Only survive ~ previously

Aisha

Sie lief eilig hinter prisco her, musste aber für jeden seiner Schritte 2 machen.... manchmal verfluchte sie sich dafür, dass sie so klein war. Am Anfang war sie leicht verwundert über die Einteilung, dachte sich dann aber so einiges dazu und hinterfragte es nicht. In dieser gruppe war sie zumindest nicht in der schlechtesten Gesellschaft. Prisco war riesig, aber, es war ja egal!
Ein Ehrgeiz erwachte in ihr, sich nicht geschlagen zu geben, sie wollte gewinnen!!

Dort angekommen, blieb sie schweigend, aber mit einem beschämten Blick nach unten stehen. Sie war froh, dass Prisco keine doofen Kommentare zu ihrer Verspätung abgegeben hatte, wusste aber nicht, ob die anderen da genauso gnädig waren.

Dan
nickte Aisha mit einem Lächeln zu. Ein wenig schüchtern hatte sie zu Boden gesehen, aber wirklich anders kannte Dan sie nicht. Er hatte nicht wirklich viel mit ihr zu tun, aber als Fighterin schien sie trotz ihrer geringen Größe nicht unterschätzbar zu sein.
Dan sah zwischen den anderen umher. Überhaupt kam er sich vor, wie der Schwächste der Runde. Wenn er sich so den großen Prisco und den Muskelprotz Leeroy ansah, war er dagegen ein Hemd.
Schulterzuckend verschränkte er die Arme. Vermutlich würde ihn so oder so niemand angreifen, als Speaker. Aber darüber nachzudenken, brachte ihm nun auch nichts mehr.
Jetzt, wo alle da waren, würde es schließlich endlich losgehen. Schweigend wartete er, bis einer der anderen das Wort ergriff, um das Spiel einzuleiten.

Leeroy hob den Blick, als die Beiden die Wiese wieder hinunterkamen. Er für seinen Teil sagte nichts , sondern nickte ihnen beiden nur knapp zu, bevor er sich endlich wieder dazu bewegen konnte, wenigstens einen Moment still und ruhig dazustehen. Er wollte schließlich niemanden unnötig nervös machen, wenn sie nun endlich alle anwesend waren. Verspätungen irritierten ihn zwar, aber er verzieh sie meist in dem Moment, in dem die Person denn dann ankam. Also reagierte er auch hier so und ging nicht weiter darauf ein. Stattdessen blickte er sich neugierig um. Er wusste nicht, ob man ihn die Fahne bewachen lassen wollte oder ob er in Ruhe umherstreifen konnte, aber es interessierte ihn auch im Moment nicht. Er mochte zwar den Wettstreit untereinander, aber es war eben am Ende doch nichts Anderes als ein Spiel, das sie hier spielten. Also blieb meist das Adrenalin bei ihm aus, wofür er dankbar war. Er wollte nicht in eine wirkliche Kampfesstimmung geraten, denn dann würde er fest zuschlagen und genau das war nichts , was sich er oder einer der anderen wünschen würde. Schließlich wollte er niemanden verletzen und würde es da wahrscheinlich eher sogar noch hinnehmen, dass man ihn zu Boden schickte. Allerdings hatte er sich bisher meist gut im Griff gehabt. Allerdings hatte er das Spiel mit diesen Personen hier auch bisher nur zweimal erlebt und das war beide Male recht schnell beendet gewesen, weil man ihm aus dem Weg gegangen war und so einmal sein Team verloren und einmal gewonnen hatte, ohne dass er mehr als einen Zusammenstoß mit anderen Schülern gehabt hatte. Worüber er ebenfalls froh war. Er wusste ehrlich gesagt nicht, ob er einen der anderen hier wirklich schlagen wollte oder konnte. Bei den Bi.estern draussen war das kein Problem, aber so sehr ihn hier auch der ein oder andere zu fürchten schien, so sehr war er doch eigentlich darauf bedacht, niemanden zu verletzen.

Prisco hatte gemerkt, dass Aisha doppelt so viele Schritte machen musste, als er, doch er lief nicht langsamer oder blieb gar stehen, die anderen warteten schließlich auch auf sie.

Er merkte, wie erleichtert die anderen waren, dass er sie gefunden hatte, damit sie endlich anfangen konnten.
Prisco ging auf den Baum zu, an dem die beiden Fahnen lehnten und griff nach ihnen, sodass er in jeder Hand eine der Fahnen hatte.
Die dunkelrote warf er mit einer knappen Bewegung Leeroy zu und ging noch ein paar Schritte weiter, bis er stehen blieb.
Er nahm das Redezepter jetzt einfach mal in die Hand...

"Ich gehe davon aus, ihr wisst alle noch, wie es geht? Für die unter uns, die die Regeln aus den Augen verloren haben, nochmal im Schnelldurchlauf: Es gibt 2 Teams - die Verteilung ist allen bekannt. Jedes Team hat die Aufgabe die eigene Teamfahne zu verstecken und gegen das andere Team zu verteidigen. Ihr müsst keine Wache aufstellen, das ist euch überlassen. Nun wird das andere Team versuchen eure Fahne zu finden und zu erobern, allerdings müsst ihr sie nicht wieder zu eurer eigenen Fahne bringen, sondern lediglich wieder hierhin, wenn das geschafft ist, werdet ihr das Glockensignal hören, die der "Eroberer" läutet, sobald er die Fahne in Sicherheit gebracht hat.", an dieser Stelle nickte Prisco zu der großen Messingglocke an der Hauswand. "Nun werdet ihr innerhalb des Spiels auf das gegnerische Team treffen und es werden Kämpfe entstehen, während ihr versucht das andere Team von eurer Fahne fernzuhalten. In diesen Kämpfen sind alle Waffen erlaubt, ob Bogen, Messer, Dolch, Lanze, Schwert oder auch euer Körper. Es ist euch überlassen,mit was ihr antretet, hauptsache ihr könnt damit umgehen. Die einzige Regel in diesen Kämpfen ist es niemanden umzubringen oder ernsthaft zu verletzen."
Priscos Augen glitten über die anderen Schüler. Er traute keinem wirklich zu einen anderen ernsthaft zu verletzen oder gar noch weiter zu gehen, aber er musste es erwähnen, das war ein Pflichtteil.
"Gibt's noch Fragen?", Prisco wartete einen kurzen Moment. Eigentlich hatten sie alle das Spiel schon einmal gespielt und notfalls konnten sie noch innerhalb der Spielzeit fragen, falls welche auftauchen sollten.
"Gut, wenn das nicht der Fall ist, würde ich sagen, fangen wir an.", Prisco nickte seinen Teamkameradinnen zu und legte sich die Fahne über die Schulter um sie leichter tragen zu können.
Endlich würde es anfangen!

Leeroy fing kommentarlos die Fahne auf, die seinen Haaren in der Farbe Konkurrenz machen konnte. Leise brummend musterte er den Gegenstand und seufzte dann. Er hasste es, das Ding bei sich zu haben, aber andererseits konnte er schnell und ausdauernd laufen und es irgendwo unterbringen, wo man es nicht so schnell finden würde. Also zuckte er letztlich nur mit den Schultern und wartete geduldig, bis Prisco fertig war und das Spiel damit eröffnete. Fragend blickte er seine Teamkameraden an und setzte sich dann einfach erst einmal in Bewegung.
Was nicht daran lag, dass er übermäßig arrogant gewesen wäre. Es war einfach nur so, dass er sich der Tatsache bewusst war, dass man ihm die Fahne sehr wahrscheinlich ohnehin anvertraut hätte. Und wenn einer der anderen sie gerne verbergen wollte, dann hätte er sicherlich nichts dagegen, aber er würde mit dem Ding nicht länger als nötig hier draussen stehen bleiben. Also setzte er sich eben in Bewegung und ging davon aus, dass man ihn schon ansprechen würde, wenn es etwas gab, worüber gesprochen werden sollte...

Will hatte sich die Regelungen noch einmal verinnerlicht und hatte dann gemacht, dass er Leeroy hinterherkam, der sich schon in den Wald gewandt hatte.
Dann hatte das Spiel jetzt also begonnen ...
Es galt jetzt also die eigene Fahne so schnell als möglich zu verstecken, nicht dass die gegnerische Mannschaft sie dabei erwischte, wie sie noch mit ihrer Fahne durch die Gegend spazierten, denn dafür gab es kein Signal.
Man hatte also so viel Zeit, wie man wollte, um die Fahne zu verstecken, aber es schien praktischer sich zu beeilen.

Will hörte, dass auch Tristan ihm folgte und war sich sicher, dass auch Dan hinter ihnen herkommen würde.
Er sah nur aus dem Augenwinkel, dass Prisco mit der dunkelblauen Fahne auf die drei Mädchen zuging und sich anschickte sich mit den dreien ebenfalls in den Wals aufzumachen.

Will hörte hinter sich Tristan kommen und folgte Leeroy in das Waldstück.
Die Aufregung stieg in ihm hoch. Er war auf die Revange mit Prisco gespannt, denn dieses mal würde dieser ihn nicht schonen, nein, der Schwertkämpfer war jetzt vollkommen in seinem Element.


Prisco ging auf seine Teamkameradinnen zu, die "Mädchen-Monarchie" wurde in seinen Gedanken wieder präsent, aber er konzentrierte sich jetzt auf andere Dinge.
Er spürte die Waffe an seiner Seite und die Fahne auf seiner Schulter. Er war sich noch nicht sicher, wo sie sie verbergen könnten, aber die anderen hatten möglicherweise welche.
Vielleicht ja Max, wenn sie sich dazu durchringen konnte von ihrem Ast herunter zu kommen...

Prisco blieb kurz neben den Mädchen stehen und wartete,
Er drehte den Kopf über die linke, noch freie Schulter und sah, wie die andere Mannschaft sich in den Wald aufmachte, Leeroy allen voran.
Er wusste nicht, was dem Älteren durch den Kopf ging, aber Prisco wusste genau, wie gespannt er selbst war. Es mochte nur ein Spiel sein, aber trotzdem konnte auch ein Spiel schnell ernst werden und es war eine Sache von Taktik, Können und Teamgeist.
Vermutlich würde Prisco es noch am selben Abend bereuen sich mit Leeroy eingelassen zu haben, aber dennoch war dies die Chance, auf die Prisco gewartet hatte...
Es würde interessant werden, sehr interessant und vermutlich auch schmerzhaft, auf beiden Seiten.

Aisha

Ich war foh, dass niemand wartete, obwohl ich schneller gehen musste. Flink lief ich neben den andseren her. Die andere Gruppe lief in die entgegengesetzte Richtung. Etwas ratlos sah ich den Rest an:" Hat wer ne Idee, was wir mit der fahne machen? Also, ich mein, wo wir sie verstecken?"

Prisco hatte sich in Richtung Wald aufgemacht, hörte zumindest Aisha hinter sich, glaubte aber auch Max und Lucys Schritte zu hören.
Irgendwo hinter ihm fragte Aisha nach Vorschlägen und er wandte den Kopf.
"Eine ganz bestimmte Stelle hab ich noch nicht im Kopf, aber ich bin für Vorschläge offen.", antwortete er und lief weiter. "Vielleicht irgendwo im Nordostteil... Da gibt es eine Stelle wo sich zwei schnellere Wildbäche kreuzen, das wär' ne Option..."
War das zu offensichtlich?
Nein, er glaubte nicht, immerhin war der Wald groß und es gab massenweise Verstecke, die Sache mit den Wildbächen war nur eine von vielen Möglichkeiten...
Die Fahne in einem hohlen Baum zu verstecken war eine miese Idee und auch fast unmöglich, denn es gab fast keine hohlen Bäume im Wald.
Jede Menge waren umgestürzt oder abgebrochen, lagen irgendwo mitten im Wald herum, sodass sie Stolperfallen bildeten.

Prisco ging in gleichmäßigem Schritt weiter und ging in Gedanken den Wald systematisch ab um auf ein Versteck zu stoßen.
Bislang erfolglos.

Aisha

Sie zuckte mit den Schultern:" Gut, dann lass es uns da versuchen, oder?" Sie wunderte sich etwas, dass die anderen keine Vorschläge gemacht hatten, sagte aber nichts. Sie kannte sich im Wald weniger gut aus, als die anderen, denn da war sie noch nicht allzu oft gewesen. Spontan fiel ihr nur ein, die Fahne ganz frech, mitten in einer Wiese unter den Farn zu legen. Frech, aber das hieß ja nicht unbedingt, dass das zu leicht war. Allerdings war sie sich ziemlich sicher, dass es weitaus bessere Vorschläge gab.

Leeroy derweilen nahm es hin, dass anscheinend niemand aus der Truppe hinter ihm sonderliche Vorschläge vorzubringen hatte.
Dann eben nicht... .
Leise brummend trabte er weiter zwischen die Bäume und querte das ein oder andere Bächlein mit einem langen Schritt oder Sprung, je nachdem... Er zielte auf eine Gruppe von Bäumen ab, wie es hier immer wieder welche gab. Überall auf dem Gelände und dem Waldstück gab es Bäume, deren Laub exakt den Rotton der Fahne besaß. Er hatte überlegt, ob er sich dafür einen der einzeln stehenden Bäume suchen wollte, aber das hier war besser. Es gab genug Baumgruppen dieser Art ,aber diese hier bot sich an. Nur dass er die Fahne nun nicht einfach zwischen den Bäumen in den Boden rammte, sondern kommentarlos ins Geäst kletterte und sie recht weit oben flink befestigte. Die Äste hier trugen sein Gewicht kaum ,weswegen man dieses Versteck wohl nicht sonderlich schnell entdecken würde. Denn wer würde schon an einem Ort suchen , wo sich der Fahnenträger garnicht hinbewegen konnte.....? Richtig! Niemand... Also hangelte er sich wieder dem Boden entgegen , grinste seine Teamkameraden kurz an und wünschte ihnen viel Glück. Er für seinen Teil würde zwar gerne mit ihnen gemeinsam unterwegs sein, aber da sich immer noch niemand geäußert hatte und sie alle recht passiv agierten, wie er fand, zuckte er schließlich nur mit den Schultern und trabte eben so wieder los. Wenn einer von ihnen ihn begleiten wollte, würde er ihn sicherlich nicht daran hindern, aber er ging irgendwie nicht davon aus. Aber so war die Wahrscheinlichkeit Prisco zu begegnen auch größer. Also konnte es doch nur interessant werden. Interessanter zumindest als die letzten Male....

Prisco war stur weitergelaufen, forschte in Gedanken bereits die Gegend um den Wasserlauf ab, bis ihm die Bäume dort in Erinnerung kamen.
Er hatte eine Idee, die anderen würden sie möglicherweise unterstützen...

Als Prisco an der besagten Stelle am Treffpunkt der beiden Wildflüsse oder -bäche stand, sah er hiab auf die sprudelnde Oberfläche.
Beide Flussarme waren breit und nur mit einem weiten Sprung zu überbrücken, auch gingen das Wasser ihm bis knapp über die Hüfte und war eisig kalt - höchst unangenehm, falls man hineinfiel...
Er, als der Größte der vier übernahm die Aufgabe des Übersprungs.
Er warf die Fahne voraus, um beide Arme frei zu haben, nahm kurz Anlauf und übersprang den Wildbach.
Die andere Seite war rutschig und fast hätte Prisco den Halt verloren, aber er hielt sich.

Beim Aufkommen ächzte sein Knie unter den Schmerzen und der plötzlichen Belastung auf, doch der Schwertkämpfer stolperte nicht nach hinten.

Auf der anderen Seite nahm er die Fahne wieder auf und ging auf ein kleines Waldstück fast direkt am Bachzusammenfluss.
es war, wie eine kleine Insel, denn weiter oben im Nordosten teilte sich ein größerer Wildbäch in diese zwei auf und floss dann hier wieder in einen.
In dem kleinen, aber dichten Waldstückchen hatte Prisco eine geeignete Stelle gefunden.
Zwei Baumstämme rankten sich etwas tiefer im Waldstück - man konnte sie von der anderen Flussseite nicht sehen - umeinander und in diesen Zwischenraum, recht schmal, schob Prisco langsam die Fahne.
Sie war im schummerigen Licht eigentlich nicht wirklich zu sehen, höchstens die leichte Verzierung am Rand, aber auch nur, wenn man die Augen anstrengte.

Prisco duckte sich unter den herabhängenden Tannenzweigen wieder hindurch, zurück zum Ufer.
Hindurchwaten war bei der Strömung eigentlich unmöglich, schwimmen konnte man auch vergessen, nein, man musste schon springen ...

Wieder übersprang Prisco den Bachlauf mit einem kurzen Anlauf und stand dann neben seiner Gruppe.
"Ich vermute, die anderen haben ihre Fahne schon versteckt, also würde zumindest ich bei diesem Versteck bleiben und nicht weitere abklappern... es ist zwar nur ein Vorschlag, eine von vielen Möglichkeiten, aber mir ist das zu heiß, jetzt noch offen mit der Fahne herum zu spazieren. das Versteck ist relativ sicher und auch nur schwierig zu finden...", Prisco sah die anderen an. "Also, wie sieht's aus? Eine Wache wird nicht nötig sein, ist eher auffällig, wenn einer von uns hier so verloren am Bach herumsteht ... Und wenn wir uns drüben verstecken wollen, komme wahrscheinlich nur ich in Frage, also lassen wir es lieber.", prisco zögerte kurz, legte die Stirn in Falten und die rechte Hand in den Nacken. Es sollte nicht überheblich klingen, aber den Übersprung würde wahrscheinlich eh nur er schaffen...
"Also dann würde ich vorschlagen, wir verteilen uns...", sprach Prisco wieder und sah sie der Reihe nach an. "Viel Glück euch."
Dann wandte er sich um, und war zwischen den Bäumen verschwunden.
Er sprang über Wurzeln und abgebrochene Bäume, darauf bedacht, sich möglichst schnell vom Bachlauf zu entfernen, um vom Versteck der Fahne abzulenken.
Die linke Hand lag stetig auf dem Schwertheft, während Prisco durch den Wald lief und seine Ohren auf jedes Geräusch bedacht.
Er bemühte sich kaum ein Geräusch zu verursachen, was ihmauch fast gänzlich gelang, bis auf das leise Rascheln des Laubes und dem leichten Auftreten, wenn er über Wurzeln sprang.

Sein Knie protestierte immer heftiger, und als er irgendwann schon eine kleine Weile gelaufen war, blieb Prisco stehen, lehnte sich mit der rechten Seite gegen einen Baum und gönnte seinem Bein eine kurze Pause.
Es pochte mit einem dumpfen Schmerz und es brauchte einige Zeit, bis Prisco sich wieder dazu bewegen konnte weiterzulaufen.
Er lief jetzt zwar langsamer, dafür war seine Aufmerksamkeit aber noch schärfer, er achtete auf jedes Geräusch...

Der kräftige Rotschopf brummte nur leise und schüttelte den Kopf.
Da war man schon nicht in einer Truppe voller Damen und dann reagierte doch niemand auf eine Frage oder Aufforderung. Er seufzte leise. Es war wirklich zum Schreien. Sein Bruder hätte sich wahrscheinlich halb tot gelacht....
Mit einem weiteren Schulterzucken trabte er weiter und sah sich nun langsam aber sicher aufmerksam um. Er hatte gesehen, wohin die andere Gruppe in etwa losgezogen war, also hatte er sich eben in die Richtung aufgemacht. Natürlich hatte er keine Ahnung, wo genau er nach der gegnerischen Fahne suchen sollte, aber das war ja auch der Sinn der Sache. Außerdem war es ihm herzlich egal, denn so bekam er die Gelegenheit sich wieder ein wenig zu bewegen und da Prisco ja anscheinend ebenso interessiert an einem Zusammentreffen war wie er selbst, würde das heute sicherlich unterhaltsam werden. Also begann er sich auf die Art und Weise zu bewegen, die man einem Mann seiner Größe und Statur nicht zugetraut hätte, die aber für ihn schon seit Jahren in Fleisch und Blut übergegangen war. Sonst hätte er nicht überleben können, bevor er hierher gekommen war. Und so verursachte er kaum ein Geräusch und lauschte aufmerksam und angespannt. Allerdings erinnerte er sich selbst immer wieder daran, dass das hier keine Feinde , sondern Mitschüler waren, um nicht in dem Zustand von Konzentration zu versinken, der ihn dazu bringen würde, fester zuzuschlagen als er es wollte.

Aisha

Sie sah die anderen der Reihe nach kurz an. Sie hätte eigentlich erwartet das sie zusammen eine Taktik entwarfen oder so, sagte aber doch nichts. Erst hob sie langsam eine Augenbraue, dann die zweite. Schließlich zuckte sie nur mit den Schultern und sah die anderen noch einmal an. "Viel Glück! ", sagte sie kurz, dann verschwand sie flink und unauffällig zwischen den Bäumen. Sie machte sich auf, in die ungefähre Richtung, in die die anderen gegangen Waren. Ihr Lieblingsmessee hiel sie wie immer in der Hand.

Dan
sah Leeroy einen Moment ratlos hinterher. Dann zuckte er die Schultern und warf Will und Tristan einen kurzen Blick zu. "Bis später!", sagte er beiläufig, ehe er sich geduldig in die entgegengesetzte Richtung Leeroys aufmachte. Nach wenigen war er zwischen einigen Bäumen verschwunden und auch wenn er sich nicht umdrehte, wusste er, dass die beiden ihn nicht mehr sehen konnten. Vielleicht hatten sie sich mittlerweile auch auf den Weg gemacht.
Dans Tempo war mäßig, er rannte nicht, wollte jedoch nicht allzu nah an der Fahne sein, wenn jemand auf ihn traf. Langsam machte er sich in die Richtung auf, aus der sie gekommen waren, immer im Schatten der Bäume und so leise, wie es nur möglich war.

Will und Tristan waren als einzigen noch übrig.
Sie standen stumm nebeneinander, Tristan mit zwei Fingern an der Spitze seines Bogens herumspielend, den er so übergestreift hatte, dass die Bogensehne quer über seinen Oberkörper lief und der Rest des Bogens auf dem Rücken lag, neben dem Köcher.

Will wandte sich als erster ab und ging in eine ähnliche Richtung, wie Leeroy, aber eher in Richtung Osten.
Will rief ein leises "Viel Glück", dann war der junge Mover verschwunden.
Für Tristan blieb nur eine einzige Richtung übrig, aber diese war wenig erstrebenswert... Also wandte sich Tristan ebenfalls in die Richtung, in die Will gegangen war.
Wer wusste schon, vielleicht geriet einer von ihnen in Schwierigkeiten... die Fighter hatten damit ein geringeres Problem ... bzw. DER Fighter ...
Dan würde auf seine Hilfe pfeifen, denn eine wirkliche Hilfe war er auch nicht wirklich.
Inzwischen traf er zwar zumeist sein Ziel, aber auch nicht immer zu 100%...
Langsam ging Tristan also in Wills Richtung, folgte dem Jüngeren gen Osten ohne dass dieser es bemerkte.

Während Tristan so lief begann er zu lauschen und zog seinen Bogen vom Rücken.
Er hielt ihn in der linken Hand und legte mit der rechten einen weißgefiederten Pfeil auf die Sehne
Er fühlte sich nicht beobachtet, aber trotzdem ungeschützt ohne jegliche Verteidigungsmaßnahme...

Lucy
hatte nur das Wasser des Baches im Blick. Sie musste daran denken, konnte keinen anderen Gedanken mehr fassen. Das Wasser floss schnell. Sie versuchte sich an einem Baum festzuhalten und krallte sich an die Rinde. "Wasser, Wasser!", flüsterte sie. Dann riss sie den Kopf weg und sah auf den Boden. Die anderen waren schon weg. Vielleicht gut so, dann hatten sie nicht bemerkt, dass das Wasser sie verrückt machte. Sie wandte sich ganz ab und verschwand im Dickicht. Der. Bögen verhakte sich zweimal in den Ästen, dann hatte sie eine Technik gefunden, ohne größere Schwierigkeiten durch die Büsche und zwischen den Bäumen hindurchzuschlängeln.

Max
ging geradeaus dahin zurück, wo sie losgegangen waren und betrat dann das feindliche Gebiet. Sie fragte sich, wo die anderen die Fahne versteckt haben könnten. Bestimmt war deren Team organisierter. Prisco hatte ihnen einfach nur viel Glück gewünscht und war verschwunden, wahrscheinlich nur, um eine Mädchenmonarchie zu umgehen, aber besonders klug war es nicht. Nach ein paar Schritten blieb sie stehen und sah sich um. Sie kletterte auf einen tiefen Ast und überblickte alles. Mit etwas Glück Würde sie jemanden entdecken.

Das Gurgeln des Wildbaches war inzwischen gänzlich hinter Prisco abgestorben.
Die Bäume waren schon äußerst dicht, aber trotzdem hätte man locker durch sie hindurchschauen können, wenn da nicht das viele Unterholz gewesen wäre.
Viele abgebroche Äste lagen quer im Wald verstreut, manchmal auch ein ganzer Baum.
Das Gebüsch war hier sehr dicht und nur selten traf man hier im Wald auf eine Lichtung, die man als groß erachten konnte, kleinere waren überall im Wald verstreut.

Prisco lief langsam durch den Wald, hatte das Rennen aufgegeben; sein Knie hielt das einfach nicht durch.
Solange er nicht rennen musste, würde er es auch nicht tun.

Fast wäre er in eine tiefe Bodenmulde getreten und der Länge nach hingefallen, wenn er sich nicht geradenoch an einem herabhängenden Ast festgehalten hätte...

Er war zu unaufmerksam gewesen...
Prisco hielt kurz inne und lauschte.
Er glaubte irgendwo ein paar Vögel aufflattern zu hören, doch das konnte viele Gründe haben...
Er musste aufpassen. Er war jetzt sowohl Jäger, als auch Gejagter und solche Unaufmerksamkeit konnten ihm teuer zu stehen kommen.
Mit einer flinken Handbewegung prüfte er, ob das Schwert noch an Ort und Stelle war, und lief langsam wieder los, die Augen stetig in Bewegung.

Er wollte lieber nicht hinterrücks von Leeroy angegriffen werden, weswegen er sich ab jetzt zur stetigen Aufmerksamkeit zwang und seine Gedanken nichtmehr abschweifen ließ.

Der grade Bedachte musste daraufhin auch kräftig und lautstark niesen. Brummend rieb er sich die Nase und trabte weiter. Er war zwar leise gewesen, aber der Nieser, nun der war es eben nicht. Sollte sich also jemand in seiner Nähe befinden, so würde der oder die nun wissen, dass eine andere Person anwesend war. Allerdings machte er sich da keine so großen Sorgen. Er würde niemanden hinterrücks angreifen, wenn er sich einen vernünftigen Kampf davon versprach. Naja, wenn nicht, dann würde er das wahrscheinlich durchaus tun. Aber eigentlich wollte er lediglich auf Prisco treffen und vielleicht, mit ein wenig Glück, die Fahne finden, bevor man sich gegenseitig die Köpfe einschlug. Sollte das nicht klappen, so würde er wenigstens seinen Spaß haben... .

Priscos Kopf fuhr in die Höhe, als ein Nieser durch die Luft hallte.
Sofort hatte sich seine rechte Hand um das Schwertheft geschlossen und es leicht herausgezogen, die Hälfte der Klinge jedoch noch in der Schwertscheide.
Prisco war stehen geblieben und lauschte...
Ganz vorsichtig trat er einen Schritt nach vorne, die Hand nochimmer am Heft des Anderthalbländers.
Noch einen Schritt und noch einen, die Ohren angespannt, auf jedes Geräusch achtend.

Der Nieser war von weiter vor ihm gekommen, von irgendwo bei den Bäumen etwas weiter hinter der Lichtung, die vor ihm lag.
es war eine der kleineren Lichtungen, zählte kaum als wirkliche Lichtung, denn einige Bäume standen darauf.
Die andere Seite konnte man aber durchaus sehen.

Wer auch immer gerade genießt hatte, befand sich irgendwo dort hinter den Bäumen.
Langsam und vorsichtig zog Prisco sein Schwert und ging in die Hocke, ein Bein auf dem Boden liegend.
Das blanke Schwert in der rechten Hand kniete Prisco zwischen dem Laub und rührte sich nicht, lauschte auf weitere Geräusche...

Als sich kurze Zeit darauf immernoch nichts getan hatte, war Prisco kurz davor auf die Lichtung zu treten.
Vorsichtig und ohne jegliches Geräusch erhob sich Prisco und tauchte unter den tiefhängenden Ästen einer Eiche hindurch.
Wer auch immer dort hinten verborgen war, er kam auf ihn zu, und selbst wenn Prisco flüchten wollte - was er keinesfalls tun wollte - so wäre er erstens mit seinem Knie nicht weit gekommen und zweitens wäre er sicherlich sofort entdeckt worden.
Also würde Prisco einfach auf den anderen warten, der ihm direkt in die Arme lief.

Anhand der Lautstärke des Niesers, konnte Prisco Will schon mal getrost ausschließen. Niemals konnte der Jüngere ein so lautes Geräusch von sich geben...
Prisco kam innerlich zu einer Entscheidung und stand leicht im Schatten der Eiche an den Stamm gelehnt und wartete, das Schwert leicht mit der Schneide auf die rechte Schulter gelegt, die Spitze nach unten zeigend.
Er war zu erkennen, wenn man die Augen anstrengte, doch auch nur dann, Prisco dagegen konne die gesamte Lichtung so überblicken, besser sogar als vom Unterholz aus.

Leeroy hingegen stellte wieder einmal fest, warum er es überhaupt nicht zu schätzen wusste, wenn er einmal anfangen musste zu niesen. Er hatte nicht einmal die Gelegenheit, sich dagegen zu sträuben, da hallte auch schon das nächste Niesen herzhaft und lautstark zwischen den Stämmen her. Sei es drum! Jeder in der Nähe würde nun wissen, dass er hier war und er hatte grade keine Lust mehr, sich weiter unter Bäumen aufzuhalten , die irgendwo einer kleinen Pflanze mit gradezu winzigen Blüten Unterschlupf boten. Denn diese kleinen Dinger brachten ihn stets dazu, heftig zu niesen. Dumm nur, dass man sie meist vorher nicht sehen konnte. Selbst wenn man wusste, worauf man achten musste. Immer wieder niesend und mittlerweile mit tränenden Augen machte er daher, dass er zwischen den Stämmen wegkam. Auf die Lichtung getreten, ohne Prisco wahrzunehmen und tief Luft geholt. Noch zweimal musste er heftig niesen, bevor er sich kräftig mit dem Handrücken über die Augen fuhr und leise fluchte. Wobei man immer wieder Verwünschungen gegen die " Mistblumen" , wie er sie wohl liebevoll zu nenne pflegte, erklangen. Fluchend rieb er sich die immer noch mehr als nur juckende Nase und blinzelte mehrmals, um wieder klar sehen zu können. " Na hervorragend..." , seufzte er dann auch nur schwer.
" Genauso gut hätte ich auch brüllen können : Hier bin ich.... "
Er rieb sich erneut übers Gesicht und atmete dann mehrmals tief durch, bevor er den Blick schweifen lies. Er fühlte sich beobachtet, was ihn nicht weiter wunderte. Allerdings entdeckte er Prisco fürs Erste noch nicht, was auch daran liegen konnte, dass ihm die Augen immer noch nicht wieder ganz gehorchten.

Prisco hatte ganz still gestanden, als er gehört hatte, wie derjenige immer näher kam.
Noch ein paarmal war ein Niesen ertönt und schon am Lichtungsrand hatte Prisco Leeroys roten Haarschopf erkannt und hatte unwillkürlich grinsen müssen.
Niemals hätte er ihm zugetraut als Schwäche ausgerechnet diese Blumen zu zählen...
Nun ja, sei's drum.
Jetzt sah Prisco den Älteren am anderen Ende der kleinen Lichtung stehen und hörte ihn vor sich hin fluchen.
Die Blumen kamen in diesem Wortschwall keineswegs zu kurz.

Der Ältere rieb sich über Gesicht, Nase und expliziet die Augen, während er sich aufbaute und sich umsah. Er spürte anscheinend Priscos Blick, der allein auf ihn gelegt war.

Wieder umspielte ein Lächeln Priscos Lippen. Die Tatsache, dass der sonst so scharfsinnige Leeroy sich nun durch eine solch kleine Blume deutlich zu erkennen gegeben hatte und mit leicht verschleiertem Blick nach jemandem suchte, der vielleicht zehn Meter von ihm entfernt stand, war einfach zu selten, als dass man sie kommentarlos vorüberziehen lassen konnte.

Prisco zögerte kurz, dann hob er leicht das Schwert an und nahm es so von der Schulter, sodass es nun locker in der Hand lag und neben Prisco zu Boden hing.

Dann ertönte Leeroys Stimme und Prisco vertand deutlich seine Worte: "Na hervorragend... Genauso gut hätte ich auch brüllen können: Hier bin ich..."
Der Schwertkämpfer ließ sein Schwert an der rechten Seite einmal kreisen, während er vortrat und mit einem leichten Grinsen und einem neckischen Unterton sprach: "Ich hätte es nicht besser ausdrücken können, Leeroy."

Prisco trat nur ein paar Schritte nach vorne, vielleicht zwei oder drei, nichtmal besonders große, aber er stand jetzt deutlich auf der Lichtung und Leeroy konnte nicht so blind sein, ihn jetzt nicht zu sehen.

Die Stimme sorgte nicht dafür, dass er sich beruhigte. Er hatte doch gewusst, dass hier jemand war ! Allerdings war das nun nicht die Richtung , aus der er eine Antwort erwartet hatte und so fuhr er heftig zusammen und hatte das Messer in der Hand, war herumgewirbelt und sah im ersten Moment so aus, als wollte er sofort angreifen. Dann allerdings registrierte er , wer da überhaupt stand und die Spannung wich aus den Schultern und schließlich auch aus dem restlichen Körper, während er sich wieder ein wenig aufrichtete und schräg lächelte. Die Gedanken konnte er sich gut vorstellen, die grade durch Priscos Kopf gegangen waren, auch wenn er ihn immer noch nur verschwommen sah, aber das würde sich in den nächsten Minuten sicherlich wieder geben. Seine allergischen Attacken hielten nie lange vor, wenn er sich von ihrem Ursprung entfernt hatte.
" Lach ruhig... ich kann mir vorstellen , wie dämlich ich grade aussehen musste. Würde mich wahrscheinlich auch auslachen, wenn ich mich nicht so drüber ärgern würde, dass ich die verdammten Dinger jedes Mal übersehe." Er grinste kurz , aber ehrlich und anscheinend nicht ansatzweise so ärgerlich , wie er behauptete. Immer noch kräftig blinzelnd mühte er sich darum, Prisco vernünftig beobachten zu können. Er hatte eindeutig sein Schwert in der Hand und ebenso eindeutig würde er sich hier ein kleines Kämpfchen mit ihm liefern. Dann konnte er das Messer ja schonmal gezogen lassen....
" Du solltest mir nicht die Zeit lassen, bis ich dich wieder klar sehen kann, Prisco. Das würde auch kein richtiger Feind tun. Schon die Tatsache, dass du mich grade gewarnt hast, ist zwar ausgesprochen freundlich und ich bin dir auch dankbar dafür , aber es entspricht kaum der Situation, die wir hier ja angeblich nachstellen, oder ?" Seine Stimme klang nicht unfreundlich und er wirkte auch nicht mehr sonderlich ärgerlich. Eher amüsiert. Über sich selbst, über die Situation und über die Tatsache, dass er sich so einfach hatte überraschen lassen und nur wegen dieser kleinen Blume.

"Eine Warnung sollte das nicht darstellen.", Prisco ließ wieder sein Schwert an der Seite kreisen. "Und außerdem bin ich nicht so der Typ dafür andere hinterrücks anzufallen. Das überlasse ich lieber anderen."

Prisco zögerte kurz. Sollte er Leeroy wirklich jetzt angreifen?
Obwohl sein Gegenüber eigentlich kampfunfähig war? Fast blind?
Das war ja eigentlich ganz und gar nicht seine Art, allerdings, wenn Leeroy schon beinahe darum bat...
Und außerdem würde so fast schon Chancengleichheit bestehen, denn spätestens wenn Leeroy wieder freie Sicht hatte, wäre der Ältere überlegen, vorallem jetzt, wo Priscos Knie unbeweglicher war als sonst...

Prisco war sich sicher, dass während er noch überlegte, sein Gegenüber mehr und mehr seine Klarsicht wiedererlangte und ein stärkerer Gegner wurde, also wenn er nicht in kleine Stücke gehauen werden wollte, sollte er jetzt angreifen, Leeroy würde sich schon zu wehren wissen.

"Na wenn du mich schon so sehr darum bittest.", Prisco hatte die ganze Zeit den Abstand zwischen ihnen beiden verringert und stand jetzt nurnoch knapp zwei Meter vom Rotschopf entfernt.
Bei seinen Worten grinste er, ließ erneut sein Schwert an der Hand kreisen und griff an.

Wenn Leeroy unbedingt wollte, dass Prisco ihn angriff, bitte, er musste den Schwertkämpfer ja nicht anflehen.
Die Schwertklinge durchschnitt die Luft von rechts oben nach links unten, Prisco stand nahe genug um Leeroys Schulter zu treffen und weit genug entfernt um vor einer Messerattacke sicher zu sein.

Der Kampf hatte also begonnen...

Der Größere grinste nur schief bei den Worten, nickte allerdings auffordernd und dann hörte er das Sirren, mit dem die Klinge durch die Luft schnitt und drückte sich wortlos nach hinten weg. Es war knapp, das musste er zugeben. Er konnte den Luftzug im Gesicht spüren, bevor er der Waffe entwischt war und dankte innerlich seinen Reflexen, bevor er sich einfach durch den Schwung getragen komplett fallen lies und über die rechte Schulter abrollte. Er kam geschmeidig wieder auf die Beine , obwohl er immer noch recht unfokussiert wirkte, was seinen Blick anging. Das Messer hielt er dabei fast schon locker in der linken statt der rechten Hand und verlagerte nun das Gewicht auf die Fußballen und Zehen. Die Knie leicht angewinkelt , die Füße schulterbreit voneinander entfernt aufgesetzt, den Oberkörper ein wenig nach vorne geneigt und die Waffenhand auf Hüfthöhe neben sich , statt vor sich . Sein rechter Arm baumelte dafür einfach an seiner Seite, als wäre er nutzlos , aber Prisco dürfte sich sehr sicher sein können ,dass der Ältere die große Reichweite, die er durch seinen Wuchs allein schon besaß, auch zu nutzen wusste, wenn er die Gelegenheit dazu bekam. Momentan allerdings blieb er defensiv, was wohl vor allem an dem Nicht-Sehen-Können liegen dürfte.

Prisco hatte geahnt, dass Leeroy sich vor dem Schwerthieb retten würde und wäre nur zu überrascht gewesen, wenn er getroffen hätte.
Der Ältere sah recht unbeholfen aus. Die Körperhaltung, der Blick, schon allein, wie und wo er das Messer hielt...
Es wirkte fast, als würde Leeroy es gleich fallen lassen...

Wieder ließ Prisco das Schwert an der rechten Seite einmal kreisen und dann einmal an der linken Seite - wobei er nicht die hand wechselte - dann wieder an der rechten Seite.

Der letzte Hieb hatte nur knapp gefehlt, Prisco war sich sicher, dass auch der Rotschopf das realisiert hatte.
Wieder ließ Prisco seine Klinge nach vorne schnellen, diesesmal aber mit einer knapperen Bewegung aus dem Handgelenk und die Schwertspitze verfehlte den Bauchraum nur deshalb knapp, weil Prisco den Arm bei dem Hieb zu weit angewinkelt hatte.
Der nächste Schlag ähnelte dem ersten insoweit, als dass er ebenfalls wieder auf die linke Schulter zielte, den jetzigen Waffenarm.
Dieser Schlag hatte jetzt mehr Kraft, war auch genauer gezielt, also konnte Leeroy niemals mit dem Messer parieren, sondern wieder nur entweder ausweichen und auf bessere Sicht hoffen oder eben nicht ausweichen ...

Prisco hatte schon bemerkt, wie ungünstig die Sonne für ihn stand. Sie schien ihm direkt ins Gesicht, doch bei den vorherigen Schlägen hatte sie ihn nicht großartig behindert, beim späteren Kampf, wenn sich Leeroy richtig beteiligen würde, konnte das sich schneller ändern, als ihm lieb war...
Aber sie würden ja sehen.