Only survive ~ previously

Der Rotschopf zog eine Braue hoch.
Da schien doch jemand der Meinung zu sein, dass er ohne klare Sicht auch gleich vollkommen unnütz wäre. Aber das kannte er ja schon. Wäre nicht das erste Mal, dass ihn jemand unterschätzte, weil er sich eben genauso hielt, wie er es tat. Zum Teil war ja genau das die Absicht....
Er reagierte auf den ersten Hieb nicht einmal, wohl wissend, dass er zu kurz gehen würde und dass es Absicht wäre. Für Prisco hingegen dürfte es so aussehen, als wäre er schlicht und ergreifend zu langsam. Auch gut...
Der zweite Hieb allerdins zielte auf den linken Arm. Fast hätte er gelacht. Wenn Prisco gewusst hätte, dass er tatsächlich mit links besser kämpfte als mit rechts.... Aber nun gut, auch das würde sich noch zeigen. Also machte er nur einen raschen und langen Schritt rückwärts und zur Seite. Die Bewegung wirkte so unbeholfen wie seine Haltung, aber dennoch entwischte er erstaunlich schnell und sicher.
Einen unerfahrenen Kämpfer mochte er damit täuschen können, aber Prisco würde sicherlich nach ein oder zwei weiteren Versuchen registrieren, dass er keinerlei Probleme damit hatte, aus dieser Haltung heraus in jede beliebige Richtung auszuweichen. Dass er dabei nicht so aussah, als wäre ihm das möglich, war reine Absicht. Und dass er eindeutig nicht zwingend seine Augen brauchte, um einer Waffe auszuweichen, ebenfalls. Denn solange Prisco nur solche mehr oder minder testenden Schläge ansetzte , würde Leeroy ihm auch weiterhin ausweichen, ohne auch nur eine Parade zu versuchen. Und währenddessen würde sich seine Sicht wieder verbessern. Er mochte es nicht, wenn er nicht sehen konnte, aber es war kein Grund einen Kampf nicht zu beginnen. Allerdings war er ein wenig überrascht, dass Prisco es so ruhig angehen lies. Aber vielleicht wollte sein Gegenüber ja auch einfach einen voll einsatzfähigen Gegner haben.

Prisco sah, dass Leeroy auswich und ließ die Klinge nach dem missglückten Angriffsversuch an seiner rechten Seite herunterhängen.
Durch diese Bewegung war Leeroy aus der Sonne gegangen und jetzt stand Prisco in der vollen Sonne, konnte Leeroy zwar noch erkennen, musste die Augen jedoch hart zusammenkneifen.
Verfluchte Sonne!

Prisco beobachtete Leeroys Bewegungen.
Sie waren recht unbeholfen, aber bestimmt, als würde er nicht zum ersten Mal diese Taktik anwenden.
Leeroy hatte eine Taktik, aber woraus genau sie bestand, das hatte Prisco noch nicht herausgefunden, nicht ganz.
Wirklich kämpfen sehen hatte er Leeroy auch noch nicht wirklich, weshalb er nicht wissen konnte, dass der Ältere weitaus besser mit links kämpfte, als mit rechts...

Prisco ließ den Kampf etwas langsam angehen, sicher war ein Kampf mit einem kampfunfähigen Gegner langweilig, aber Leeroy war anscheinend nicht gänzlich unfähig, soviel hatte Prisco schon herausgefunden.

Priscos Augen waren geblendet von der einfallenden Sonne, doch Leeroys grobe Gestalt konnte er erkennen.
Jetzt würde er einen Schlag versuchen, den Leeroy zwangsweise parieren musste, falls er nicht ernsthaft verletzt werden wollte, denn wirklich ausweichen konnte er diesesmal auch nicht.
Prisco hatte genug von diesem tanzhaften Ausweichen, Leeroys Taktik musste er herausgefunden haben, noch bevor dieser wieder seine vollständige Sicht erlangte, sonst würde es Prisco schlecht ergehen.

Das Schwert blitzte kurz im Sonnenlicht auf, hatte unsichtbar für das Auge von der rechten in die schwächere linke Hand gewechselt, und zielte auf Leeroys rechtes Schlüsselbein. Der Hieb würde Leeroy die Brust aufreißen, wenn er nicht auswich oder parierte.
Prisco sah schon fast die ersten Anzeichen auf einen erneuten Rückzug Leeroys, aber nein, diesesmal nicht. Dieses Mal würde Leeroy nicht ausweichen.

Prisco machte bei den ersten Anzeichen eines Rückzuges des Älteren einen sprunghaften Schritt zu Leeroys linkem Arm um ihm so den Rückzugsweg von der Klinge weg abzuschneiden, während das Schwert aber trotzdem noch mitten im schlag auf Leeroys rechte Seite war.
das war insofern gefährlich, als dass sich Prisco nun verdammt nah an Leeroys Waffenarm heranbewegte, aber nur so konnte er ihn aus seiner Reserve locken, ihn zur Parade zwingen.

Die Ausweichmöglichkeiten waren für den Älteren genommen. Nach rechts konnte er nicht wegen der Klinge die noch mitten im Schlag auf das rechte Schlüsselbein war, nach links nur, wenn er Prisco mit dem Messer niederstach, genauso nach hinten, denn auch von dort hielt ihn Prisco durch diesen Zug im Schach.
Die Flucht nach vorne würde bedeuten Priscos blanken Arm abzuschlagen, der gänzlich ungeschützt war.
Die einzige Möglichkeit die Leeroy jetzt hatte, war es entweder mit dem Messer das Schwert zu parieren oder Prisco mit einem Gegenangriff auszustechen und zurückzudrängen.

Prisco war sich der Gefahr des Gegenangriffs bewusst und nutzte diese Technik höchst ungern, aber er musste Leeroy aus der Reserve locken.
Den linken Arm abzuschlagen, würde der Ältere nicht wagenund dem Schwert entgehen konnte er nur, indem er es entweder abhielt oder den linken Arm angriff. Die einzige andere Möglichkeit wäre noch das Messer an Priscos Oberkörper anzuwenden, der nun bedauerlicherweise durchaus in Reichweite des Messers war, der große Nachteil an diesem Angriff ...

Interessiert registrierte er die Veränderung. Er konnte schon fast wieder komplett scharf sehen, aber damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Er wusste nicht, ob er Prisco dafür rügen, auslachen oder loben sollte. Oder alles...
Einen Moment lang kam ihm der Gedanke, den Jüngeren weiter zu verwirren, indem er den Hieb einfach hinnehmen würde. Aber das wäre dann doch ein wenig töricht, wenn er ehrlich sein sollte. Denn Prisco war zu gut, als dass man sich mit einer ernsthaft blutenden Verletzung, die bei jeder Bewegung schmerzte, mit ihm anlegen sollte. Aber der Gedanke war da. Nur hatte Leeroy andererseits nicht die geringste Lust sich auf diese Weise eine weitere Narbe einzufangen. Sie störten ihn zwar nicht, aber bis eine Verletzung heilte, musste er sich ruhig verhalten und das widerum störte ihn mehr als nur ein wenig. Ausweichen wurde verhindert, bösartig zuschlagen konnte er nicht. Er hätte die Klinge packen können ,aber damit ging das Risiko einher, die halbe Hand einzubüßen. Was ein wenig dämlich wäre, da es sich nur um einen Übungskampf handelte und nicht Not tat. Aber dann eben anders. Er wusste, dass das Messer Schwerthiebe aushielt. Warum also nicht ?
Ohne eine Miene zu verziehen, hob er rasch den Arm und parierte. Es lag genug Kraft in dem Hieb, dass sich seine Ahnung bestätigte, Prisco nicht zu unterschätzen. Aber bei weitem nicht genug, um ihm das Messer aus der Hand zu prellen. Er drehte die weitaus kürzere Waffe, um das Schwert daran abgleiten zu lassen und tat dann etwas recht Unorthodoxes. Allerdings sollten sie hier einen Kampf simulieren, solange sie sich nicht gegenseitig verstümmelten oder umbrachten. Eine gebrochene Nase hatte bisher noch niemanden umgebracht... .Also schlug Leeroy ohne zu zögern mit der geballten rechten Faust zu und zielte auf Priscos Gesicht. Wie der darauf reagierte, blieb ihm überlassen. Leeroy wusste allerdings, dass seinem eigenen Arm keine Gefahr drohte. Dafür war das Schwert durch die Parade zu weit weg geglitten. Abgesehen davon spielte er zwar gern , aber ein Gegner, der wusste, dass er feste zurückschlagen durfte, machte mehr Spaß. Und Prisco konnte ihn ja eindeutig noch nicht einschätzen. Auch wenn Leeroy sich nicht einbildete, dass er den Jüngeren zu lesen verstünde. Davon war er weit entfernt. Aber daran konnte man ja arbeiten.

Priscos Schlag wurde pariert...
Natürlich wurde es das. Leeroy war kein Narr und würde sich nicht absichtlich verschlagen lassen; nicht wenn er es verhindern konnte.
Die Kraft in Leeroys linkem Arm überraschte Prisco jedoch...
Er war davon ausgegangen, dass der Ältere eher die rechte Hand nutzte, aber wie es aussah, war es genau anders herum...

Die Kraft, mit der Leeroy das Schwert zurückhielt, schlug Priscos Arm leicht nach hinten , sodass die Klinge weggeglitten war.
Prisco war jetzt schutzlos.

Das nächste, was der Schwertkämpfer sah, war dass Leeroy mit der rechten Hand zum Schlag ausholte.
Mit einem raschen Rückwärtsschritt brachte sich Prisco aus der gröbsten Gefahrenzone.
Das war nur gut, denn andernfalls hätte ihm der Faustschlag, der mitten auf sein Gesicht gezielt hatte, mit Sicherheit die Nase gebrochen.
Doch Prisco war eine kleine Spur zu langsam - oder Leeroys Hand zu schnell, darüber kann man sich streiten - denn Leeroys Faust traf zwar nicht die Nase, dafür aber den linken Teil der Stirn, knapp über dem Auge des Jüngeren.
Prisco hatte sich zu spät weggeduckt, bzw. zu spät den Kopf weggedreht...

Der Faustschlag traf hart auf seine Stirn und riss seinen Kopf nach rechts. Es schmerzte, denn der Rotschopf hatte eine energische Faust und wahrlich eine Unmenge an Kraft in seinem Körper.

Ein leichtes Stechen am Kopf ließ Priscos Hand seitlich zu seiner Stirn wandern und er fühlte kurz mit zwei Fingern nach der Ursache.
Sein eigenes Blut klebte an Zeige- und Mittelfinger, als er seine Hand betrachtete, doch nicht weiter viel. Es war vielleicht eine kleine Verletzung auf der Stirn, nichts weltbewegendes.

Mit dem Daumen rieb er die rote Flüssigkeit von den Fingern und sah zu Leeroy hinüber.
An dessen Fingern klebte eine leise Blutspur, Priscos Blut.

Der Jüngere wechselte im fliegenden Wechsel die Schwerthand und sah zu leeroy hinüber.
Zweifellos hatte dieser seine Sicht inzwischen weitgehend wiedergefunden, aber das tat der Sache keinen Abbruch.
Prisco würde kämpfen.
Er hatte inzwischen durch diesen letzten Angriff herausgefunden, was genau Leeroys Taktik war.
Verletzlichkeit ausstrahlen, die Unwissenheit des Gegners ausnutzen.
Die Taktik war recht klug, aber nicht klug genug.
Er würde Leeroy den nächsten Angriff machen lassen, denn einfach nur auf den Älteren einzudreschen würde ja auch nicht zum Kampfessieg beitragen.

Die Sonne schien ihm wieder hell in die Augen und Prisco kniff diese wiederum fest zusammen.
Er beobachtete jede Muskelbewegung Leeroys, würde sich aber nicht sofort wieder so nah an dessen Messer heranbewegen, wenn er nicht musste.
Leeroy hatte zwar nicht mit seiner Waffe angegriffen, sondern nur pariert, aber trotzdem war das Verletzungsrisiko bei einem erneuten Angriff zu hoch, würde er sich wieder so nah heranwagen.

Der Rothaarige nickte ihm nur leicht zu, schien einen Moment zu überlegen und setzte sich dann in Bewegung. Allerdings nicht frontal auf ihn zu, wie man es vielleicht erwartet hätte...
Stattdessen verfiel er in eine rasche und sichere Art des Gehens. Die leicht gebeugte Körperhaltung behielt er bei und Prisco dürfte auch schon erkannt haben, was dadurch begünstigt wurde:
Leeroys Größe und Reichweite wurden fürs Auge verringert. Zumindest bis man ihm zu nahe kam....
Und nun stand er nicht mehr, sondern begann damit sich langsam um Prisco herumzubewegen. Er schien davon auszugehen, dass dieser mit in die Bewegung einfallen würde und ein Mundwinkel zog sich zu etwas hoch, was man bei Leeroy selten zu sehen bekam: einem fast schon verschmitzten Lächeln.
Das hier würde sicherlich interessant werden, insbesondere weil er tatsächlich nicht wusste, ob Prisco oder er selbst dieses Spiel gewinnen würde. Leeroy war gespannt und da sein Hieb ja anscheinend keinen zu großen Schaden angerichtet hatte, würde er fürs Erste auch keine Rücksicht darauf nehmen. Er hatte schließlich ohnehin schon alle Manöver und Reflexe verbannt , die zum mehr oder minder überraschenden Ableben eines Gegners führen könnten. Schließlich war das etwas , das er nicht erreichen wollte. Das hier war immer noch eine Übung und kein bitterer Ernst. Aber er war gespannt, wie weit sie da wohl kommen würden. Er war allerdings froh, dass er das zweite Messer nicht mitgebracht hatte. Da wäre die Verlockung zu groß gewesen, danach zu greifen, wenn ihm das Schwert zu nahe käme . So war es gut und er musste zugeben, dass er schon nach dem recht kurzen Schlagabtausch ein gewisses Vergnügen empfand. Es war angenehm, sich mit jemandem zu messen, bei dem man nicht darauf achten musste, ihm nicht gleich den Schädel einzuschlagen....

Prisco nahm das Heft seines Schwertes mit beiden Händen und beobachtete den Rothaarigen.
Als dieser sich in bewegung setzte und langsam um ihn herumtigerte, fast wie ein Raubtier, das auf den geeigneten moment wartete um seine Beute zu zerfleischen.

Innerlich zögerte Prisco sich der Bewegung des Älteren anzuschließen, sich mitzudrehen, besann sich dann aber eines besseren - oder schlechteren - und blieb stehen wie er war, folgte Leeroy aber mit größter Aufmerksamkeit mit den Augen.

Er selbst drehte sich zwar nicht, aber seinen Kopf drehte Prisco, um dem Älteren stetig mit den Augen folgen zu können, jede einzelne Bewegung sehen zu können, die er tat.

Leeroy lief leicht geduckt, was seine Größe und Kraft verbarg... Doch Prisco war sich fast sicher, dass der Ältere seine Sehkraft inzwischen wiedererlangt hatte und nur darauf lauerte seinerseits anzugreifen.
"Das sollte er nur. ", dachte Prisco und ein leichtes Grinsen stahhl sich auf seine Züge.

Mit seinen braunen Augen folgte der Jüngere jeder der langsamen Bewegungen von Leeroy und wartete darauf, dass dieser seinen Angriff startete.
Es machte einen ja verrückt, wenn der Gegner nur so um einen herumschlich...

Leeroy fragte sich, ob es unfair wäre, ihn ohne Warnung anzugreifen. Eigentlich schon, schließlich hatte Prisco ihn ja auch gewarnt. Also zwinkerte er ihm fast schon freundlich zu und im nächsten Moment änderte sich die Art der Bewegung völlig.
Leeroy war für seine Größe erschreckend schnell ,wenn er wollte und so überbrückte er denn auch den Abstand zwischen ihnen nun mit wenigen flinken Schritten und hieb rasch und sicher mit dem Messer zu, wobei er nicht nach Prisco, sondern nach dessen Schwert zielte. Schließlich musste die Waffe aus dem Weg, wenn er an den Gegner herankommen wollte. Er lies die weitaus kürzere Klinge dementsprechend rasch und diagonal von links unten nach recht oben fahren und schien durchaus zu wissen, dass er das Messer schneller wieder vorm Körper haben würde, als es mit der längeren Waffe möglich war. Aber noch während er zuschlug, trat er weiter vorwärts. Reichweite war etwas , was er normalerweise im Übermaß hatte, aber gegen einen Schwertkämpfer musste er ersteinmal diese Strecke überbrücken, bevor er an ihn herankam. Also blieb er in steter Vorwärtsbewegung, wenn Prisco ihm denn nicht mit etwas ausgesprochen Hinderlichem begegnen würde.

Prisco sah das freundliche Zwinkern und ahnte, was nun kam.
Eine Vorwarnung auf einen Angriff ...
Wie der Blitz drehte sich Prisco um und sah dem Älteren auch schon auf sich zukommen.

Das längliche Jagdmesser schlug gegen Priscos Schwert und wieder war der Schwertkämpfer von der Kraft überrannt, konnte aber relativ gut parieren.
Mit einer raschen Schwertbewegung nach rechts, drückte Prisco das Messer zurück und schob es mehr oder minder von seiner Klinge herab.
Dem half er mit einer raschen Aufwärtsbewegung nach und hätte Leeroy näher gestanden, hätte er wohl Priscos Waffenspitze an der Wange entlanggeritzt bekommen.

Der Ältere stand nun knapp vor ihm, durchaus in Hiebreichweite von sowohl Schwert, als Prisco auch in unmittelbarer Reichweite des Messers von Leeroy.
Prisco gab dem Rothaarigen keine weitere Angriffschance und griff seinerseits an.
Wieder blickte Prisco dirket in die Sonne, aber er versuchte es zu tolerieren, sich auf den schlagabtausch mit Leeroy zu konzentrieren.

Die blitzende Klinge durchschnitt die Luft scharf und traf hart auf Leeroys Jagdmesser.
Hartes, metallenes Klirren schallte über die Lichtung...

Er grinste nur breit und wich wieder ein Stück zurück, nur um dann munter zu parieren. Dass die beiden Waffen immer wieder klirrend aufeinander trafen, empfand er als ausgesprochen angenehm.
Sie schienen ja zumindest in dieser Hinsicht gleichauf zu sein, da Prisco die bessere Technik besaß und Leeroy wiederum mit raschen Sprüngen reagierte, wenn er zu sehr in Bedrängnis geriet. Wie es schien, würden sie hier noch eine ganze Weile umeinander tanzen und die Waffen aufeinander prallen lassen.
Hin und wieder zielte Leeroy allerdings auch anders und trat beispielsweise kräftig aus, statt sich nur auf seine Hände zu konzentrieren. Ihm persönlich machte die Sache Spaß , auch wenn er sich sicherlich mittlerweile den ein oder anderen oberflächlichen Schnitt gefangen haben dürfte.

Prisco wich seinerseits kaum zurück, Anlass dazu hatte er auch kaum...
Kratzer oder andere Verletzungen hatte er noch keine abbekommen, bis auf die auf der Stirn.

Leeroys Schläge waren wohl gezielt , wurden jedoch jedes Mal von Prisco abgehalten. Die Arme wurden langsam müde unter den stetigen Schlägen von leeroy, der jedoch keinerlei Anzeichen von Müdigkeit erkennen ließ, genauso wenig, wie Prisco.
Schlimmer wurde es, als der Ältere auch noch damit begann hin und wieder einen festen Tritt zu verteilen, wenn sie wieder in Reichweite des jeweils anderen waren.
Der Jüngere war dann stets darauf bedacht das linke Bein hinten zu halten um Leeroy davon abzuhalten, dagegen zu treten, was sicherlich mehr als schmerzhaft gewesen wäre.

Prisco sprang zurück, als Leeroys Messer wieder auf ihn zukam und griff wieder seinerseits an.
Er hatte vorgehabt auf das Brustbein zu zielen, doch allerdings machte ihm der große helle Feuerball am Himmel wiedermal einen Strich durch die Rechnung ...
Prisco konnte nicht richtig zielen, geblendet durch die hellen Sonnenstrahlen und musste kurzfristig das Ziel ändern, und visierte stattdessen Leeroys rechte Seite an, so gut es bei dem Licht eben ging.
Die Sonne ... manchmal konnte er sie wirklich verfluchen!
Sie blendete ihn gänzlich und selbst wenn er nicht gegen Leeroy kämpfen würde, wäre das fatal, aber so ...

Leeroy grinste leicht. Die Angriffe, die auf ihn zielten, waren überlegt und gut gezielt, auch wenn des Öfteren die Sonne Prisco einen Streich zu spielen schien. Das konnte er gut nachvollziehen, da es ihm selbst ebenfalls hin und wieder so ging, allerdings war er es auch gewohnt, halbblind zu kämpfen, seiner Allergie sei es gedankt. Das war zwar stets unangenehm, aber möglich. So hielt er sich denn jedes Mal ein wenig zurück, wenn die Sonne wieder in den Augen stach, griff danach aber wieder munter an. Wobei ihm auch rasch auffiel, dass Prisco das linke Bein vor ihm schützte. Wäre das nun ein ernster Kampf gewesen, hätte er sich auf diese Schwäche gestürzt und ihn gnadenlos von dieser Seite attackiert und auf sein Bein gezielt. So allerdings ignorierte er es einfach. Stattdessen versuchte er mittlerweile mit raschen und unberechenbaren Schritten und Sprüngen, in Priscos Seite oder Rücken zu gelangen. Dass die Schwertklinge ihn dabei hin und wieder schmerzhaft streifte, stachelte ihn nur weiter an. Schließlich kam es selten genug vor, dass er sich Blessuren einfing, auch wenn diese hier nur Schrammen waren. Aber er ging ja auch davon aus, dass sie sich beide noch bis zu einen gewissen Maße zurückhielten.

Prisco parierte eine Zeit lang nur stetige Angriffe von Leeroy.
Die Schläge prasselten nur so auf ihn nieder, aber trotzdem schützte ihn sein Schwertkampftalent soweit, als dass er bislang nur einmal kurz gestreift worden war und das hatte nichteinmal einen wirklichen Kratzer hinterlassen ...

Zeitweise griff der Ältere seine Seite an oder versuchte einen Schlag in den Rücken zu landen.
Letzteres war ihm einmal fast gelungen, wenn Prisco nicht in letzter Sekunde noch reagiert hätte und das schwert über die linke Schulter nach hinten gehalten hätte, sodass es quer über den Rücken ging , diesen schützte und den Schlag abfing.

Hin und wieder konnte Prisco einen Treffer landen, sodass Leeroy inzwischen einige Kratzer über den Körper verteilt hatte.

Grinsend sah Prisco den Älteren an, als der Schlagabtausch wieder eine kurze Puse hatte und sie einander nur fixierten.
"Du verwunderst mich, Leeroy.", Prisco grinste, während er das sagte. "Du bist ja gar nicht so schlimm wie alle sagen.", Prisco ließ seine Klinge an der rechten Hand kreisen und fuhr fort. "Ich bin fast enttäuscht."
Bei seinem letzten Satz zwinkerte Prisco schelmisch mit einem Auge, das Grinsen immernoch auf dem Gesicht.

Als kraftstrotzende, wutendtbrannte Kampfmaschine wurde Leeroy beschrieben, wenn man von Zweikämpfen mit ihm sprach, aber von der Kraft, die Leeroy wirklich davon verkörperte, hatte er zumindest in diesem Kampf jetzt noch nicht wirklich viel gezeigt.
Sicher war Leeroy stark, das hatte ja sogar sein Bruder bestätigt, aber als offene Waffe gebrauchte der Rotschopf sie nicht, zumindest noch nicht, was Prisco verwunderte.

Das Grinsen wurde nur belustigt erwidert. " Vielleicht möchte ich dich ja überraschen mit ein wenig Sanftmut.... oder vielleicht macht es mir einfach grade zu viel Spaß, als dass ich einfach durchziehen würde. Das beendet die Dinge immer so schnell, weißt du ?" Er gluckste leise und begann in den Knien zu federn.
Was das wohl werden sollte? Er würde ja wohl kaum vorhaben zu springen oder zu sprinten. Zumindest die zweite Möglichkeit wäre Schwachsinn gewesen, aber wo sollte ein Sprung ihn denn bitte hintragen?
Er grinste immer noch, während das Messer ruhig und sicher in der Hand lag. Er war tatsächlich angenehm überrascht von Priscos raschen und guten Reaktionen und so lies er sich Zeit. Schließlich hatte er selten solchen Spaß an einem Übungskampf gehabt. Allerdings legte er nun den Kopf ein wenig schief und dann federte er einmal tiefer als zuvor, so als würde er losspringen. Nur um dann wieder in langsamere Bewegungen zu verfallen. Aber immer wieder knickte er nun scheinbar etwas tiefer ein, um dann wieder normal zu wippen. Sah so aus, als würde er nicht verraten wollen, wann er wirklich vorzuspringen gedachte. Bis es denn dann soweit war und er regelrecht auf Prisco zuschnellte. Es war ein langer Satz, den er nicht mehr würde bremsen können. Wollte er allerdings auch nicht. Er wusste, dass er flink genug war,um auszuweichen, wenn er danebensprang und er wusste auch, dass er das Schwert nicht in den Bauch gerammt bekommen würde. Also konnte Prisco entweder versuchen , ihm aus dem Weg zu gelangen, oder aber, ihn irgendwie zu fassen zu bekommen...

Sanftmut?! Nein das konnte sich Prisco bei dem Äteren defintiv nicht vorstellen, letzteres war wohl eher wahrscheinlich, und hätte Prisco am Stolz gekränkt, wenn er soetwas nicht tolerieren würde.
Nein, Leeroy hielt ihn gewiss nicht für so schwach, als dass er den Schwertkämpfer einfach hätte überrennen können...

Als Leeroy Anstalten zum Springen machte, runzelte Prisco die Stirn und ließ nocheinmal das schwert um die Hand kreisen, bevor er sich reglos darauf einließ und den Älteren beobachtete.
Wollte Leeroy rennen? Springen?
Beides war absurd, vorallem aber ein Sprung ... Ein Sprung wohin?
Auf Prisco? Nein, da würde sich Leeroy etwas einfallsreicheres ausdenken, als das, was er da gerade versuchte...

Das stetige auf- und abwippen konnte einen ganz kirre machen. Hin und wieder ging Leeroy tiefer, doch er sprang niemals los, sondern federte nur stetig weiter auf und ab, als hüte er den Zeitpunkt seines lossprintens wie einen wertvollen Schatz ...
Prisco wartete geduldig, die Augen einzig auf Leeroy fixiert.

Dann ging alles ganz schnell.
Leeroy schoss auf Prisco zu, mit einer Schnelligkeit, die Prisco dem Älteren niemals zugetraut hatte.
Leeroy würde diesen Satz nicht mehr stoppen können, aber das wollte der wahrscheinlich auch gar nicht...
Wollte Leeroy ihn umrennen?
Im Ernstfall wäre das Leeroys Todesurteil gewesen, aber so musste Prisco rasch überlegen.
Entweder er würde zur Seite springen, sich niederrennen lassen oder versuchen einen leichten Gegenangriff zu starten.
Ersteres war nicht so ganz sein Fall, und zweiteres gänzlich besch.euert ...

Prisco glitt mit einer geschmeidigen Bewegung nach links, wich aus Leeroys Sprungbahn, und startete noch im selben Moment den Gegenangriff.
Priscos Schwertklinge durchschnitt die Luft und sauste gegen Leeroys rechte Seite, die der Rotschopf ihm zugewandt hatte.
Die einzig logische Reaktion, die Prisco auf die Schnelle eingefallen war und die Trefferquote war ebenfalls sehr hoch.
Wäre Leeroy nicht um einiges kräftiger, größer, schwerer und älter gewesen, hätte Prisco ihn auch einfach mitten aus dem Lauf ziehen können, hätte ihn einfach zu Boden gerissen, aber bei einem mann von leeroys Format, würde wohl eher Prisco im Laub landen ...

Er hatte nicht damit gerechnet, dass er wirklich voll treffen würde, aber dass Prisco ihm einfach auswich und noch nach ihm schlug überraschte ihn dann doch bis zu einem gewissen Maße. Er warf Arme und Oberkörper nach hinten, sodass er mehr oder minder unter dem Schwert hindurchzurutschen schaffte. Einen Schnitt an der Seite bekam er dennoch ab, aber weder tief noch schlimm. So rutschte er denn durch seinen Schwung getragen noch auf dem Rücken weiter und kam schließlich wieder auf ein Knie hoch, bevor er sich dann mit den Armen wieder nach oben drückte. Er wirbelte herum und kam sofort mit breitem Lächeln wieder auf Prisco zu. Dieses Mal allerdings schlug , hieb und trat er mit der Kraft zu, die man ihm sonst immer nachsagte. Mit dem Messer zielte er nun permanent auf das Schwert und schlug mit weitaus mehr Kraft zu als zuvor, so als wollte er Priscos Arm ermüden. Mit Faust und Fuß hingegen beharkte er ihn , sobald er es schaffen sollte, kurzzeitig in seine Nähe zu gelangen.

Prisco hatte sich zu Leeroy umgedreht und gesehen, wie sich dieser wieder aufrappelte.
Ein länglicher Schnitt prangte an der Seite des Älteren, der schien aber relativ harmlos.
Prisco kam auch gar nicht dazu, den Gedankengang weiter zu verfolgen, denn Leeroy war schon wieder auf den Beinen und kam mit einem breiten Grinsen auf ihn zu.

Prisco runzelte leicht die Stirn.
Er hatte alles an Reaktion bei Leeroy erwartet, wenn er ihm einen solchen Hieb verpasste, aber nicht, dass dieser in angrinste ...

Etwas hatte sich an Leeroys äußerlichem Antlitz verändert, war härter geworden ...
Prisco ließ noch einmal das Schwert an der rechten Seite kreisen und nahm das Heft vorausschauend mit beiden Händen ...
Eine weise Entscheidung, wie sich herausstellte, denn Leeroy kam nun auf Prisco zu und ging sofort zum Angriff über.
Der Schwertkämpfer hatte zu Anfang seine liebe Not sich den riesenhaften Rotschopf vom Leib zu halten.
Leeroys Schläge waren nun weitaus heftiger, als sie es zuvor waren.
Das war der Leeroy, wie Prisco ihn am ehesten erwartet hatte, das war die Kraft, die man ihm nachsagte und die man an ihm sah.

Und Prisco hätte ziemlich alt ausgesehen, wenn er nicht so talentiert mit dem Schwert gewesen wäre, denn Leeroy hätte ihn in der Luft auseinandergenommen.
Auch so konnte Prisco sich den Älteren teilweise nur schwer vom Leib halten, aber wirklich gefährlich wurde es glücklicherweise nicht.

Entgegen seiner Erwartungen kam Prisco sogar auch einige Male zum Gegenangriff, die Leeroy erwartungsgemäß parierte und gleich wieder zum Angriff überging.
"Na, wenn da mal nicht jemand im Stolz verletzt ist ...", dieser Gedanke blitzte kurz in Priscos Gedanken auf, während er sich gegen Leeroys harte Schläge verteidigte.

Irgendetwas in ihm riet Prisco den Älteren nicht zu nah an ihn heranzulassen, denn der Jüngere wusste nur zu genau, dass Leeroy jetzt auch wieder kräftig zuschlagen und auch zutreten würde.

Das Jagdmesser zielte permanent auf das Schwert des Jüngeren und schlug erbarmungslos zu, wohinter Prisco sich vergeblich abmühte eine andere Taktik zu erkennen, als die "Hau' drauf, bis er müde wird" - Taktik...

Während er zuschlug machte Leeroy sich nicht die Mühe etwas wie eine Erklärung abzugeben. Die folgte in dem Moment , als er einfach zu Boden fiel, sich mit beiden Armen abfing und nach Priscos Beinen trat. Da er sich nun in der Waagerechten befand, fiel ihm das nicht weiter schwer und das Messer als kurze und griffige Waffe behinderte ihn auch nicht weiter. Er war zwar innerhalb der Reichweite des Schwertes, aber ebenso waren Priscos Beine in seiner eigenen Reichweite auch vollständig eingeschlossen und er konnte ihn mühelos erreichen, als er so kräftig in seine Richtung austrat.
Es gab eigentlich kaum eine Möglichkeit, ihm nun komplett auszuweichen. Natürlich hätte Prisco die Klinge einfach hinunter reißen können, aber das würde er wahrscheinlich nicht tun. Abgesehen davon hätte er dafür sofort registrieren müssen, was Leeroy vorhatte. Und der hatte sich ja nun wirklich alle Mühe gegeben, wie ein Wilder einfach nur zuzuschlagen, bis man ihm nichts anderes mehr zutrauen würde.
Nur um nun einfach aus dem Blickfeld zu verschwinden und sich so zu beschäftigen. Seine Füße würden darauf abzielen , sich hinter Priscos Knie oder Knöchel zu haken und ihn einfach zu Boden zu werfen. Da Leeroy davon ausging, dass Prisco sein linkes Bein nur schonte, wie andere Leute beispielsweise die schwächere Seite eben immer schonten, um sie zu schützen, rechnete er nicht damit, dass er dort mit einer bereits vorhandenen Verletzung zu tun bekommen würde. Also würde Prisco wohl oder übel eine schmerzhafte Art des Zusammenstoßes abbekommen. Denn abgesehen davon, dass Leeroys Bewegung völlig unerwartet gekommen war, würde er auch unweiglicher irgendeine Form von Kontakt mit Priscos Beinen bekommen. Ob das nun ein Dahinterhaken oder ein Davortreten wäre, das lag ganz an Prisco, aber komplett entwischen würde er wahrscheinlich nicht sofort.

Priscos Schwert blitzte durch die Luft und parierte Leeroys wilde Schläge. Zum Angriff seinerseits kam er jetzt seltener, aber dafür hielt er sich den Älteren nun gut vom Leib, sodass dieser es nicht wagen konnte näher an ihn heran zu kommen, ohne das Schwert hart zu spüren bekommen.
Das Knie spürte das Knie heftiger pulsieren und spürte auch einen leichten Schmerz darin, aber es war noch auszuhalten.

Deshalb war Prisco auch mehr als überrascht, als sich Leeroy plötzlich einfach zu Boden fallen ließ, jetzt flach auf dem Boden lag.
Es war dem Schwertkämpfer nicht sofort klar, was Leeroys Plan jetzt vorsah, denn so fest abpariert hatte Prisco jetzt auch wieder nicht, dass der Rotschopf hätte so den Halt verlieren können; also hatte Leeroy einen Plan, aber welchen?

Durch diesen Moment der Ratlosigkeit verspielte Prisco seine Chance auszuweichen.
Natürlich hätte er noch während dem Tritt hochspringen können, aber daran dachte Prisco gerade nicht.
Er zögerte.
Sollte er jetzt zuschlagen?
Jetzt wo Leeroy schutzlos am Boden lag?
Schutzlos?! Pah, der Ältere war niemals gänzlich schutzlos...
Prisco schlug hart und knapp gegen die Messerklinge des Rotschopfes, aber es gelang ihm nur fast diesem das Messer aus der Hand zu schlagen.
Gerade, als Prisco erneut zum Schlag ansetzten wollte bemerkte er Leeroys Taktik, als dieser zum Tritt ansetzte.

Sogar Priscos schnelle Reflexe konnten ihm jetzt nicht mehr helfen. Zwar sprang der Jüngere einen kleinen Schritt zurück, aber Leeroy war zu nah, als dass das ihn aufgehalten hätte; die Beine des Älteren waren einfach zu lang um ihn jetzt nicht mehr zu erreichen ...

Prisco war von einem Sekundenbruchteil auf den anderen klar geworden, welches Ziel Leeroy verfolgte, aber es war nuneinmal zu spät um auszuweichen.
Worauf der Rothaarige allerdings zielte, wurde Prisco erst bewusst, als er es merkte.

Er spürte Leeroys Fuß hart hinter seinem linken Knie und hätte am liebsten aufgeschrien, als dieser dann auch noch mit einer raschen Fußbewegung von den Füßen riss.

Hart schlug Prisco mit dem Kopf auf den Boden. Er lag auf dem Rücken, das linke Bein leicht angewinkelt, die Arme beide zu den Seiten leicht von sich gestreckt.
Das Schwert war ihm durch den Sturz aus der Hand geglitten und lag neben ihm, Prisco musste nur die rechte Hand ausstrecken und es hochnehmen.
Doch der Jüngere regte sich kurze Zeit nicht, sondern lag nur leicht zittrig da, mit schmerzerfülltem Gesicht.
Sein Knie brannte, brannte mehr als zuvor ...
Sein Schädel brummte leicht und auch als Prisco leicht den Kopf wandte um mit der rechten hand sein Schwert greifen zu können, konnte man in seinen Augen noch den Schmerz sehen.

Die Welt drehte sich leicht vor seinen Augen und Prisco blinzelte heftig.
Er würde sich auch jetzt verteidigen, jetzt erst recht.
Sobald Leeroy sich erheben würde, würde sich der Schwertkämpfer nach rechts rollen und sich mitsamt Schwert wieder erheben, auch wenn sein Knie protestieren würde ... das tat es ja schließlich die ganze Zeit, und solange er Leeroy von seinem Knie fernhielt, würde es nicht noch schlimmer verletzt werden.

Jetzt aber lag Prisco noch immer auf dem Rücken, atmete heftig ein und aus und versuchte mit der rechten Hand sein schwert zu erreichen, das Ende des Hefts hatte er schon leicht zwischen den Fingern.
Der Jüngere war jetzt also mehr oder minder schutzlos und würde sich gegen Messerschläge nur wenig zur Wehr setzen können, aber das war egal.
Man durfte ja ruhig sehen, dass er sich mit Leeroy angelegt hatte...

Das war ja mal ein Treffer gewesen. Allerdings hatte Leeroy den Eindruck, dass er ihm mehr Schmerz zugefügt hatte, als das geplant gewesen war. Aber so feste hatte er doch nicht zugetreten, oder ? Nein, eigentlch nicht. Also musste es etwas Anderes sein. Leeroy war schon wieder halb hochgekommen , nachdem er zugetreten hatte und musterte Prisco kurz , bevor er sich einfach rasch nach vorne fallen lies. Das Messer allerdings war zu diesem Zeitpunkt fort. Natürlich ging er nicht davon aus, dass Prisco stillhalten würde. Aber den Versuch war es wert, sein Gegenüber einfach mit seinem Gewicht am Boden festzunageln. Schließlich sah er aus, als hätte er irgendetwas. In Ordnung war er auf jeden Fall nicht, weil Leeroy sich sehr sicher war, dass sie dann fast zeitgleich wieder auf den Beinen gewesen wären. Was ja nicht der Fall war. Also würde er auf ihn zufallen, wenn man es so nennen wollte, die Beine leicht gespreizt und angewinkelt, da er ihn nur festhalten und nicht mit den Knien rammen wollte. Eine Ausweichbewegung wäre allerdings nun durchaus die Möglichkeit, sich einen schmerzhaften Schlag und blauen Fleck zu fangen. Seine Arme hingegen waren ruhig ausgestreckt. Simpel aber wirkungsvoll, wenn er Prisco zu fassen bekäme . Selbst wenn er nur einen seiner Arme erwischen würde. So konnte er sich mit den Armen abstützen und sein Gewicht gleichzeitig auf Priscos Schultern oder eben Armen ruhen lassen. Das sollte sein Gegenüber ruhig halten. Gesetzt den Fall , dass er ihn zu fassen bekam, da der Jüngere ja kaum stillhalten würde. Es sei denn, er hätte ihm wirklich sehr weh getan, aber dann , so überlegte Leeroy , müsste er davon ausgehen, dass Prisco schon vorher verletzt gewesen wäre...

Prisco sah, dass sich der Ältere wieder aufrappelte, ihn kurz eines Blickes bedachte und sich dann auch in zufallen ließ.

Prisco hatte nicht die geringste Lust, sich unter jemandem wie Leeroy begraben zu lassen, denn das wäre noch um einiges schmerzhafter gewesen.
Er war sich sicher, dass der Rotschopf ihn zermalmen würde, oder zumindest das, worauf er sich fallen ließ.

Priscos Kopf brummte, aber trotzdem rollte er sich mit einer flinken Bewegung nach rechts, griff zeitgleich mit der rechten Hand nach seinem Schwert.
Trotz der Knieverletzung verlief die Bewegung flüssig und er würde sicherlich nicht unter Leeroy begraben werden.

Gerade, als Prisco sich nach der Seitwärtsrolle aufrichten wollte, wurde er grob wieder zu Boden gerissen.
Prisco war zwar unter Leeroy weggekommen, aber der Rotschopf hatte sich auf seinen linken Arm fallen lassen, den Prisco nicht rasch genug weggezogen hatte.

Wieder donnerte der Jüngere zu Boden, dieses Mal um einiges härter und blieb leicht benommen liegen.

Prisco spürte, dass er das Schwert noch in der Hand hielt und zögerte nicht lange.
Mit einer raschen Bewegung hieb er nach Leeroys linker schulter, denn mit dem linken Arm hielt der Rotschopf Prisco, oder besser gesagt Priscos Arm, am Boden fest.
Das Gewicht des Älteren war erdrückend, auch wenn es momentan nur auf dem Arm lag, und Prisco hoffte inständig durch den gezielten Schlag auf die Schulter frei zu kommen.

Leeroy grinste flüchtig. Das war ja mal ein flinkes Bürschchen, aber auf der anderen Seite hatte er nun ja auch nicht mit etwas Anderem gerechnet. Also packte er nun fester zu, lächelte dünn und musterte Prisco , während dieser nach ihm ausholte. Da er den linken Arm mit seiner linken Hand erwischt hatte, war das mehr oder minder ungünstig für seine Seite, die nun wohl ungedeckt bleiben würde. Was machte man also, wenn man sein Gegenüber weder loslassen, noch sich vom Schwert treffen lassen wollte ? In Leeroys Fall packte man einfach etwas fester zu und , brummte eine nicht im Geringsten ernst gemeinte Entschuldigung und wälzte sich herum. Erstens konnte er er so Prisco endgültig festnageln, zweitens bekam er den Schlag nicht voll ab, da er sich mehr in Richtung des Armes und Körpers drehte und drittens hatte er nun die rechte Hand wieder zur Verfügung stehen, um nach Priscos Schwertarm zu greifen und sich diesen vom Leib zu halten. Zumindest in der Theorie. Den Schwertstreich bekam er kräftiger als erwartet ab, allerdings hinderte ihn das nicht daran, die begonnene Bewegung zu Ende zu führen. Sollte Prisco sich also nicht etwas einfallen lassen, um seinen Arm auf die Schnelle noch freizubekommen, würde er tatsächlich erstmal am Boden gehalten werden.

Priscos Hoffnung seinen Arm frei zu bekommen schwand noch in dem Augenblick, als er Leeroys in keinster Weise ernst gemeinte Entschuldigung hörte und sah, dass sich dieser zu ihm herumwälzte und seinen linken Arm fester packte, als wollte er ihn zerbrechen.

Prisco hatte gehofft durch den Schwerthieb frei zu kommen, doch er traf zwar - und das nicht zu knapp - doch genau das Gegenteil des Erhofften trat ein.
Der Jüngere japste auf, als das volle Gewicht Leeroys auf ihn drückte und der Ältere nach seinem Schwertarm griff.
Wenn Prisco jetzt nicht freikam, war der kampf für ihn gelaufen, soviel war sicher.
Aber Prisco war schnell, diese Schnelligkeit musste er sich jetzt zu Nutze machen, wenn auch er das Schwert ebenfalls einsetzen musste um freizukommen.
Doch das Gewicht Leeroys erdrückte ihn fast und machte zumindest seine linke Seite unfähig sich zu bewegen.

Mit einer raschen Handgelenksbewegung wendete Prisco in der hand sein Schwert und würde mit Sicherheit Leeroys Brustbein treffen, vielleicht auch noch den Arm, was weitaus sinnvoller wäre.
Er hatte schon als eine der ersten Übungen gelernt mit kleinen Handgelenksbewegungen kräftige Hiebe zu verteilen und das würde ihm jetzt wohl helfen.

Die Klinge würde durch ihre leichte Querstellung mit Sicherheit den Oberkörper treffen und wenn Prisco Glück hatte auch den rechten Unterarm, sodass Leeroy loslassen musste.
Als Verstärkung entdrehte Prisco während des Hiebes noch das Handgelenk und war aus dem Griff Leeroys entkommen.
Jetzt war es egal, ob das schwert seinen Arm traf oder nicht, der rechte Arm war frei.

Priscos linke Seite wurde von Leeroys Gewicht erdrückt, doch die rechte Seite war noch nicht gänzlich unter dem Rotschopf begraben, sein Bein konnte Prisco noch frei bewegen, was er sich insofern zunutze machte, als dass er Leeroy kräftig mit dem Knie in den Rücken hieb um den Älteren von ihm runter zu bekommen.

Der Rotschopf zog nur eine Braue hoch. Da war jemand wirklich wendig. Entzog ihm doch glatt die Hand. Auch gut.
" Bella wird mich umbringen... " stellte er nur trocken und ohne jedes schlechte Gewissen fest, bevor er Priscos Linke losließ und stattdessen mit beiden Händen zuschlug.
Er hatte bisher nur Messer so abgefangen, aber wie er feststellte, ging es auf diese geringe Entfernung auch mit einem Schwert. Allerdings wollte er nicht ausprobieren, wie das aussehen würde, wenn er die Waffe in einem ernsten Kampf und mit Schwung geführt entgegen bekam. So allerdings schlug er mit den flachen Händen, vorzugsweise den Handflächen und somit weder Ballen noch Finger, gegen die flachen Seiten der Klinge und drückte dann mit aller Kraft von beiden Seiten. Das würde ihm die Klinge vom Arm und Körper fernhalten, auch wenn es verdammt unbequem war und er die Arme schon mehr oder minder spannen musste. Von rechts und links davor zu schlagen und zu drücken, wäre weniger anstrengend gewesen, aber von oben Kopf und Bauch aus zu fassen und zu drücken, war schon recht kraftraubend. Aber gut. Einfach mal sehen, wer von ihnen das länger durchielt. Dumm nur , dass er Prisco damit nun die Gelegenheit gab, mit dem linken Arm wieder zu arbeiten.
Und als wäre das nicht genug, bekam er grade einen Stoß ins Kreuz, der ihn leise keuchen ließ. Das hatte doch wirklich weh getan... Frettchen, verflixtes ....

Priscos Schlag wurde abgefangen, wodurch Leeroy zwangsweise den linken Arm benutzen musste und so Priscos Arm freigab.
Das nützte Prisco jedoch in sofern nichts, da der Rothaarige immernoch auf seinem Oberarm lag und der Schwertkämpfer so keinerlei Möglichkeit hatte den Arm zu befreien.

Mit dem rechten Arm behielt er den Druck auf dem Schwert bei, er musste den Älteren ja irgendwie beschäftigen, bevor der auf die Idee kam, sich einfach gänzlich auf ihn draufzulegen und ihn kampfunfähig zu machen.

Das Gewicht brannte auf Knie und Oberarm, sodass prisco glaubte er würde zerspringen, während er fieberhaft nachdachte.
Er musste entkommen, das war sicher, musste unter Leeroy wegkommen, aber wie?
Wie sollte er den Älteren von sich wegbekommen?

Der Stoß ins Kreuz hatte bei Leeroy jedoch bewirkt, dass der Ältere ein Stück weit von Arm und Seite gewichen war und Prisco nun versuchen konnte sich zu befreien...
Mit einer unbändigen Geschwindigkeit gelang es ihm Arm und Oberarm unter Leeroy hervorzuziehen.
Eine dunkle Druckstelle war von Leeroys Griff geblieben, doch Prisco blieb keine Zeit den Arm zu betrachten.
Ohne zu zögern griff er auch mit dieser Hand ans Schwertheft und übte Druck darauf aus, während er darum bemüht war Leeroy von seiner Seite wegzubekommen oder sie ebenfalls darunter wegzuziehen, denn glücklicherweise hatte der Rotschopf sich ja nicht frontal auf Prisco gestürzt sondern lag nur leicht seitlich auf dem schwertkämpfer und dessen verletztem Bein, was inzwischen beinahe taub geworden war.

Vorsichtig versuchte Prisco sich zu befreien, was auch beinahe gelang, denn Leeroy lag nun nurnoch auf Priscos Bein, gleich würde der Jüngere frei sein.
Mit einer letzten Anstrengung wand sich Prisco unter Leeroy heraus und atmete erleichtert auf, während er sich leicht aufsetzte, das Schwert immernoch mit beiden Händen gegen Leeroys Hände gedrückt.
"Dann lass' dich besser nicht vorher umbringen, wenn Bella das unbedingt übernehmen soll.", sprach Prisco leise und mit einem leichten Lächeln an Leeroy gewandt.

Prisco kniete mit dem rechten Knie nun auf dem Boden, das linke hatte er angewinkelt. Beide Füße standen auf dem Boden (beim rechten Bein nur der Fußballen).
Prisco hielt dem Druck Leeroys stand und hielt sein Schwert weiter gegen die Hände des Rothaarigen gedrückt.
Er war gespannt, was der Ältere jetzt wohl tun würde und hoffte nur, nicht gleich wieder Leeroys gesamtes Körpergewicht auf sich zu spüren...

Er lachte heiser, als Prisco es schaffte, sich unter ihm hervorzuwinden und noch um einiges heftiger, als er den Kommentar entgegengeraunt bekam. " Gut... " , grinste er nur und dann setzte er den rechten Fuß auf den Boden, wofür er das Bein anwinkelte und schien mit dem linken doch tatsächlich treten zu wollen. Aber ob er sein Bein wirklich so weit verdrehen konnte ?
Oder die Hüfte mitbewegen, wenn der Oberkörper unter Spannung stand? Gute Frage.... wahrscheinlich eine ebenso gute Frage wie die, ob man es ausprobieren wollte.
Dann begann er allerdings mit damit tatsächlich zu treten. Schließlich war Prisco nicht der Einzige, der sich während des Herauswindens bewegt und gedreht hatte. Er lag zwar ungünstig, aber für einige kräftige Tritte mit dem linken Bein sollte es reichen, auch wenn er nicht wusste , ob und wo er treffen würde.
Währenddessen brachte er es allerdings fertig, fast schon unbeschwert zu fragen : " Sag mal, was ist eigentlich nicht in Ordnung? Du konntest beim Laufen kaum mithalten und du schonst dein linkes Bein. Bilde ich mir das also nur ein oder hast du dir vorher schon was getan? " Er blinzelte mehrfach, wobei das eher der Tatsache geschuldet war, dass ihm zum Einen nun selbst die Sonne ins Gesicht stach und zum Andern ihm Schweiß in die Augen rann. Was er wirklich als gutes Zeichen ansah. Wie lange war es schließlich her, dass ihn jemand wirklich zum Schwitzen gebracht hatte ?