Only survive ~ previously

Bella
schaute Leeroy an und es schien, als würde sich ihr Blick durch ihn durchboren und die Wand hinter ihm betrachten. "Das war weder beleidigend noch abwertend gemeint, Leeroy. Aber wenn du es so auffassen möchtest, will ich dich nicht daran hindern.", sagte sie schließlich mit unverkennbarer Gleichgültigkeit in der Stimme. Doch nun, da Leeroy nun endlich einmal seine ehrliche Meinung über sie zum Ausdruck gebracht hatte ging es ihr doch um einiges besser. Es waren schöne Komplimente dabei gewesen - man hörte sie selten, aber gerne. Bella machten sollche Meinungskundtuungen nichts aus, das war sie schon gewohnt. Einer ihrer Mitschüler in ihrem Jahr hatte ihr einmal gesagt, sie sei eine eingebildete Hexe. Bella hatte sich für das Kompliment bedankt und war gegangen. Sie war schon früher zu dem Schluss gekommen, dass es sinnlos war ihr Beleidigungen an den Kopf zu werfen, denn ... es war ihr egal!
"Gut, nur um das klarzustellen", sagte sie nach einigen Momenten der Stille. "Ich bin keineswegs darauf fixiert allein Prisco" sie räusperte sich "fertig zu machen" diese drei Worte betonte sie besonders um ihnen einen hervorgehobenen Wert zu verpassen. "Ich wurde vom Anführer dazu ausgewählt den Posten eines Lehrers zu bekleiden - was nicht bedeutet das ihr mir vertrauen müsst, es gibt genug andere Surviver die vielleicht mehr vertrauenswürdig sind als ich. Mir wurde jedoch die Bürde auferlegt euch ordentlich durch die Abschlussprüfungen zu bringen und das möchte ich auch tun. Nur erschwert es mir die Sache beträchtlich wenn ein oder mehrere Schüler nicht zu hundert Prozent bereit dazu sind. Ich bin mir darüber im Klaren, dass Prisco sich Mühe beim Messerwerfen gibt - und ich weiß dass er es hasst - aber ich würde in den Kampf geschickt werden, wenn ich zu viele Schüler habe, die den Abschluss nicht schaffen. Und wenn meine Schüler mir nicht zuhören, dann muss ich eben ihre Aufmerksamkeit erringen - und wie ihr seht hat das mit Leeroy wunderbar geklappt." Sie legte eine Pause ein, doch kurz darauf sprach sie weiter: "Nun zu dir, Leeroy: Es war keinesfalls abwertend gemeint, dass ich dich als Beispiel nahm. Ich wollte Prisco nur verdeutlichen, dass er hier noch lange üben müssen wird, wenn er sich keine Mühe gibt - was, wie ich zugeben muss, nicht ganz die Wahrheit war, denn er gibt sich Mühe ... auf seine Art eben."
Sie legte eine weitere Pause ein und sah zu Prisco der noch gar nicht losgelaufen und zu Leeroy der stehengeblieben war. "Ich würde dich, Prisco, außerdem bitten nach der Stunde zu mir zu kommen. Ich denke wir haben einiges zu klären!"

Prisco sah Bella an.
Sie bat ihn nach der Stunde hier zu bleiben?
Nahm das Grauen denn überhaupt kein Ende mehr?
Er wüsste nicht, was sie zu klären hatten ... nur ein paar grundliegende Dinge vielleicht...
Dann musste der Trainingskampf mit Leeroy wohl leider warten, aber er würde stattfinden, woran Prisco mit gemischten Gefühlen dachte.

So... sie war also nicht allein darauf fixiert ihm allein das Leben zur Hölle machen zu wollen ...
Nett gemeinte Worte, aber Prisco fiel es verdammt schwer das zu glauben, denn wieso machte sie es dann bei keinem anderen der Schüler?
Wieso lenkte sie all ihren Zorn immer in seine Richtung, auch wenn er fähig war diesem auszuweichen?

Sie hatte anscheinend gemerkt, dass er die kleinen Waffen verabscheute - ansonsten hätte man sich aber auch sehr wundern müssen - und dennoch...
Auch schien sie gemerkt zu haben, dass er versuchte sich Mühe zu geben. Vielleicht tat er das auf eine andere Art, ja, aber immerhin tat er es.
Diese Feststellung ihrerseits verwunderte ihn, denn sie hatte nie durchblitzen lassen, dass sie es realisiert hatte.

Was Prisco jedoch auf den Magen schlug, waren nicht nur die folgenden 15 Runden, sondern auch das darauf folgende Gespräch mit Bella.
Er hasste Gespräche solcher Art, insbesondere mit einem Gesprächspartner wie Bella.
Was sollte bei soeinem Gespräch schon rauskommen?
Und vorallem was glaubte sie klären zu müssen?
Seine Einstellung gegenüber Messern?
Da redete sie gegen eine Wand. In dieser Sache siegte wieder die Sturheit in ihm.
Dass sie glaubte, er höre niemals zu?
Da lag sie wahrlich falsch. Er regestrierte jedes ihrer Worte, wenngleich er nicht jedem zustimmte. Heute war vielleicht etwas geringere Aufmerksamkeit von ihm ausgegangen, aber das war nur heute gewesen...

Prisco biss sich auf die Zunge und drehte sich um.
Er begann lieber jetzt mit den Runden, bevor Bella zu einer neuen Ansprache ansetzen konnte.
Nach den Runden würde er ohnehin ersteinmal am Ende sein und eine ganze Schimpftirade von bella über sich ergehen lassen können, solange er zu Luft kommen würde.

Der Rothaarige starrte eine Weile vor sich hin, als würde er erwarten, dass da noch etwas kam. Da das aber nicht der Fall war, musterte er Bella nur kurz und aufmerksam, nickte dann leicht, wenn auch noch nicht wirklich zufrieden, so doch immerhin beruhigt, dass sie sich mit Prisco unterhalten wollte. Das mochte diesem zwar grade als der schlimmste Teil der Strafe vorkommen, aber das änderte nichts daran, dass es ihm wahrscheinlich durchaus helfen würde. Also hatte es ja zumindest ein klein wenig gebracht. Mit einem leisen Brummen hob er kurz die Schultern, holte tief Luft und trabte wieder los. Warum auch nicht ? Er selbst hatte sich ja eben noch so nach Bewegung gesehnt.... da hatte er sie nun!
Bei dem Gedanken hätte er fast wieder lachen müssen, also lief er lieber etwas schneller, um sich garnicht erst genug Luft dafür zu lassen. Klappte allerdings nur halb und so mühte er sich darum, das Lachen wenigstens leise zu halten und möglichst kurz. Das wiederum gelang ihm wenigstens. Idiotisch, dass er ausgerechnet heute so viel lachen musste... aber konnte man wohl nichts dran machen.
Aber immerhin musste er nicht vor lachen anhalten. Das wäre wirklich peinlich und mit Sicherheit mit einer wirklichen Strafe verbunden gewesen. Er musste ausserdem zugeben, dass Bella durchaus mit dem ein oder andern Punkt Recht hatte. Zwar lange nicht mit allen und es war ihm ein Rätsel, warum sie sich nicht darüber unterhalten durften, wie ein Wurf gelaufen war oder warum er es eben nicht getan hatte, aber das war anscheinend eine von Bellas Eigenarten, wie er schon mehrfach festgestellt hatte. Worüber er nur allzu froh war, war dass er sein explosives Temperament den größten Teil der Zeit unter Kontrolle zu halten vermochte. Sonst wäre er wahrscheinlich von Respekt in einen Wutanfall und wieder zurück verfallen ohne je eine Pause darin zu bekommen. Lieber war es ihm dann schon so , wie es grade war. Nachher würde er sich zu seinem Bruder gesellen und sich mit ihm über den Tag austauschen, Thamar würde ihn schelten, weil er Bella so offen gereizt hatte und am Ende würde er es ihm doch nicht übel nehmen und stattdessen über seine Schüler reden, was ihm meist gut tat, da er auf diese Weise auch für sich selbst noch herausarbeiten konnte, was ihm aufgefallen war. Andersherum würde Leeroy es auch halten und dann würden sie letztlich noch ein wenig herumstreunen und pünktlich am nächsten Morgen auftauchen. Völlig übernächtigt , aber zufrieden. Das taten sie ja selten genug , wie Leeroy wieder einmal feststellte. Dann allerdings lies er sich wieder in den gleichmäßigen Trab fallen, den er sich angeeignet hatte, als er draussen überleben musste. Es war einfacher , wenn er auf diese Art und Weise lief, weil er kaum Kraft dafür brauchte und dennoch würden die 15 Runden schon mehr oder minder fordernd sein. Zumindest wenn Bella verlangte, dass er wirklich rannte und nicht nur rasch trabte. Aber das würde sie sicherlich früh genug sagen, wenn sie es wollte, also beliess er es erstmal dabei.

Thamar derweilen lächelte immernoch fragend von ihr zu ihm und schien nicht so recht zu wissen, warum sich denn nun nichts tat. Seine Schüler waren doch sonst nicht so schweigsam und zurückhaltend.....
Der Rotschopf zuckte leicht mit den Schultern, dachte ebenso wie Leeroy über den weiteren Tagesverlauf nach und trank dabei in aller Ruhe von seinem Tee. Mal sehen , wann sich hier etwas tun würde, aber er hoffte ja einfach mal, dass sie nun langsam aber sicher Mut fassen würden... .

Aisha sah Prisco und Leeroy zu, als sie ihre Runden liefen. Es war nicht schlau gewesen, gegen eine von Bellas Rehrln zu verstoßen und sie dann auch noch zu reizen. Zugegebenermaßen, Prisco konnte nicht so viel dafür, aber.... mitgefangen, mitgehangen... das war ein Standartspruch.
Ihre Gedanken glitten weiter. Nicht zu ihren Eltern, darüber war sie hinweg, aber er.... war er inzwidchen irgendwo angekommen? Lebte er noch, oder war er schon gestorben? Ihr Bruder, ihr einziger Bruder... Aisha klammerte sich am Griff des Messers verzweifelt fest. Nicht an ihn denken!

Prisco war inzwischen bei der dritten Runde angelangt.
Er hatte einen recht flotten Schritt angeschlagen, denn er wusste, dass Bella forderte, dass sie rannten.
Nicht joggten, rannten.
Die ersten beiden Runden waren recht problemlos vonstatten gegangen, aber solangsam merkte Prisco, dass seine Kraft nachließ.
Aber er zwang sich in demselben Tempo weiter zu rennen, denn den Triumph gönnte er Bella nicht.
Er wusste, dass er mit jeder geschafften Runde bellas Vortrag gegenüber ihm näherkam,aber entgehen konnte er dem sowieso nicht.
Das war wahrlich der schlimmste Teil der Strafe.

Prisco sah, dass die anderen begannen bereits erneut warfen, während er und Leeroy außen herumzirkelten.
Er wusste nicht, ob Leeroy ihn überrundet hatte oder bei welcher Rundenzahl er angelangt war, aber ein Stechen in seiner Seite rief ihn aus seinen Gedanken zurück.
Er konzentrierte sich nun aufs Atmen, aber das Stechen wich kein Stück.

Bei Runde fünf begann sich Prisco zu fragen, ob die Halle schon immer so groß gewesen war und verstand nun, warum Bella sie immer nur ein bis maximal zwei Runden einlaufen ließ.

Bei der vollendeten achten Runde begann Prisco dann doch deutlich seine Knie zu spüren und auch den Schweiß auf seiner Stirn.
Das Pony seiner gelockten braunen Haare, die ihm bis in den Nacken reichten, war bereits vom Schweiß ergriffen und bei Anfang der zehnten Runde spürte Prisco den Schweiß auch im Nacken.
Trotzdem rannte er weiter, reduzierte die Geschwindigkeit seines Schrittes nicht.

Bella
sah zu Prisco und Leeroy. "Genug!", sagte sie laut genug, dass die beiden sie hören konnten. Als sie stehen blieben, winkte Bella sie zu sich heran und bedeutete ihnen zuzuhören. "Vor vielen Jahren, noch vor meiner Ausbildung, habe ich zugesehen wie ein Mann ein Messer auffangen konnte, das mit voller Wuft auf ihn geworfen wurde. Es handelte sich um ein Messer mit einem Loch im Griff was dazu führt dass man es auffängt indem man mit einem Finger durch das Loch fährt. Ich möchte das Risiko jedoch nicht eingehen die Schüler mit dieser Übung zu betrauen, die noch nicht viele Jahre der Ausbildung hinter sich haben. Deshalb bitte ich Leeroy mir dabei zu helfen die Übung auszuführen. Diese Übung soll nicht dazu dienen, dass ihr ein Messer werft, sondern es geht darum dass ihr euch in einem Kampf verteidigen sollt. Denn man kann vielleicht in einem wirklichen Krieg nicht immer einem Wurfgeschoss ausweichen und so sollte man sich wenigstens etwas schützen können!"
Sie sah Leeroy an. Er keuchte noch heftig, weshalb sie wartete bis seine Atmung sich verlangsamte.

Prisco lehnte sich japsend gegen Wand und legte den Kopf in den Nacken.
Elf Runden hatte er geschafft und war gerade die Zwölfte gelaufen.
Doch das reichten ihm.
Mit einer Hand stützte er sich an der Wand ab und hörte Bella zu. Er verstand nicht, warum sie ihnen das erzählte, aber er war froh über die Pause.
Sein Kopf schlug hart gegen die Holzwand hintr ihm, als er seinen Kopf wieder in den Nacken legte, doch er merkte es kaum.
Sein Atem ging schnell und er wusste , dass er die fünfzehn Runden nur mit Mühe geschafft hätte.

Wie am Morgen blockierten viele winzige schwarze Punkte seine Sicht und wollten auch nachdem er sie teilweise weggeblinzelt hatte nicht ganz weichen.
Ihm war furchtbar warm und nochimmer lief ihm der Schweiß an der Schläfe herab.
Er versuchte langsam zu atmen und blinzelte die schwarzen Punkte fort, so gut er konnte.

Prisco bebte vor Anstrengung, doch er bemühte sich um einen festen Stand um nicht der Länge nach hinzufallen, weswegen er sich mit einer Hand an der Hallenwand abstütze.

Er atmete tief durch und wischte sih mit der anderen Hand den Schweiß von Stirn und Nacken. Er starrte die ganze Zeit an die Hallendecke und war bemüht seine Atmungsgeschwindigkeit zu regulieren.

Zittrig war sein Atmen, aber die schwarzen Punkte waren aus seiner Sicht verschwunden.
Er bekam nicht wirklich mit, was Bella sagte, doch es schien ihn auch nicht zu betreffen. So stand er weiter bebend an die Wand gelehnt da und wartete, dass sich sein Atem beruhigte.

Lucy
legte ihre Papiere an den Rand. Sie hatte lange gebraucht einen Inhalt zu finden und hatte sich dann ein Märchen rausgesucht. Sie war nicht besonders zufrieden mit sich, schließlich hatte sie immer wieder aufgehört zu arbeiten und hatte etwas anderes angefangen. Sie ärgerte sich, denn sie hatte viel früher fertig werden können. Sie wandte ihre Gedanken zu Dan, der sich freiwillig gemeldet hatte um anzufangen.
Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie hatte heute morgen keine Zeit gehabt, ihre Haare in Form zu bringen, da sie verschlafen hatte. Erst hatte sie gar nicht aufstehen wollen, aber dann hatte sie sich zusammengerissen.
Sie war noch müde, aber wartete geduldig bis Dan anfing. Sie blinzelte um sich einen klaren Blick zu verschaffen und ließ sich die Müdigkeit nicht mehr anmerken. Dann galt ihre ganze Aufmerksamkeit Dan.

Leeroy richtete sich grade auf und legte den Kopf leicht nach hinten, um tief ein- und ausatmen zu können. Das dauerte nicht lange, da zwar das Tempo fordernd gewesen war, aber er sicherlich schon Schlimmeres erlebt hatte als einige Runden in der Halle. Aber immerhin konnte er nach dieser schweißtreibenden Strafe nun getrost behaupten, dass er wieder ausgeglichen war und nicht mehr vor Tatendrang überschäumte. Es dauerte nicht allzu lange, bis er seinen Atem wieder unter Kontrolle hatte und dann zog er eine Braue hoch, als er über Bellas Worte nachdachte. Das klang doch interessant und er konnte ja nicht mehr tun , als sich ein Messer einfangen. Warum also nicht?
Sobald er sich also sicher war, dass seine Stimme nicht von raschen Atemzügen unterbrochen wurde, sondern so gleichmäßig wie die meiste Zeit erklang, meinte er dann auch nur: " Von mir aus können wir. Soll ich einfach versuchen, es zu fangen oder möchtest du etwas Bestimmtes sehen. Dafür bräuchte ich dann ja wahrscheinlich eine kurze Erklärung oder Demonstration.... " Fragend und nun wieder völlig ruhig blickt er sie an. Schließlich hatte er seinem Unmut zuvor Luft gemacht und Prisco würde , ob er wollte oder nicht, die Gelegenheit bekommen, sich mit ihr zu einem klärenden und hoffentlich hilfreichen Gespräch zu begeben. Also war alles nach Leeroys Sicht der Dinge wieder in Ordnung und er lächelte sogar schon wieder sein schiefes Halblächeln, bei dem sich nur ein Mundwinkel minimal nach oben zog.

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Thamar schien nun ebenfalls aufmerksam Dan anzublicken und wartete mit der Geduld, die für ihn typisch war. Im Gegensatz zu seinem Bruder war er schließlich weder aufbrausend noch sonderlich temperamentvoll. Zumindest nicht nach aussen. Immer schön ruhig und gelassen, immer entspannt und freundlich, immer ganz vertrauenerweckend und jemand, dem man gerne Glauben schenkte, egal was er sagte. Dass er seine Schüler ebenfalls soweit bringen wollte, war klar. Aber nun wollte er wissen, wie weit sie denn schon waren, seit er sie unterrichtete und so wartete er doch recht gespannt, auch wenn man es ihm eben nicht ansah, auf die beiden Vorträge.

Bella
schaute zu, wie Leeroys Atem langsamer wurde und schließlich fast wieder normal war. Als er seine Frage stellte, runzelte sie kurz die Stirn, dann antwortete sie: "Du sollst vorerst nichts anderes tun, als mir dieses Messer..." sie reichte ihm ein Messer in dessen Griff ein Loch einelassen war "... zuwerfen. Natürlich hat nicht jedes Messer das man im Kampf benutzt ein Loch doch es gibt immer eine Möglichkeit es zu stoppen und vom Hals zu halten. Manche binden auch Lederbänder um die Griffe damit sie sowohl mit Messern als auch mit den Händen kämpfen können. Sie hängen sich die Lederbänder um das Handgelenkt und können so das Messer loslassen ohne das es verlohren geht. Natürlich gibt es auch andere Arten wie man ein Messer fangen kann, ohne das es einen verletzt und man eine Möglichkeit braucht es festzuhalten!"
Dann bedeutete sie die Schüler mit einer Geste aus dem Weg zu gehen und sah dann Leeroy an. Das war sein Signal dafür, dass er das Messer werfen durfte.

Leeroy zuckte nur leicht mit den Schultern, musterte das Messer kurz und aufmerksam, wog es in der Hand und lies es dann so weit nach vorne gleiten, dass er es an der Spitze zwischen Daumen und Zeigefinger halten konnte. Bella wollte es zugeworfen haben, das hieß aber auch, dass sie es nicht mit voller Kraft geworfen haben wollte und ebensowenig als wirklichen Angriff. Also holte er deutlich sichtbar aus, und warf mit einer angemessenen und wohlkontrollierten Portion an Kraft die Klinge. Nicht zuviel und nicht zuwenig. Sollte man gut fangen können und er hatte für den Fall, dass etwas schiefging ,was schließlich aus irgendwelchen Gründen immer mal passieren könnte, nicht auf ihren Hals oder andere lebenswichtige Bereiche gezielt, sondern sich die linke Schulter ausgesucht. Bei einem Treffer zwar schmerzhaft, aber es heilte und würde sie nicht umbringen. Abgesehen davon ging er nicht davon aus, dass sie den durch seine Bewegung deutlich angekündigten Wurf überhaupt gefährlich lassen werden würde, also war das wahrscheinlich eine Vorsichtsmaßnahme, die man getrost als überflüssig bezeichnen konnte. Aber lieber ein wenig vorsichtiger als dass auf einmal etwas passierte, was nicht mehr rückgängig zu machen war....

Prisco senkte den Blick und sah, wie Leeroy das Messer nahm.

Er atmete immer noch zu schnell.
Prisco stützte sich auf seine Oberschnekel und sah blinzelnd zu Leeroy und Bella herüber. Es verwunderte ihn nicht wirklich, wie schnell der Ältere wieder zu Atem gekommen war aber, wie lange er dafür brauchte.
Nun gut.
Er zwang sich langsam aus und ein zu atmen und lehnte sich kerzengerade an die Wand, den Kopf halb im Nacken, halb das Geschehen in der Halle im Blick.

Er spürte, wie sich langsam, ganz langsam, sein Atem wieder normalisierte.
Prisco senkte wieder den Blick und sah, wie Bella sich vor Leeroy in Position begab.
Er hatte nicht genau mitbekommen, was passieren würde , aber das war auch gar nicht nötig, denn er musste den Wurf oder das was Bella tat ja nicht ausführen.
Noch nicht.

Prisco spürte seine Knie nach dem vielen Laufen nun deutlicher als zuvor, was ncht daran lag, dass es krankheits- oder Schwächebedingt war, nein, er war belastbar, aber vor zwei Tagen, als er mit Will den Schwertkampf trainiert hatte, hatte ihm dieser mit seiner Waffe eine volle Breitseite gegen das linke Knie gegeben.
Das war überaus schmerzhaft gewesen und ein leises Knacken hatte man vernehmen können. Den ganzen Rest des Tages war er gehumpelt - was glücklicherweise niemand gemerkt hatte - und auch jetzt konnte ein gut geschultes Auge noch etwas an seinem Gang erkennen, was nicht ganz normal war. Aber da er in letzter Zeit ja nie sonderlich viel hatte laufen müssen, hatte sich Prisco nicht viel daraus gemacht.
Nun... das viele Laufen hatte sein Knie nicht sonderlich freudig aufgenommen, aber Prisco glaubte - und hoffte - die Schmerzen, die jetzt möglicherweise entstehen konnten, wenn er lief, gut verbergen zu können.
Bis zum späten Nachmittag würden sie hoffentlich und auch wahrscheinlich so oder so wieder verschwunden sein, aber bis dahin wünschte er sich selbst viel Spaß.

Aisha
Prisco keuchte neben ihr und fast bemitleidete sie ihn ein wenig. Das war echt hart gewesen. Gespannt sah sie dem Wurf zu- diese Technik hatte sie schon immer interessiert. Allerdings war es wohl ziemlich schmerzhaft, wenn man es nicht schaffte, naja, wenn man es konnte war es wahrscheinlich sehr nützlich. Immeehin, es war keine Theorie, das war schon etwas.
Sie wog jede von Bellas Möglichkeiten, das Messer zu fangen genau ab, aber den Trick dabei konnte sie sich nicht vorstellen.

Prisco stand auf die Oberschenkel gestützt da.
Er war inzwischen langsam wieder zu Atem gekommen, aber sein linkes Knie spürte er nochimmer überaus deutlich.

Er wusste, was unter dem Hosenstoff auf seiner Haut zu sehen war.
Eine zweifingerbreite Hiebprellung seitlich am Knie.
Ein zweifingerbreiter, länglicher, dunkelroter Fleck mit einer dunkelblauen Aderung.

Im allerersten Moment hatte Prisco geglaubt, Will hätte ihm das Bein abgeschlagen.
Die Wucht des Schlags und auch der plötzliche Schmerz am Bein hatten ihn von den Beinen gerissen und er war hart auf dem Rücken gelandet.

Zuerst hatte Prisco das Bein nicht gebrauchen können, jegliches Bewegungsgefühl war daraus gewichen gewesen, und den ganzen restlichen Tag war er stark gehumpelt.
Bei jedem Schritt hatte er sein Knie doppelt und dreifach gespürt.

Doch er kannte die Schule gut und war ungesehen in das Zimmer der Fighter gelangt, wo er sich auf sein Bett geworfen hatte und auch dort geblieben war, sodass niemand seine "etwas andere Gangart" bemerkt hatte, außer natürlich Will, dem alle Farbe aus dem Gesicht gewichen war, auch während er Prisco half zum Zimmer zu kommen, indem er ihn stützte.
Danach hatte Prisco ihn weggeschickt, sein Knie eingehend betrachtet und gekühlt.

Unbewusst fühlte Prisco an sein Knie und hielt die Luft an um nicht hochzufahren und aller Aufmerksamkeit so auf sich zu ziehen.

Max
hörte ein sirren und wachte deswegen auf. War es eine Biene? Eine Mücke?...lästige Viecher. Genervt drehte sie sich auf die andere Seite. Es summte wieder. Max kam zu dem Schluss, dass sie heute wohl nicht mehr einschlafen würde. Also setzte sie sich auf. Die Sonne schien.
Alle anderen waren schon weg. Max sah auf die Uhr. 10:24. "Ach du heilige Schei?e!", sagte sie und sprang aus dem Bett. In Eile zog sie sich an und schlüpfte in ihre Schuhe. Sie nahm sich ihre Lanze von der Wand und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Schnell kämmte sie sich die Haare mit der Bürste, die ihre Mutter ihr einmal geschenkt hatte und spritzte sich ein bisschen Wasser ins Gesicht.
Dann ging sie langsam zur Turnhalle und band sich zweimal die Schuhe neu. Ständig zupfte Max an ihrem Pullover und spielte mit der Lanze und dem Schwert. Es war das dritte mal in den letzten zwei Wochen, das sie verschlief. Und die ersten beiden Male war Bella nicht erfreut gewesen. Aber Angst vor Ärger hatte sie nicht. Schließlich stand sie vor der Turnhalle und betrat diese zögernd.

Prisco hörte das Schnappen der Hallentür und blickte nach links.
Maxima - oder Max - war eingetreten.
Wie des öfteren in letzter Zeit war sie zu spät. Bella schätzte das nicht, bei keinem ihrer Schüler.
Er fragte sich, wie sie Max bestrafen würde, denn das tat sie für gewöhnlich immer.
Für Max jedoch fiel Prisco nicht wirklich eine Strafe ein. Bei ihm selbst war das leicht...
Zu leicht.

Prisco lächelte Max leise zu umd meinte es aufmunternd.
Sie war die einzige, die neben ihm noch das Schwert führte, doch da er jeden Tag hart trainierte, war er besser als sie, was sie aber nicht zu jucken schien.
Jedenfalls ließ sie nichts durchschimmern, was Prisco so deuten konnte.
Er sah es auch nicht als Trumpf ihr gegenüber, da er wohl schon länger den Schwertkampf trainierte und das auch weitaus häufiger, als Max.

Im Kampf wäre sie sicher eine nicht zu unterschätzende Gegnerin.

Was ihm aber am sympathischsten an ihr war, war die gleiche Abneigung, die sie den Messern entgegenbrachte, wie er es auch tat.
Zumindest konnte sie auch nicht wie die anderen damit umgehen und es wirkte wirklich so, als würde sie die Messer verachten.
Ob dem wirklich so war, konnte er nicht mit Sicherheit sagen.

Will trainierte weiter mit den beiden Langdolchen und ging jede einzelne Übung durch, die Prisco und er vor einigen Tagen geübt hatten.
Er wollte die Schwerteinheit möglichst weit herauszögern, denn er war zwar geschickt damit, aber seit dem Vorfall vor zwei Tagen nahm er es eher ungern in die hand.

Will ließ die Dolche an seinen Seiten heruntersausen und stand regungslos, beinahe lauernd da.

Dann entspannte er sich und steckte seuftzend, aber energisch die beiden Dolche zurück.
Er wandte den Blick ab.
Seine Augen starrten in eine Richtung und blieben an der dunklen Schwertscheide hängen, die immernoch auf dem Kies lag.
Langsam trat Will näher und kniete daneben nieder.

Seine Hand packte das Schwert und zog es am Heft heraus.
Die Klinge blitzte, als das Sonnenlicht darauffiel.
Er hatte sie nicht poliert, doch die Schwertschneide war blank, überspielte so, was vor zwei Tagen geschehen war.
Es war nichts schlimmes gewesen, jedenfalls hatte Prisco das gesagt.
Er hatte gemeint, sowas passiere auch mal im Eifer des Gefechts, war aber froh gewesen, dass Will ihm das Bein drangelassen hatte, da er sich sicher war, dass Bella keineswegs darüber begeistert gewesen wäre.

Will betrachtete die Klinge und sah die Szene wieder vor sich.

Er kämpfte mit Prisco, wie sie es auch zuvor immer getan hatten. Prisco, weitaus geschickter mit dem Schwert, als er es jemals sein könnte, war zurückhaltend an dem Tag, parierte häufig, schlug aber auch mal zu, wenn Will ihm zu energisch wurde und er ihn so korrigierte.
Beide hatten sie geschwiegen und nur das Klirren der Schwerter hatte man gehört oder auch das scharrende Klirren, wenn Wills Schwert an Priscos glatter Schwertschneide abrutschte.
Ab und zu hatte man Priscos Stimme vernommen, die Will auf seine Beinarbeit aufmerksammachte, denn Prisco hätte ihm ohne weiteres die Beine abschlagen können, wenn der Kampf ernst gewesen wäre.
Dann hatte etwas hinter Will Priscos Aufmerksamkeit auf sich gezogen und der Schwertkämpfer hatte seine Waffe leicht gesenkt. Will, der darin seine Chance sah gegen Prisco zu triumphieren, hatte daraufhin einen kräftigen Schlag gegen Priscos linkes Bein ausgeführt.
Wohl erstens, um diesem seine Kritik an seiner Beinarbeit heimzuzahlen, aber auch, weil das Bein am wenigsten geschützt war.
Prisco versuchte den Schlag noch zu parieren, doch einen Sekundenbruchteil zu spät.
Will hatte nicht die Absicht gehabt Prisco ernsthaft zu verletzen, doch der Schlag war so kräftig gewesen, dass er den Schwertkämpfer von den Füßen warf und Prisco hart auf dem Rücken aufschlug.
Prisco hatte das Gesicht schmerzhaft verzogen und zu Will aufgesehen. "Eine solche Kraft hätte ich dir gar nicht zugetraut, Will.", hatte er gekeucht, nochimmer mit dem schmerzverzerrten Gesicht.
Mit der rechten Hand hatte er das Knie gepackt mit der linken stützte er sich leicht ab, um sich halbaufgerichtet zu halten.
"Aber du musst auf deine Beinarbeit achten.", hatte Prisco geantwortet, als Will ihm das Schwert auf die Brust setzte.
Mit einer raschen Bewegung hatte Prisco Will dann mit dem rechten Fuß die Beine unterm Körper weggezogen und der Jüngere war zurückgestolpert, hatte sich aber geradeso noch vor dem Fall bewahrt.
Aber hätte Prisco den Kopf nicht schnell zur Seite gedreht, hätte Wills Schwert ihm die Kehle aufgeschnitten, so blieb einzig ein winziger Macken am Kinn, der nur als kurzer, dunkler Strich zu sehen war.
Doch Prisco war auf dem Boden geblieben, hatte das linke Bein nicht benutzen können und einen stechenden Schmerz gespürt.
Will erinnerte sich danach an nicht viel.
Nur, dass Prisco dann mit seiner Hilfe in dieSchule zurückgehumpelt war, nachdem sein Bein sich wieder grob bewegen ließ, aber er wollte es vermeiden gesehen zu werden.

Will betrachtete nachdenklich die Schwertklinge.
Er fragte sich, was Prisco abgelenkt haben konnte, aber er würde es ja vielleicht bald erfahren.
Was er aber bei ihrem Training vor zwei Tagen gelernt hatte, war, dass auch wenn ein kampf gewonnen scheint, er noch lange nicht gewonnen ist...

Will erhob und schwang das Schwert.
Es hatte keinen Sinn. Trainieren musste er, je mehr, desto besser. An Priscos Niveau würde er zwar niemals rankommen, aber zumindest in dessen Augen passabel wirken.

Bella
stand lässig da ohne irgendeine Regung zu zeigen als Leeroy ihr das Messer zuwarf. Tatsächlich sah sie eher so aus, als ob sie irgendetwas beobachten würde und nicht im geringsten daran interessiert wäre, dass ihr Schüler sie gerade mit einem Messer bewarf.
Dann, das Wurfgeschoss war nur noch 20 Zentimeter von ihrer Schulter entfernt, heftete sich ich kalter Blick auf das Messer, fast so als könnte sie es allein mit ihrer Willenskraft dazu bewegen einfach stehenzubleiben. Ihre Arm- und Beinmuskulatur spannte sich an und Bella ging leicht in die Knie, doch sie ließt das Messer keine Sekunde aus den Augen - sie blinzelte nichteinmal.
10 Zentimeter, 8 Zentimeter, 5 Zentimeter. Bella machte eine Bewegung, als würde eine Welle sie durchspühlen. In einer fließenden Bewegung machte sie einen Schritt zur Seite, der groteskerweise einem Tanzschritt ähnelte, und ihre Hand schnellte so schnell nach oben, dass man sie nur als einen verschwommenen, hautfarbenen Fleck erkennen konnte.
Im nächsten Moment kreiste das Messer auch schon lässig um ihren ausgestreckten Zeigefinger. Sie hatte ihn direkt durch das Loch im Griff geschoben - das war zum einen die ungefährlichste aber zum anderen auch eine der schwierigsten Techniken, denn im exakt richtigen Moment die Hand zu erheben und den Finger genau durch das Loch zu stecken war nicht so ganz einfach. Und wenn man das Loch verfehlte, dann wurde man selbst getroffen was nicht sonderlich angenehm war (und das hatte Bella erfahrungsgemäß am eigenen Leib erfahren müssen).
Sie wollte gerade den Mund öffnen um ihren Schülern die ganze Sache zu erklären, als sie das ganz leise Klicken der Sporthallentüre vernahm. Sie ließ das Messer fallen und drehte sich um, denn Bella war sich ziemlich sicher wer die Halle betreten hatte ...
... "Maxima Robert!", sagte sie mit ihrer kalten Stimme die laut von den Wänden wiederhallte, obwohl sie leise gesprochen hatte. Doch Bella war sich sicher, das Max sie gehört hatte. "Kannst du die Uhr lesen? Also ich glaube nicht, denn es ist 10:32 Uhr und der theoretische Teil des Unterrichts ist schon abgeschlossen. Ich weiß nicht, ob du dir darüber im klaren bist, dass mein Unterricht um 8:45 Uhr beginnt, aber schreib dir das ein für alle mal hinter die Ohren!" Ihre Stimme war noch immer leise, doch man konnte sie deutlich in der ganzen Halle hören. Nach einem kurzen Moment der Stille deutete sie auf den Teil der Sporthalle der am weitesten von den Zielscheiben entfernt war und fügte hinzu: "Setzen! ... Oh, und Lanze und Schwert kannst du im Sportlehrerzimmer abliefern. Du darfst sie dir wieder holen wenn du heute Nachmittag um punkt 14 Uhr zum Nachholen des versäumten Unterrichtsstoffes wieder hierstehst! Dann kannst du mir auch eine Erklärung für deine minimale ...", sie betonte dieses Wort mit einer unüberhörbaren, sarkastischen Note "... Verspätung liefern"
Ohne Max eines weiteren Blickes zu würdigen wandte sie sich wieder der Klasse zu und sagte: "Sehr gut geworfen, Leeroy. Das fangen eines solchen Messers, welche mit dem Loch im Griff, ist eine der schwersten Methoden. Denn rechtzeitig den Finger in das Loch zu stecken ist nicht zu unterschätzen. Es gab schon viele Tode bei Schülern die die Anweisungen nicht befolgt haben. Das wichtigste ist immer die Übung, man sollte am besten mit einer Person üben, der man vertraut und die ein Messer mit nicht zu viel und nicht zu wenig Schwung werfen kann. Genau wie Leeroy es getan hatte, sollte man auf keine Organe oder das Gesicht zielen. Am besten ist immer Schulter, Arme oder Beine - obwohl es für den Anfang zu schwierig sein sollte das Messer zu fangen wenn der Werfer auf die Beine zielt. Wer von euch...", sie deutete auf Noelle und Leeroy "... traut sich - unter meinen Anweisungen natürlich - ein solches Messer zu fangen?"
Bellas kalte Augen huschten zwischen den Beiden hin und her und wartete auf ein Zeichen der Zustimmung oder der Ablehnung wie sie es so oft auf den Gesichtern der Schüler sehen konnte, bevor diese eine Antwort gaben.

Tristan
hatte alles sorgfältig mitgeschrieben und sah nun zufrieden auf seine Notizen hinunter. Dann seufzte er einmal lautlos und blickte zu seinem Lehrer. "Ist gut!", antwortete er. "Heute Nachmittag habe ich analysiert ob Sie gelogen haben oder nicht."
Er schlug den Block zu und legte ihn an den rechten oberen Rand seines Tisches. Den Bleistift plazierte er ordentlich darauf, dann sah er seinen Lehrer erwartungsvoll an in der Hoffnung die heutige Unterrichtsstunde hätte noch einen weiteren Teil.

Leeroy beobachtete sie nur ruhig und befand für sich, dass man das machen konnte, wenn man die Zeit dafür hatte. Er persönlich würde wohl in einem echten Kampf eher ausweichen statt ein Messer zu fixieren, aber er hatte dennoch nichts dagegen, es einmal auszuprobieren. Daher zuckte er denn dann auch nur leicht mit den Schultern und meinte ruhig : " Versuchen kann ich es gerne einmal, es sei denn Noelle würde sich zuerst daran machen wollen. Dann würde ich ihr natürlich den Vortritt lassen. Aber es sieht interessant aus. Seine Haltung war dabei entspannt , wenn auch sicherlich nicht nachlässig. Er wirkte interessiert und aufmerksam, auch wenn er scheinbar keine Probleme damit hatte, seinen Körper sofort sozusagen in den Energiesparmodus zu schieben, solange er keine Kraft benötigte. Sollte sie nun eine straffe Haltung wünschen, hätte er damit auch keine Probleme , aber so fand er persönlich es angenehmer und verharrte dementsprechend denn dann auch in dieser Position, während er auf eine Antwort von entweder Bella oder Noelle wartete. Er hatte schließlich seinen Teil dazu gesagt und würde nun abwarten, wie entschieden wurde.

Max
sagte nichts. Leise ärgerte sie sich zwar, aber sie konnte ihr verschlafen schließlich nicht rückgängig machen. Dann ging Max mit ihren Waffen wieder raus um sie, wie ihr befohlen, ins Sportlehrerzimmer zu legen.
Wortlos gab sie ihre Lanze und ihr Schwert ab und machte sich dann auf den Rückweg zur Sporthalle. Sie ging langsam, wie immer. Denn Messerwerfen interessierte sie wirklich nicht. Messer waren viel zu klein um wirklich damit kämpfen zu können, überlegte sie. Sie mochte Messer und Dolche nicht besonders, aber meinetwegen sollten die anderen mit ihnen kämpfen. Max kam einfach nicht zurecht mit den kleinen, scharfen Waffen.
Dann war sie vor der Tür und öffnete diese zum zweiten mal an diesem Morgen. Sie fand das mit dem Ärger nicht schlimm und stufte die ganze Situation als eher harmlos ein. Ruhig ging sie zu dem Ort, den Bella ihr gezeigt hatte und setzte sich. Erst überlegte sie, ob sie desinteressiert tun sollte, entschloss sich dann aber für ein aufmerksames Gesicht. Hin und wieder warf max zwar genervte Blicke durch die Halle, aber sie war still und störte die anderen nicht.

Prisco richtete sich auf und schien angespannt.
Er stand relativ gerade, doch das linke Bein hatte er fast komplett entlastet.
Direkt hinter ihm war die Hallenwand und daran stützte er sich nun mit einer Hand ab.
Er hoffte kurz ausruhen zu können um das linke Bein zu schonen, damit der Schmerz abebben konnte und das Humpeln - hoffentlich - wich.

Er hatte es gewusst.
Mit einem leichten Lächeln bekam er Max' Strafe mit, aber das Lächeln galt nicht als Hohn, sondern eher der Art der Strafe, denn wie er wusste, hasste Max die Messerarbeit und es konnte ihr nicht wirklich als Strafe vorkommen...
Ja, er hatte es gleich gewusst: Er hätte wirklich verschlafen sollen, aber das konnte er ja leider nicht steuern.
Wobei sich Bella bei ihm wahrscheinlich etwas ganz besonderes ausgedacht hätte, was eher zu seinem Charakter, seiner Persönlichkeit passte.

Prisco lehnte sich nun mit dem gesamten Rücken gegen die Holzwand und verlagerte fast aus Gewohnheit das Gewicht seines Körpers auf das andere Bein.
Er hielt den Atem an und ballte die rechte Hand an der Wand zu einer Faust.
Sein Nacken versteifte sich und sein Körper richtete sich ein wenig auf, gerade so viel, als dass er unauffällig das Gewicht zurückverlagern konnte und sich zwang zu entspannen.

Prisco spürte, wie einer von Max genervten Blicken, die sie hin und wieder durch die Halle streunen ließ auch ihn kurz streifte, hoffte aber, dass sie nichts ahnte.
Sie besaß eine recht gute Menschenkenntnis, aber ein geschultes Auge für Schmerzen oder Verletzungen so viel er wusste nicht.
Er glaubte jedoch nicht, dass sie etwas mitbekommen hatte und wenn doch, kannte er Max gut genug, sodass er wusste, dass sie es ihm durchaus mitteilen würde.

Aisha

Sie betrachtete die Technik eingehend und sehr interessiert, sie konnte sich durchaus vorstellen, dass das nützlich war. Als Leeroy beschloss, es zu versuchen, war sie nicht überrascht, selbst hätte sie es sich allerdings nicht getraut. Dass man sich dabei verletzen konnte, spielte keine Rolle, aber sie traute sich diese Technik noch nicht wirklich zu. Gespannt beobachtete sie alles und ignorierte Max Eintreten kurzerhand.

Prisco starrte zu Bella hinüber, die sich mit den beiden anderen unterhielt.
Er sah, dass sie eine Frage stellte, denn ihre Lippen bewegten sich, als sie die Älteren ansah.
Er ahnte, dass sie forderte die eben gesehene Übung nachzumachen, doch obwohl sie recht laut zu sprechen schien, hörte Prisco kein Wort.
Das Stechen in seinem Knie stieg ihm zu Kopg und drängte sich in seinen Verstand, obwohl er es zurückdrängen wollte.
Er biss sich auf die Zunge, um sich abzulenken, doch so recht wollte das nicht funktionieren.
Er jagte seine Augen durch die Halle, nach einer Anlenkung suchend.
Er sah Max, die sich wenig bis kaum bewegte und ihre blitzenden Blicke wie Elektroblitze durch die Luft schießen ließ, Aisha neben sich, die auch recht abwesend wirkte und eben die beiden anderen.

Wieder fiel sein Blick auf Bella und er fragte sich wiederum, was sie so gern mit ihm besprechen wollte...

Prisco lehnte sich gegen die Hallenwand, sich der Blicke der anderem bewusst und verbiss sich den Schmerz so gut es ging.
Er verlagerte nur ein wenig seines Gewichts auf einzig das rechte Bein, um es micht zu offensichtlich zu zeigen, denn so keiner besaß hier ein wirklich geschultes Auge, was Verletzungen anging, vielleicht Bella, aber er ließ ihr keine Gelegenheit sein Knie genauee unter die Lupe zu nehmen, lieber nicht...
Sie hatte es ja soweit er wusste nicht gemerkt... bis jetzt.
Deswegen, um es so lang, bis es verheilt war, geheim zu halten, ignorierte Prisco weitestgehend den Schmerz und stand siher auf beiden Beinen, auch wenn das linke leicht zitterte unter der Anstrengung.

Ganz langsam verlagerte Prisco das Gewicht wieder gänzlich auf das rechte Bein, denn der stechende Schmerz war ihm dann doch zu viel.