:40
Bella stieß einen nicht zu übersehenden, genervten Seufzer aus. Ihr war klar, dass diese Lüge nicht unbedingt durchgehen würde, wenn man sich Priscos Verletzungen genauer besah, doch das war ihr nicht wichtig. Natürlich war es bei näherer Betrachtung unverkennbar, dass klauenbewärte Hände oder Tatzen ihn zu zugerichtet hatten - und für ein geübtes Auge wäre es auf den zweiten Blick sogar klar, welchen Biest diese Verletzungen zu verschulden hatte. Priscos Idee mit den Wilden Tieren war jedoch auch nicht die Beste - vielleicht eine bessere Lösung aber hier fast unmöglich durchzuführen. In diesem Wäldern, die von Infizierten nur zu gerne belagert wurden, lebte kaum noch irgendein Tier. Kleine Vögel und Eichhörnchen hatten überlebt aber alls was größer war hatte bei dieser hohen Rate an unverletzbaren herumlaufenden Infizierten hatte hier kaum eine Chance. Als Bella zehn Jahre alt gewesen war, hatte sie das erste und letzte Mal in diesen Wäldern einen Fuchs gesehen, seine Leiche hatte zwei Wochen später in der Nähe der Schulmauer gelegen. Seitdem hatte Bella nur noch von Bildern oder Erzählung Tiere wie Bären, Füchse, Dachse oder Wölfe gesehen, noch nie ein lebendes Exemplar. "Ich glaube nicht, dass diese Erzählung von den Schülern geschluckt werden würde.", wandte sie sich an Prisco, wärend sie sich wieder in Bewegung setzte. "Das letzte Mal wurde vor sechs Jahren, als ich hier noch Schülerin war, ein Fuchs gesehen und seitdem nie wieder irgend ein lebendes Raubier, das wird im Unterricht auch erwähnt. Außerdem würde für den geübten Betrachter nach wenigen Sekunden klar sein, dass es kein Tier war. Ein Raubtier hat zwar fünf Krallen an jeder Tatze, doch nur vier in einer Reihe und vor allem wurde seit mindestens zehn Jahren kein Lebewesen mehr gesichtet das groß genug wäre um Winchester eine solch große Wunde zuzufügen. Ich denke für die Schüler wird es genügen, wenn wir ihnen erzählen, dass er sich wegen einem Übungskampf mit mir verletzt hat - ob die Wunde nun von einem Baum stammt, an dem er vorbeigeschrammt ist, oder von einem Messer hat niemanden zu interessieren. Ich habe nicht vor ihn vor der ganzen Schule zu präsentieren und ein kleines Ratespielchen zu machen, wer zuerst herausfindet, dass ich ihnen eine Lüge aufgetischt habe!" Bella beschleunigte ihren Schritt leicht, da sie den Eindruck gehabt hatte, einen Regentropfen auf ihrer Nase gespürt zu haben. ~Verdammt!~, schoss es ihr durch den Kopf. ~Jetzt aber schnell!~ Ein leichter Schauder lief ihr über die Haut als ein Wind aufkam und ihr durch die Haare fuhr. Bella bemerkte, dass es inzwischen recht kühl geworden war und als sie sich über den Arm fuhr bildete sich dort eine leichte Gänsehaut. Die junge Lehrerin frohr nicht leicht, doch vielleicht kam die ganze Aufregung von eben dazu - genug war es auf jeden Fall. Ihr Blick viel einen Moment auf Dean, der entschlossenen Schrittes neben ihr herlief. Seine Wunden sahen schlimm aus, vielleicht nicht so schlimm, dass er daran sterben würde, aber schlimm genug, dass leichte Narben zurückbleiben würden. Sie musste sich wirklich eine gute Ausrede einfallen lassen, damit man ihr die fünf nebeneinanderliegenden Wunden abkaufen sollte. Vielleicht wäre es doch das Richtige, den Schülern von dem Angriff mitzuteilen - aber was würde dann passieren. Es wäre nur vernünftig doch die junge Fighterin konnte nicht absehen, wie die Masse reagieren würde... Bella blieb wohl keine andere Wahl: Sie musste eine Lehrerkonferenz für heute Abend ansetzen und dieses Thema gründlich durchkauen.
Lulu
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 1:52
Jack Nickte leicht, als Will erklärte, er wisse selbst nicht, was los sei. So wirkte er auch. Unruhig, nervös und irgendwie auch verstört. Jack versuchte, sich nicht zu viele Gedanken zu machen. Doch er wollte den Jungen auch nicht bedrängen. Er sollte selbst entscheiden, ob und wann er Jack Dinge erzählen wollte. Die Stille war nicht unangenehm, doch der starke Wind, der sich gegen die Wand des Gebäudes drückte, heulte und zusammen mit dem leisen Donner entstand eine schaurige Atmosphäre. Will blickte seinem Lehrer nun wieder direkt in die Augen und Jack starrte zurück. Ein wenig unwohl schob Jack die dünnen Ärmel seines schwarzen Sweatshirts bis unterhalb der Ellenbogen hoch, obwohl ihm eher kalt als warm war. Sofort spürte er, wie sich eine Gänsehaut auf seinen Unterarmen bildete und sich die feinen Härchen aufrichteten. Als der Schüler die Stimme erhob sah Jack ihn aufmerksam an, dann stockte er und brach dann in Gelächter aus. Es war ein herzliches, belustigtes Lachen, bei dem er den Kopf kurz in den Nacken warf und sich dann wieder beruhigte und Will angrinste. „Es tut mir leid, Will, das ist nicht meine Absicht“, erklärte er aufgeheitert. „Wenn es dich stört, sehe ich woanders hin!“ Jack unterdrückte ein weiteres Lachen, als er Wills Ausdruck bemerkte. Der Junge wirkte irgendwie ein wenig verschreckt und auch ein wenig verängstigt. Und weil er dazu überhaupt keinen Grund hatte, kam Jack die Situation irgendwie absurd und irreal vor. Vor allem weil er niemals lachte, nicht so. Irgendwie war die Welt einfach viel trauriger, als er vermutete, wie sie zuvor einmal gewesen war. Alles hatte sich verändert. Und für einen Moment lang war der junge Mover sogar mehr als froh, sich für die lange, anstrengende Reise, die er alleine und mit schwerem Gepäck angetreten hatte, entschieden zu haben.
Silviada
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 3:28
Dean stand nur daneben. Er hörte, wie Bella sich auf ihren Plan versteifte, Priscos Idee mit einem einfachen "Raubtiere hat es hier schon seit 10 Jahren nicht mehr gegeben" abspeiste. "...vor allem wurde seit mindestens zehn Jahren kein Lebewesen mehr gesichtet das groß genug wäre um Winchester eine solch große Wunde zuzufügen..." Der Fakt, dass es genauso wenig passieren konnte, dass Bella nah genug an einen Winchester herankommen konnte um ihn 1. wirklich in einen solchen Zustand zu versetzen und 2. ohne selbst irgendwelche Verletzungen davonzutragen, wurde dabei geflissentlich von ihr ignoriert. Aber vermutlich war es eine Sache der Unmöglichkeit, Bella vom Gegenteil zu überzeugen. Warum konnten sie nicht einfach den Angriff erwähnen? Es war doch schließlich nichts neues, dass draußen im Wald Infizierte rumgeisterten...
Bella wandte sich ruckartig ab und marschierte los. Einen Moment später stand Prisco neben ihm. "Warum nennt Bella dich Winchester?" Dean drehte den Kopf und sah den Schwertkämpfer an. "Sie kennt meinen Vater." "Ist das eine Erklärung?" "Die beste, die du kriegen kannst.", dann wandte Dean sich ab, hatte nur mit wenigen Schritten zu Bella aufgeholt. Die ersten Regentropfen perlten bereits von Gesicht und Armen ab, vereinzelt hingen die Tropfen in seinen Haaren. Der Wind war unangenehm kalt und blies die Regentropfen ins Deans Gesicht.
Will runzelte die Stirn, als Jack in schallendes Gelächter ausbrach. Hatte er so trotzig geklungen? Er wusste ja, dass solche Sachen bei ihm sehr leicht trotzig klangen, aber was fand Jack so übermäßig amüsant? Erst als sein Lehrer sich wieder beruhigt hatte, bekam er eine Antwort: "Es tut mir leid, Will, das ist nicht meine Absicht. Wenn es dich stört, sehe ich woanders hin!"
"Nein, nein...Es ist nur...Man kommt sich vor wie irgendeine seltene Pflanze oder wie eine Maus, die von der Katze fixiert wird... Mit dem Unterschied, dass sich die Maus nicht wehren kann, wenn sie angegriffen wird.", Wills Stimme klang weitestgehend normal, am Ende konnte man sogar ein leichtes Grinsen auf seinen Zügen sehen.
Der Wind heulte und pfiff von draußen gegen die Fenster, der Regen wurde stärker. Das Gewitter zog auf.
Mikeyla Admin
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 4:34
Bella hatte ihren Blick starr nach vorne gerichtet und sah nur hin und wieder nach rechts und links. Am liebsten wäre sie jetzt erschöpft gegen einen Baum gesunken um auf den Regen zu warten, der ihre Gefühle im Moment perfekt wiederspiegelte. Die junge Lehrerin hatte das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Sie hätte ihre Schüler nie mit in den Wald nehmen dürfen, geschweigedenn Dean auf eine lebensgefährliche Mission zu drängen und ihn obendrein noch in der Schule aufzunehmen. Vielleicht hätte sie ihn gleich von anfang an abweisen sollen, das wäre vermutlich besser gewesen, denn seit er diese Schule betreten hatte, geriet alles außer Kontrolle. Die, für ihre Verhältnisse hoch intelligenten, Infizierten griffen an, Bella drängte einen ihrer Schüler auf eine Erkundungstour die sie beide wahrscheinlich nicht überleben würden, sie selbst verlor mehr als einmal ihre heilige Selbstgeherrschung, die seit mehr acht Jahren aufrecht gehalten hatte, und außerdem traf sie lauter Entscheidungen die einerseits unvernünftig und andererseits überhaupt nicht nachzuvollziehen waren. Verdammt, was war nur mit ihr passiert?! Für einen kurzen Moment schloss Bella die Augen. In ihr stieg eine Leere auf, die sie sehr gut kannte - das gute alte Gefühl, etwas oder jemand wichtigen verloren zu haben. Wäre Bella nicht so gut trainiert gewesen, hätte sie in diesem Moment wohl nichts mehr auf den Beinen gehalten und auch jetzt schwankte sie leicht. Sie war kurz davor sich einfach fallen zu lassen, aber das konnte sie nicht. Sie hatte ihre Schüler dabei, und auch wenn sie diese nicht sonderlich leiden konnte - jedenfalls die meisten von ihnen - hatte sie Verantwortung für diese jungen Menschen übernommen. Bella konnte jetzt unmöglich diesem starken Druck nachgeben. Schnell schlug sie die Augen wieder auf und stabilisierte ihre Körperhaltung. Um die unangenehme Leere in ihrem Herzen loszuwerden atmete sie einmal tief ein, doch es nützte nichts. Sie blieb und schien sie jede Sekune mehr zu verzehren. ~Hör auf!~, flüsterte eine Stimme in ihren Innern. Mit was sollte sie aufhören? Sich gegen die Erkenntnis zu wehren, dass sie unvernünftig und inkompetent war? Das wusste sie schon! Erst als ein erneuter Regentropfen ihr ins Gesicht fiel, löste sie sich von diesen trübsehligen Gedanken in kehre zurück ins Hier und Jetzt. Sie hatten das Tor erreicht, dass sie von dem Schulgelände trennte. Bella zog erneut den Schlüssel hervor und steckte ihn mit kalten, ungeschicken Fingern ins Schloss um es aufzuschließen. Ihre Hände waren vollkommen ruhig, doch ihre Finger waren so kühl und leicht feucht, dass ihr der Schlüssel fast aus den Händen glitt. Als sie das Tor endlich aufgeschlossen hatte, ließ sie ihre Schüler hindurchtreten und verschloss es wieder, als sie Selbst als Letzte hindurchgetreten war. In ihrem Hals zog sich etwas zusamen. Nun musste sie entscheiden was sie tun würde - den Schülern sagen, dass sie von Infizierten angegriffen worden waren? Aber was würden diese Sachen wenn sie merkten, dass Dean verletzt wurde - Dean der im Alleingang zu dieser Schule gelaufen war - und nun kam er verletzt zurück zur Schule. Sie könnte es mit der Ausrede, es seien zu viele Infizierte gewesen, abtun... Vielleicht war es wirklich das Beste, den Angriff der Infizierten zu erwähnen, jedoch nicht die Tatsache, dass sie gefährlicher geworden waren....
Ronasca
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 6:41
Aisha
Sie war, wie üblich schweigend, den anderen gefolgt und hatte sich nicht an der Diskussion beteiligt, wie man am besten Deans Verletzungen erklärte. Keiner der Vorschläge war besonders gut und sie fragte sich zweifelnd, wen das bitte überzeugen sollte. Alle hier wurde ausgebildet, um irgendwas gegen die Infizierten auszurichten. Und vorallem die älteren Schüler waren sicherlich fähig, die Spuren ihrer Feinde zu erkennen. Vermutlich war ein Großteil dieser mit ähnlichen Wunden schon einmal konfrontiert worden. Der Vorschlag mit den Tieren würde sofort auffliegen, denn Bella hatte recht. Von Tieren in dieser Gegend hatte weder ich, noch sonst irgendein Schüler, der hier noch war, etwas gehört. Und ein Tier das derart großen Schaden anrichten konnte, wäre vermutlich schon bemerkt worden. Und selbst wenn es unbemerkt hierher gekommen war, würde sich der Rest wundern, warum es auch genauso spurlos wieder verschwunden war. Allerdings musste Aisha zugeben, dass Bellas Vorschlag auch nicht wesentlich besser war. Bella würde nicht absichtlich weiter mit einem Messer auf einen Schüler einstechen, wenn sie bemerkt hatte, dass dieser bereits verletzt war. Das wäre einfach keines Lehrers würdig. Und egal was man von Bella dachte, das sicher nicht. Und nach einem Versehen sahen die Kratzspuren einfach nicht aus. Selbst wenn keiner der Schüler seine Schulter von Nahem sah, würden sie den Braten riechen. Es gab noch hundert andere Arten, wie man auf die Wahrheit kommen konnte. Zum Beispiel, wenn man sich fragte, wie Bella überhaupt nah genug an Dean herangekommen war, um diesen verletzt zu haben. Seine Fähigkeiten hatten inzwischen geflüstert die Runde gemacht und jeder der ihn einmal kämpfen sah, würde das auch nicht glauben. Nun, letztendlich war es ja nicht ihre Sache, beschloss das Mädchen kurzerhand, bevor sie weiter darüber nachdenken konnte. Bella würde bestimmt noch etwas besseres einfallen. Sie waren inzwischen zurück am Schulgelände und betraten das Gebäude gerade noch rechtzeitig, bevor sie durchnässt waren. Aisha blieb bei allen anderen stehen und wartete, ob ihre Lehrerin noch etwas sagen würde.
Silviada
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 6:56
Dean folgte Bella. Oder eher lief er mit ihr auf gleicher Höhe. Sie wirkte ziemlich abwesend mit ihren Gedanken. Wäre sie alleine unterwegs: Tödlich... Aber sie hatte ja ihre Schüler dabei, von denen mindestens einer im Ernstfall sofort schalten konnte.
Ein Blitz jagte über ihnen über den Himmel, ein krachender Donnerschlag folgte auf dem Fuße. Das Wetter kippte mit einem Schlag. Der Wind verstärkte sich, der Regen wurde heftiger und peitschte ihm ins Gesicht. Der Himmel färbte sich rabenschwarz, die Wolken bauschten sich zusammen. Bella hatte ihre Schritte beschleunigt, Dean tat es ihr gleich. Zwar war er jetzt ohnehin patschnass, aber bei dem Getöse von Regen und Wind und dem Krachen des Donners war es eine Sache der Unmöglichkeit Infizierte rechtzeitig zu hören. Ebenso tödlich wie Unachtsamkeit im Gelände. Die Sache mit den Fußspuren... Für niedere Infizierte eine einfache Möglichkeit die Surviver aufzuspüren, aber da anzunehmen war, dass die Lebenden Toten schon eine ganze Weile in diesen Wäldern lebten, hatten sie sicherlich schon vor längerem die Lage der Schule herausgefunden...
Nasse Blätter wirbelten durch die Luft, landeten peitschend an Deans Armen und in seinem Gesicht. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis endlich das eiserne Tor wieder vor ihnen auftauchte und nochmal eine andere halbe Ewigkeit, bis Bella mit dem Schlüssel das Schloss geöffnet hatte. Dean war kurz davor gewesen, ihr den Schlüsselbund einfach aus der Hand zu reißen. Was war mit ihr los? Seit dem Angriff der Infizierten war sie irgendwie... seltsam... Hätte Dean Bella gekannt, bevor er an die Schule gekommen war - wie Prisco, Max und Aisha - so würde ihn Bellas momentanes Verhalten wohl noch mehr verstören...
Er spürte, dass das Blut an seiner Wange wie eine flüssige Brühe an ihm herabrann. Er musste schaurig aussehen... Als hätte ihn gerade jemand umgebracht... Es brannte, wenn der Regen auf die noch offene Wunde prasselte, aber es war auszuhalten. Er hatte schon weitaus schlimmere Schmerzen durchstehen müssen; das war das Berufsrisiko...
Als sie durch das Tor traten und Bella es hinter ihnen wieder schloss, war ihr die Erleichterung diesbezüglich fast anzusehen. Aber auch etwas anderes. Sie dachte nach, war immernoch in Gedanken. Vermutlich dachte sie darüber nach, was sie den anderen sagen sollte... Aber sie konnte sich auf den Kopf stellen, er würde nicht sagen, dass es Bella gewesen war, die ihn so zugerichtet hatte! Eher würde er auf immer deswegen schweigen (okay vielleicht nicht auf immer, aber lange genug...), als eine solch "absurde" Lüge zu bestätigen. Sie erreichten die Schule, doch bevor sie sie betraten, raunte Dean Bella etwas zu, wie: " Ich geh' am See die Wunde auswaschen." Dann wandte er sich ab und sah die anderen in der Schule verschwinden.
Er erreichte den See, auf dessen Oberfläche tausende und abertausende Wassertropfen zersprangen und den Wasserpegel langsam ansteigen ließen. Dean ließ sich auf ein Knie nieder, streifte mit beiden Händen sein T-shirt über seinen Kopf und schöpfte mit einer Hand schalenartig Wasser. Vorsichtig wusch er das Blut erst von seiner Wange, dann aus der Verletzung seiner linken Schulter. Als Dean sich erhob und das T-Shirt wieder über den Kopf zog, brachen die letzten Siegel des Himmels. Und als er die Hintertür, durch die die anderen gerade verschwunden waren, erreichte und hindurchtrat, standen die anderen unverändert da, warteten darauf, dass Bella etwas von sich gab.
Mikeyla Admin
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 7:24
Bella schreckte fast zusammen, als Dean ihr sagte, er wolle sich am See die Wunde auswaschen. Sie war so in Gedanken gewesen, dass sie kaum etwas von ihrer Umwelt mitbekommen hatte - zum Teufel, das musste sich ändern! Es konnte nicht angehen, dass sie derart schreckhaft war und das im Wald, wo es von Infizierten nur so wimmelte. Sie könnte es nicht gebrauchen, von einem solchen Biest verletzt zu werden, wie Dean. "Winchester, warte...", sagte sie leise, kaum hörbar, doch er hörte sie durch den tosenden Wind nicht mehr. Vielleicht hatte er sie auch gehört, aber nicht reagiert - sie selbst hätte es auch nicht getan. Aber sie konnte ihre Zeit nicht damit verschwenden, Dean hinterherzulaufen, der konnte gut auf sich selbst aufpassen, sondern sollte lieber ihre Schüler in die Schule bringen. Bella steuerte auf die Seitentür der Schule zu und trat hindurch. Diese Türe wurde nur Nachts abgeschlossen, aber den ganzen Tag im Auge behalten, damit kein Infizierter hindurchkam. Es wurden Leute zu festen Schichten eingeteilt, die diese Türe immer im Auge behielten. Kaum hatte Bella alle ihre Schüler hereingelassen, brachen die Wolken auf und eisiger Regen prasselte auf die Erde hinunter. Es sah fast so aus, als würde ein weißer Schleier vor ihnen entstehen, denn der Regen war so dicht, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Als sie zum See sah, bemerkte sie, verschwommen und durch den dichten Regen nur als schwarzen Punkt auszumachen, Deans Gestalt, die vor dem großen Gewässer klein wirkte - klein und unbedeutend. Genau in diesem Moment richtete er sich auf und stapfte durch den Regen auf sie zu. Bella wandte sich schnell zu ihren Schülern um. Sie würde noch auf Dean warten und dann alle ihre Schüler zusammen entlassen. Heute war ein anstengender Tag gewesen und sie selbst hatte noch über viel nachzudenken - über zu viel! Kaum eine Minute später betrat der Winchester den Gang, durchnässt und bei jedem Schritt eine schlammige Pfütze auf dem Boden hinterlassend. "Schön...", murmelte sie und wandte sich ihren Schülern zu. "Ich habe die ganze Sache noch einmal durchdacht, denn vorhin war die ganze Situation sehr hektisch. Ich werde die Lehrer über den Infiziertenangriff informieren, was diese widerrum ihren Schülern sagen, geht mich nichts an. Was ihr über den Infiziertenangriff von vorhin erzählt ist mir egal, aber ich hoffe, dass ihr es nicht als spannendes Abenteuer anseht, denn es ist genau das Gegenteil davon, und es haarklein verbreitet! Ein Angriff eines Infizierten ist etwas ernstzunehmendes und nicht als nettes Erlebnis aufzufassen! ... ihr dürft gehen!" Damit waren ihre Schüler entlassen. Bella wandte sich zu Dean und fragte: "Brauchst du was um die Wunden zu behandeln?" Sie fragte nicht, weil sie sich furchtbar Sorgen um den Jungen machen würde - wenn er nichts hatte, könnte er auch gut zu Madam Prove gehen - sondern einfach, weil sie wissen wollte, wie weit er in dieser Hinsicht ausgestattet war und sich damit auskannte.
Lulu
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 7:49
Jack Grinste ebenfalls und legte den Kopf etwas schief. „Na da sei dir mal nicht so sicher“, entgegnete er, warf dann aber einen hastigen Blick zum Fenster, als der Regen schlagartig zu Bächen geworden zu sein schien, die nun auf die Erde prasselten. „Meine Güte…“, murmelte er leise, in Gedanken versunken. Es musste übel aussehen dort draußen. Mehr als übel. Durch die wenigen Spalte konnte er ein helles Licht erkennen. Ein greller, kurzer Blitz und ein sofort erfolgender Donner. Der kurzen Reaktionszeit nach war das Gewitter mehr als nah, was bedeutete, dass er sich wirklich glücklich schätzte, nicht draußen zu sein. Bei diesem Wetter war es unter freiem Himmel extrem gefährlich und Jack wünschte es niemandem. Der Mover erhob sich, immer noch in Gedanken, und schlenderte zu dem kleinen, verschlossenen Fenster und sah zwischen zwei Holzbrettern nach draußen in die Dunkelheit. Wieder durchzuckte ein Blitz den Himmel und ein Donner grollte. Der Boden hatte sich in der kurzen Zeit mit Wasser vollgesogen und das, was auf dem unebenen Gelände zurück blieb, konnte man beinahe als einen flachen See bezeichnen. Ein so schlimmes Unwetter hatte der Lehrer schon seit Längerem nicht mehr erlebt. Vor allem nicht in letzter Zeit, da es in den letzten Tagen eigentlich fast immer trocken und sonnig gewesen war. Es wirkte fast, als hätte sich der Himmel all seine Energie und Reserven aufgespart, nur um jetzt als lautes, eisiges Gewitter über die Welt herein zu brechen. Ein Zuschlagen einer Tür im Flur riss Jack aus seinen Gedanken. Eine Außentür, vermutlich die am Hintereingang. Jack eilte zur Tür des kleinen Klassenraums und spähte den Gang hinab, wo er Bella und drei ihrer Schüler erkennen konnte. Prisco und die beiden Mädchen, die Jack als Max und Aisha in Erinnerung hatte. Alle Vier waren von oben bis unten klatschnass, wie begossene Pudel. Fast wirkte es amüsant, doch etwas beunruhigte den Mover. Als sich die Tür wieder öffnete und Dean hinter den vier Fightern in den Gang trat, war sich Jack aber sicher. Dean sah schrecklich aus. Er tropfte genauso wie die anderen und sein Brustkorb hob und senkte sich wegen seines hastigen Atems. Doch das war nicht, was so beunruhigend wirkte. Jeweils fünf längliche, tiefe Schrammen zogen sich über seine Wange und über seine Schulter, aus denen, obwohl sie soeben ausgewaschen worden zu sein schienen, wieder frisches Blut quoll. Und Jack brauchte nicht lange, um selbst aus der Entfernung zu erkennen, wovon diese Wunden stammen mussten. Nichts, was nicht sofort auszuschließen war, hinterließ derartige Verletzungen wie Infizierte! Jack sah zu, wie Bella einige knappe Worte an die drei jüngeren Schüler richtete und sich dann schließlich an Dean wandte. Der Mover hörte nicht zu, was sie sagte, als er einige Schritte auf die beiden zumachte. Er verschränkte die Arme vor der Brust, sah beunruhigt zwischen ihnen hin und her. Bella hatte ihm den Rücken zugewandt, doch er war sicher, dass sie ihn kommen gehört hatte. Er wollte weder Bella ins Wort fallen, noch Dean von einer Antwort abhalten, also wartete er einen Augenblick, in dem er fast schon zu bereuen begann, Will einfach im Klassenraum sitzen gelassen zu haben.
Silviada
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 10:22
Dean hörte Bellas Worte zu dem Thema, wie sie es den anderen präsentieren würde, aber wirklich zuhören konnte er nicht. Zum einen, weil ihm einiges an Wasser in die Ohren gelaufen war, zum anderen, weil er gerade weitaus andere Probleme hatte, als die Tatsache, wie der Übergriff der Infizierten dem Rest der Schule präsentiert wurde. Seine Wangenverletzung hatte wieder zu bluten begonnen. Nicht stark, aber einzelne Tropfen des roten Lebenselexiers rannen ihm schon wieder über die Wange. Großartig. "Brauchst du etwas um die Wunden zu behandeln?", Bellas Frage ließ ihn aufhorchen. Sie war zweifellos an ihn gerichtet. Wer sonst stand hier irgendwo mit mittelschweren bis leichten, blutenden Verletzungen rum? Dean musste kurz nachdenken. Sein Vater hatte immer darauf bestanden, dass sie bei ihren Jagdtrips irgendetwas für eventuelle Verletzungen dabei hatten, meist Johanniskraut. Aber hatte John ihm bei ihrem Abschied einen kleinen braunen Beutel gegeben? Vermutlich nicht... Nein... Aber wenn ihn nicht alles täuschte, hatte er noch ein paar der Blüten irgendwo in seinem Rucksack. Für den Notfall. Ebenso wie Nadel und Faden zum Vernähen größerer Wunden. "Ein altes Handtuch vielleicht.", Dean rieb sich eine Stelle am Ohr. Er wollte schließlich nicht das ganze Zimmer vollbluten... Dann ließ er zum ersten Mal den Blick kurz schweifen. Was heißt 'schweifen'... Seine Augen hatten inmitten von Sekundenbruchteilen die fremde Gestalt hinter Bella entdeckt. Groß, jedoch kaum größer als er selbst, sportlich, wie er selbst mit breiteren Schultern und recht muskulös gebaut. Der Kiefer stach markant hervor, sorgte für die gewisse Härte, die sich auch in seinem Blick wiederfand. Graue, steingraue Augen blickten auf ihn herab, demonstrierten mit ihrem Blick Standhaftigkeit, ebenso wie die verschränkten Arme vor der breiten Brust. Der Mann hatte dunkle Haare, schwarz oder dunkelbraun, in diesem Licht schlecht zu sagen. Er schien zu warten. Auf irgendwen oder irgendwas... Auf Bella? Auf ihn? Dass und ob Bella ihn bemerkt hatte, war in ihrem momentanen Zustand schwer zu sagen. Sie schien vollkommen in Gedanken versunken zu sein... Und wer war der Kerl überhaupt? Es war furchtbar, an dieser Schule bekannt zu sein, wie ein bunter Hund und selbst gerade einmal die Namen der Fighter zu kennen... Aber hey: Er war immerhin erst ca. 20 Stunden hierund hatte bislang eher selten irgendwelche Möglichkeiten gehabt, sich mit jemandem zu unterhalten... "Wer sind Sie?", Dean konnte kaum verhindern, dass in seiner Stimme ein großer Hauch von Skepsis mitschwang.
-.-.-.-.-.-.-
Wills Grinsen verbreiterte sich, als er Jacks Antwort hörte: "Na sei dir mal nicht so sicher." "Heißt das jetzt, dass du glaubst, dass sich eine Maus gegen eine Katze zur Wehr setzen kann oder dass du glaubst, dass ich mich einem Angriff nicht zur Wehr setzen könnte?" Jack wandte sich zum Fenster ab und starrte hinaus. Es schüttete wie aus Eimern. Der See würde über die Ufer treten, soviel stand fest. Aber wie weit? Das Geräusch einer klappenden Tür riss sowohl Will als auch Jack von den Gedanken an den Regen, den STurm, der draußen tobte, weg. Jemand war in die Schule gekommen. Aber wer? Waren die Fighter zurück? Prisco war heute morgen mit den anderen auf Außeneinsatz gegangen; sie waren im Gelände gewesen. Richtig draußen. Im Wald. Nur sehr selten wurde Schülern soetwas erlaubt, die Gefahr von Angriffen war groß, das Verletzungsrisiko enorm. Genauso wie das Potenzial mancher Fighter. Prisco traute Will es in jedem Fall zu draußen zurecht zu kommen.
Jack ging eiligen Schrittes in Richtung Tür. "Jack?", das Fragezeichen am Ende von Wills Satz konnte man förmlich hören. War es nicht eigentlich klar, dass es nur die Fighter sien konnten? Die Hintertür wurde rund um die Uhr bewacht. Dann hörte Will nurnoch Schritte auf dem Gang, die sich entfernten und als Will sich zur Tür umdrehte, war da kein Jack zu sehen. Weit und breit fehlte jede Spur von seinem Lehrer. Schwer zu glauben, dass der ihn tatsächlich hatte sitzen lassen...
Mikeyla Admin
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 10:54
Bella hatte schon halb ihren Lederbeutel mit Kräuteressenzen herausgezogen, als Dean ihr antwortete. "Ein altes Handtuch vielleicht.", sagte er. Nur ein altes Handtuch? Nun gut, vielleicht hatte er etwas um seine Wunden zu behandeln, doch trotz seiner Aussache, streckte sie ihm ihren Behandlungsbeutel entgegen. "Hier, da sind Verbände drin.", bot sie ihm an, doch er unterbrach sie mitten im Satz. "Wer sind Sie?", fragte er und Bella konnte deutlich Skepsis in seiner Stimme hören. Als sie aufsah, bemerkte sie, dass Dean über sie hinweg auf etwas sah, das sich hinter Bella zu befinden schien. Diese brauchte sich gar nicht umzudrehen um zu wissen, wer dort hinter ihr stand und sie beobachtete - allein seine Schritte und die Atmung, die Bellas geübte Ohren problemlos hatten wahrnehmen können, hatten genügt um diesen Mann zu identifizieren. Jack! In der Zeit in der Dean seine Antwort überlegt hatte, waren leise Schritte von hinten herangekommen - ein leicht schleppender Gang der einen Menschen auszeichnet, der schon viel erlebt und durchgemacht hatte. Bella würde diese Schritte überall wiedererkennen, denn auch wenn sie Jack kaum kannte, hatte sie sich seinen Gang genau eingeprägt. "Das...", sagte Bella zu Dean, ehe Jack sich selbst vorstellen konnte. "...ist Jack. Jack Hunter. Moverlehrer und erfahrener als man auf den ersten Blick vielleicht vermutet - er kam erst vor wenigen Tagen hier an, nachdem er seinen Dienst quittiert hatte und sich entschloss von nun an als Lehrer an dieser Schule zu unterrichten. Will ist sein Schüler." Wärend sie Dean diese Informationen über Jack gab, drehte sie sich langsam um und sah den Mann an. Er wurde halb vom Schatten verdeckt und die Dunkelheit ließ ihn noch älter wirken als es die große Körperliche Anstrengung sowieso schon getan hatte. Jack war eigentlich erst einundzwanzig, doch anscheinend hatte er sich im Laufe der Jahre zu sehr überanstrengt - das war definitiv nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Sein Haaransatz war leicht grau und viele Narben zierten sein Gesicht. In dem spärlichen Licht waren diese noch deutlicher zu sehen. "Womit kann ich dir helfen, Jack?", fragte Bella und drückte Dean, der noch immer neben ihr stand, ihren Medizinbeutel protestlos in die Hand. Ob er ihn nun benutzen würde oder nicht war ihr egal, doch Dean sollte nun seine Wunden behandeln, damit diese sich nicht entzünden konnten.
Silviada
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 11:34
Dean musterte den Mann hinter Bella immernoch. Jack Hunter also... Mover und Lehrer von einem Schüler namens Will... Wer auch immer das jetzt war... Bella drehte sich zu diesem Jack um, sah zu ihm hoch, da er ja noch ein Stückchen größer war, als Dean. Sie musterte ihn kurz, als müsse sie sich nocheinmal selbst davon überzeugen, dass das hier auch wirklich Jack Hunter war. Der Jack Hunter, den sie gerade ihrem Schüler vorgestellt hatte. "Womit kann ich dir helfen, Jack?", Bellas Frage richtete sich an den Mover. Gleichzeitig drückte sie Dean einen braunen Lederbeutel in die Hand. Der altbekannte Geruch von Schafgarbe stieg ihm in die Nase. Hatte er nicht vor ein paar Sekunden gesagt, er bräuche nichts? Hatte er sich so unklar ausgedrückt? Dean blinzelte einmal perplex, nicht sicher, was er jetzt mit der Tasche anfangen sollte. Auch wenn dort Verbände drin waren, konnte er sich ja schlecht einen davon um den Kopf wickeln. Das würde dann wirklich lächerlich aussehen...
Zwar verstand Dean den Wink mit dem Zaunpfahl,wusste, dass Bella ihm so mitteilen wollte, zu gehen, aber aus dem Blick, den Jack ihm zuwarf konnte er deutlichst schließen, dass dieses Gespräch ihn genauso betraf, wie Bella, dass auch er sich angesprochen fühlen sollte. Dean starrte Jack entgegen. Er wusste nicht wieso, aber Jack erinnerte ihn furchtbar an einen ehemaligen Jagdkollegen seinen Vaters. Fives. Oder war es Jackson gewesen? Dean war sich nicht mehr sicher. Sein Vater hatte zwar nie sonderlich viele Kollegen für die Jagd gehabt, aber wenn, dann hatte er auf die zurückgegriffen, denen er vertraute. Fives, Jackson und Lucky, wobei letzterer eine äußerst nervende Angewohnheit hatte, was Dean betraf... Wie auch immer.
Jack hatte dieselben dunklen Haare, denselben markanten Kiefer, dieselbe Härte, die sein ganzer Körper demonstrierte... Deans Blick heftete sich auf Jack. Er wartete. Darauf, dass der Mover das Wort erheben würde. Denn Dean hatte mehr als nur eine Ahnung, dass, was auch immer gleich hier besprochen werden würde, ihn mindestens genauso sehr betraf wie die beiden...
Lulu
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Fr 15 Aug 2014 - 20:59
Jack Musterte Dean noch einmal kurz, warf einen raschen Blick auf die Verletzungen und beobachtete, wie Bella ihm etwas geben wollte. Alle hatten schon über Dean gesprochen, niemand hatte ihn unerwähnt gelassen. So beeindruckend, wie die Erzählungen wirkte er nicht auf Jack, doch das mochte nichts bedeuten. Ihn zu unterschätzen wagte der Mover jedenfalls nicht. Jack blickte Bella direkt in die kühlen, blau-grauen Augen, die ihn aus dem kleinen, herzförmigen Gesicht musterten und unangenehm zu durchleuchten schienen. Er hatte den beiden nicht zugehört, es ging ihn nichts an, was sie miteinander besprachen. Doch was ihn etwas anging, waren die offensichtlich frischen Wunden des Schülers. Als Bella Jack ihrem Schüler vorstellte, nickte Jack ihm knapp und eher nichtssagend zu, richtete seinen wachen Blick dann wieder auf die winzig erscheinende Fünfzehnjährige. „Womit kann ich dir helfen, Jack?“, fragte Bella in ihrem üblich unterkühlten Ton. Nur war da noch etwas anderes in ihrer Stimme, irgendetwas unsicheres, was Jack von ihr überhaupt nicht gewohnt war. Nicht mal als sie wie er noch Schülerin hier gewesen war, hatte er sie jemals so sprechen hören. Machte sie sich etwa Sorgen? Wenn dann schien sie es beinahe perfekt verstecken zu können. Beinahe. Jack wandte den Blick nicht von ihr ab, bewegte sich auch sonst kaum. „Was ist passiert?“, fragte er schließlich, langsam und nicht sehr laut, sodass es irgendwie uninteressiert und neugierig zugleich klang, auch wenn es sich anhörte, als wüsste er die Antwort auf seine Frage ganz genau. Der junge Lehrer dachte eine Sekunde lang daran, was Will nun von ihm dachte, aber das hier war gerade schließlich irgendwie dringender und auch wichtiger, also verbannte er die Gedanken daran, ihm ohne auch nur geantwortet zu haben, aus dem Raum gestürmt zu sein. Dann dachte er daran, was wohl der neue Schüler, Dean, von ihm halten musste, auch wenn er vermutlich gedanklich mit anderen Dingen beschäftigt war. Jack sah vermutlich aus, wie ein erschöpfter Mann mittleren Alters, doch das würde bald vergehen. Er war bloß zu lange gelaufen, all die Tage, hatte sich abgekämpft und die Schule schließlich ja auch erreicht. Und selbst für einen trainierten Mann wie ihn war diese Reise eine Tortur. In ein paar Tagen jedenfalls, würde nichts mehr von der Erschöpfung zu sehen sein, außerdem war diese schließlich nur oberflächlich und obwohl Jack genau wusste, dass die Leute sich ihre Meinung über eine Person bildeten, indem sie sein Äußeres verurteilten, war es ihm so ziemlich egal.
Mikeyla Admin
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Thema: Re: Only survive ~ until it ends Sa 16 Aug 2014 - 4:44
sorry, dass es nicht so viel geworden ist :'D ich wusste nicht so genau was ich noch alles schreiben soll x'D ___
Bella kniff die Augen leicht zusammen, als Jack fragte, was passiert sei. Ihrer Ansicht nach, war das eine absolut unnötige frage, denn an dem Blick des Lehrers konnte sie deutlich sehen, dass er genau wusste was Dean angegriffen hatte. Es war der typische Blick den ein Mensch bei dem Anblick einer Infiziertenwunde hatte - und sie zweifelte nicht daran, dass der Mann ihr gegenüber eine solche Wunde nicht erkennen würde. Für ein geübtes Auge war es auf den ersten Blick zu erkennen, dass die fünf nebeneindernliegenden Kratzer nicht von einem wilden Tier oder einem normalen Kampf stammen konnten sondern von einem infizierten Biest zugefügt werden mussten. Bella war sich sehr sicher, dass Jack genug Erfahrung mit den Viechern hatte, um die Wunden ohne schwierigkeiten erkennen würde. "Als ob du das nicht wissen würdest!", antwortete Bella eisig und sah Jack nun genau in die Augen ohne zu zwinkern. Vorhin hatte sie leichte Unsicherheit in ihre Stimme gelassen, doch nun war sie völlig klar, emotionslos und einfach nur abweisend. "Wir wurden von Infizierten angegriffen, besser gesagt Winchester und Aisha wurden von ihnen angefallen - nur dank Dean lebt Aisah noch! Es waren ziemlich viele." Bellas Erklärung war so kalt ausgefallen, als ob es völlig normal wäre, was Dean getan hatte, fast so, als hätte Jack es sich auch von selbst denken können.